Großstadtflair, Naturoasen, hippe Geschäfte – die Mischung macht’s in Madrid

Noch etwas verschlafen spaziere ich über die Gran Via. Links einen Milchkaffee in der Hand, rechts ein Milchbrötchen. Die Madrilenen sind nicht bekannt für die feinste Frühstückskultur – gespeist wird eher im Stehen oder to go. Wäre eigentlich auch viel zu schade, das morgendliche Flair auf Madrids bekanntester Meile zu verpassen. Die Sonne schiebt sich durch die Hochhäuser, die ersten Geschäfte öffnen, dazwischen der Berufsverkehr und zur Arbeit hastende Menschen. Ich mag die Mischung. Und ich mag Madrid.

Zugegeben, ich habe ein Weilchen mit mir gerungen. Da mein Herz seit Jahren für Barcelona schlägt, bekam ich beim Gedanken an einen Madrid-Besuch fast ein schlechtes Gewissen. Doof? Absolut. Denn Madrid ist eh unvergleichlich – und die perfekte Ergänzung zur katalanischen Hauptstadt.

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Die Schildkröten vom “Bahnhofzoo”

Madrid hat weder Meer noch maritimes Flair. Madrid ist Großstadt durch und durch. Eine Metropole, die rund um die Uhr pulsiert, niemals schläft. Stressig ist Madrid dennoch nicht. Eher inspirierend. Außerdem gibt es genügend grüne Erholungsplätze, etwa den Parque del Buen Retiro. Und dort erwartet mich jetzt Natur pur – viel Wiese, viele Bäume. Mittendrin befindet sich ein See, auf dem sogar Tretbootfahren möglich ist.

Nach einem kurzen Fußmarsch komme ich beim Bahnhof an, dem Estación de Puerta de Atocha. Und nein, ich will Madrid nicht schon wieder verlassen, sondern mich hier umsehen. Normalerweise finde ich Bahnhöfe so angenehm wie Halsschmerzen, doch in Madrid ist das anders. Der Estación de Puerta de Atocha wartet schließlich mit einem kleinen Urwald auf – samt Bäumen, Pflanzen, sogar Schildkröten wohnen im „Bahnhofzoo“.

Treffen mit Mickey Mouse und Bär

Zwar hätte ich jetzt in die Bahn steigen können, doch ich trete meinen Weg zum Puerta del Sol per pedes an. Menschen aller Herren Länder treffen hier aufeinander und werden von sämtlichen Comicfiguren bespaßt. Ein bisschen touristisch, ja, aber trotzdem amüsant. Die Top-Attraktion ist allerdings der Null-Kilometerstein: Er ist der Startpunkt für alle sechs Hauptnationalstraßen Spaniens. Zudem sichte ich das Wahrzeichen der spanischen Hauptstadt: Ein niedlicher Bär, der an einem Erdbeerbaum nascht.

Es geht nicht ohne: shoppen und schlemmen

Nach so vielen Eindrücken brauche ich Erholung. Und wo relaxt Frau besser als beim Shopping? Eben. Die Top-Einkaufsmeile „Calle Preciados“ führt von der Puerta del Sol auf die 1.300 Meter lange Gran Vía. Coole Stores gibt es ebenfalls auf der Calle Fuencarral – strenge Ladenöffnungszeiten in der City hingegen nicht. Die meisten Läden schließen in Madrid zwischen 21 und 22 Uhr. Mit drei Tüten in der Hand will ich nun meinen knurrenden Magen in der Markthalle San Miguel (Plaza de San Miguel) stillen. Ich reiße mich aber zusammen, denn die Schlemmermeile hat noch bis Mitternacht geöffnet.

Madrid und die Geschenke

Da bald die Sonne untergeht, mache ich mich schnurstracks auf den Weg zum Parque del Oeste – und genieße einen grandiosen Ausblick. Kurz gucke ich in den Templo de Devod – der Tempel ist ein Geschenk von Ägypten an die Madrilenen aus dem Jahr 1968. Und auch ich werde reich beschenkt: von Madrid mit einem herrlichen Sonnenuntergang. Zudem mit der Erkenntnis, dass Madrid genauso sehenswert ist wie Barcelona. Dass Madrid eine aufregende Großstadt ist, die an jeder Ecke eine kleines Abenteuer bietet. Dass ich wieder komme.

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Martina Dannheimer

Martina Dannheimer liebt und lebt das Reisen. Am liebsten oft und kurz - und immer mit Laufschuhen im Gepäck. Die Welt laufend zu erkunden, ist die besonders große Leidenschaft der 39-Jährigen, die in Zürich und im Allgäu lebt. Auf ihrem Blog http://www.talk-around-the-world.com berichtet sie regelmäßig über ihre "bewegenden" Reisen.