Reisetipps Bretagne – Klippen, Strände und Savoire vivre

Die Bretagne markiert die nordwestlichste Region Frankreichs. Als würde sie sich vom Rest absetzen wollen, schneidet die größte Halbinsel des Landes im Vergleich zum Rest der französischen Küstenlinie sehr weit ins Meer ein. Der Atlantik begrenzt den Norden, Westen und Süden. An den Osten schließen die Normandie und Pays-de-la-Loire an. Zusammen mit der Normandie zählt die Bretagne zu den beliebtesten Regionen für einen Frankreich Urlaub.

Die Römer nannten die Region „das Ende der Welt“. Klippen, Buchten, Dünen und Strände markieren die Atlantikküste, ebenso wie die 800 bewohnten und unbewohnten Inseln. Felder und Heideland definieren die zentrale Bretagne, aufgelockert von einzelnen Eichen- und Pinienwäldern. Vor den großen Rodungen im Mittelalter war die Bretagne ein dichtes Waldgebiet – davon kannst du dich in Paimpont, westlich von Rennes oder in Huelgoat selbst überzeugen.

Die Gezeiten verändern die Landschaft, die Stimmung und das Wetter beinahe stündlich. Der bretonische Tidenhub ist der zweitgrößte der Welt. Wusstest du, dass die Bretagne die meisten historischen Bauten in Frankreich versammelt? Burgen, Schlösser, Herrensitze, alte Steinhäuser und Ruinen aus der Steinzeit. Zum Badeurlaub an langen Sandstränden laden die Departements Finistere, Morbihan, Cotes d’Armor und Ille et Vilaine mit lückenlosen Infrastrukturen, Ferienwohnungen und Ferienhäusern ein. Zu den schönsten Stränden in Ille et Vilaine zählt das Gebiet von St. Malo, aber auch Carantec, Concarneau und Penmarch in Finistere oder Carnac und Quiberon in Morbihan. Typisch für Cotes d’Armor sind die vielen verschwiegenen Buchten und die Rosa Granitküste.

Lerne mit GALERIA Reisen auch die hübschen Städte der Bretagne kennen: Nantes, Rennes oder das beschauliche Quimper. Genieße im Bretagne Urlaub herrliche Aussichten, wildromantische Natur, gute Luft, gemütliche Ferienwohnungen und die französische Lebensart.

Klima und Anreise

Ozeanisches Klima prägt die Bretagne und bringt ganzjährig milde Temperaturen von durchschnittlich 18 Grad im Sommer und 7 Grad im Winter hervor. Dabei erreichen die Spitzenwerte im Juli und August an heißen Tagen 30 Grad. Dann ist Hochsaison – auch für die Franzosen. Im Winter klettert das Quecksilber bis auf 9 Grad und fällt an kalten Tagen auf 5 Grad. Schnee und Frost sind selten, stürmische Orkane dafür umso häufiger. Prägnant für die Bretagne sind die raschen Wetterwechsel, die starken Gezeiten und die markigen Winde. Ein altes Sprichwort sagt, dass man in der Bretagne die vier Jahreszeiten an einem Tag erleben kann. Lass dich also die Laune nicht von heranziehenden Wolken verderben. Denn so schnell wie sie kommen, verschwinden sie auch wieder. Das Klima an der Südküste präsentiert sich insgesamt etwas milder. Im Frühling und Herbst beeindruckt die Natur mit ganz besonderen Farbspielen, wenn die Heide blüht oder sich die Wälder goldgelb färben. Dann ist der Atlantik noch warm und die meisten Touristen sind verschwunden.

Anreise

Viele Urlauber aus Deutschland fahren mit dem eigenen Auto in die Bretagne. So bleiben sie vor Ort flexibel und erleben bereits die Anreise als Urlaub. Empfehlenswert sind Stopps entlang der Route, Abstecher ins Burgund, das Loire-Tal oder sogar eine Zwischenübernachtung. Von Frankfurt nach St. Malo an der Küste sind es ca. 980 Kilometer und von München bzw. Hamburg aus sind es ca. 1.250 Kilometer. Die französische Autobahn ist kostenpflichtig. Alternativ fliegst du in die Bretagne. Die großen Flughäfen der Region sind Nantes, Brest und Rennes. Die meisten Verbindungen aus Richtung Deutschland gehen über Paris und sind hier je nach gebuchter Airline mit einem Terminal- oder sogar Flughafenwechsel verbunden. Direktflüge führen lediglich nach Nantes. Air France und Lufthansa bedienen die großen deutschen Flughäfen. Alternativ fliegst du über Lyon nach Brest – ohne Flughafen- oder Terminalwechsel.

Auch die Strecke der Bahn verläuft auf den meisten Routen über Paris. Mit der Metro geht es zum Gare Montparnasse und von dort weiter mit dem TGV in die Bretagne. Auskunft zu den Preisen und Fahrplänen erteilt die Deutsche Bahn.

Sehenswürdigkeiten

Wilde Natur umgibt die großartigen Aussichtspunkte oberhalb schroffer Felshänge über dem Atlantik. Orte zum Durchatmen und Wandern. Mit einem Besuch der Städte Nantes oder Rennes lernst du die urbane Kultur der Bretonen kennen.

Cap Frehel

Der Aussichtspunkt Cap Frehel liegt auf einer Landzunge im Norden der Bretagne zwischen Saint-Malo und Saint-Brieuc. Die Leuchttürme erkennst du schon aus der Ferne. Klippen aus rötlichem Sandstein, dunklem Schiefer und rosafarbenem Granit überragen den Atlantik bis zu 70 Meter. Liebliche Wiesen legen sich wie ein Teppich über die felsige Gewalt. Das Frühjahr übersät sie mit Hyazinthen oder Narzissen, das Gezwitscher und die Rufe Tausender Seevögel begleiten die landschaftliche Andacht. Atme tief durch bei einer Wanderung durch das Natur- und Vogelschutzgebiet. Du befindest dich in einer der größten Heidelandschaften Europas. Die Leuchttürme kannst du besteigen. 4 Kilometer südlich liegt das Fort la Latte, eine Festung aus dem 13. Jahrhundert.

Pointe du Raz

Eine weitere Aussichtsattraktion befindet sich im Department Finistere: Das Kap von Pointe du Raz. Auch hier steigen schroffe Felsen bis auf eine Höhe von 70 Metern an und gewähren atemberaubende Aussichten auf den Atlantik und den Leuchtturm, der auf der gegenüberliegenden Insel La Vieille in den Himmel ragt. Der ideale Ort für Küstenwanderungen und intensive Begegnungen mit der Natur.

Pointe de Penhir

Das Vogelschutzgebiet Kap Pointe de Penhir befindet sich im Department Finistere auf der Crozon-Halbinsel. Besuchern gewährt der wildromantische Ort freie Sicht auf die Felsformation Tas des Pois, die anderen Kaps der Halbinsel oder auf Cap Sizun und Pointe du Raz. Das mächtige Croix des Pen Hir erinnert an die freiwilligen Bretonen, die sich im Zweiten Weltkrieg den Alliierten anschlossen, und ein Museum an die Atlantikschlacht. Bootstouren führen ab Camaret-sur-Mer zu den Tas de Pois.

Rennes

Die hübsche bretonische Hauptstadt Rennes liegt im Osten der Bretagne an der Mündung der Ille in die Vilaine, daher auch der Name des Departments Ille-et-Vilaine. Sehenswert sind die detailverliebten Holzfassaden der Fachwerkhäuser, deren Tradition bis ins 17. Jahrhundert reicht, der Turm und das Stadttor Duchesne aus dem 15. Jahrhundert, das Opernhaus und das Gerichtsgebäude im Pariser Stil des 17. Jahrhunderts. Das Kunstmuseum zeigt Bilder aller bedeutenden Epochen. Außerdem lädt Rennes seine Besucher zu musischen Pausen in einem der schönen Parks ein. Und natürlich zum ausgiebigen Shoppingbummel. Mit einem eigenen Flughafen ist Rennes an den Flugverkehr angeschlossen.

Nantes

Mit Nantes besuchst du die ehemalige Hauptstadt der Bretagne und die Geburtsstadt von Jules Verne. Die Stadt liegt im Osten, in Pays de la Loire, an der Mündung der Loire. Durch Seefahrt gelangte Nantes zu Wohlstand. Im 16. Jahrhundert lag hier der größte Hafen Frankreichs. Einige reich verzierte Stadthäuser entlang der kopfsteingepflasterten Gassen zwischen Loire und Altstadt stammen aus dieser Epoche. Heute ist Nantes ein wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten zählen das Schloss der Herzöge der Bretagne, dessen ältester Teil aus dem 13. Jahrhundert stammt, weiterhin die gotische Kathedrale Saint-Pierre, mehrere Kirchen und Parks. Eine Besonderheit sind die riesigen, von Jules Verne inspirierten Puppen und Tiere mit Namen Les Machines. Mit Sicherheit findest du auf der Einkaufsstraße Rue Crebillon oder in der Passage Pommeraye ein schönes Geschenk für dich oder deine Familie. Das Bistro La Cigale zählt zu den schönsten Frankreichs. Das Mahnmal an der Loire-Promenade erinnert mit 2.000 in den Boden eingelassenen Gedenktafeln an die Abschaffung der Sklaverei.

Strand und Meer

Die Strände des Glenan-Archipels verbreiten karibisches Flair. Die Gäste vermuten sich eher auf den Malediven als in Europa. An der Rosa Granitküste badest du in versteckten Buchten zwischen eindrucksvollen Felsgebilden.

Strände von Trebeurden

Insgesamt sechs Strände zählt Trebeurden, die Gemeinde an der Cotes d’Armor, im Norden der Bretagne-Halbinsel. Sie heißen Goaslagorn, Pors Mabo, Tresmeur, Pors Termen, Goastreiz, Toeno. Der feinsandige Goaslagorn ist der westlichste. Pors Mabo ist ebenfalls feinsandig – er gilt als wärmster der Region und ist besonders bei Familien beliebt. Tresmeur präsentiert sich lebendig mit Bars und Diskotheken, sowohl Jugendliche als auch Familien schätzen das Ambiente sowie die Infrastruktur. Der grobsandige Goastreiz ist bei Surfern beliebt.

Bis auf den feinsandigen Toeno- und den Goastreiz-Strand sorgen Rettungsschwimmer an allen Stränden für deine Sicherheit.

Ille de Groix

Die Insel ist Teil des Departments Morbihan. Sie liegt acht Kilometer südlich von Lorient. Der Westen zeigt sich karstig, der Osten hingegen gastlich mit einigen, feinsandigen Stränden. Der Grand Sables ist der einzige konvexe Strand Europas. Das bedeutet: Seine Form entspricht einer Wölbung und nicht der üblichen Bucht-Ausprägung. Der Sand schimmert rot bis weiß. Die Insel ist das perfekte Ziel für einen Tagesausflug. Du kannst Räder leihen. Die Überfahrt ab Lorient dauert ca. eine Dreiviertelstunde.

Glenan Inseln

Die sieben größeren Inseln des Glenan-Archipels mit der Hauptinsel Saint-Nicolas erreichst du ca. 20 Kilometer südlich von Fouesnant. Die Inseln gelten als Top-Wassersportrevier und beherbergen die bekannteste Segelschule der Welt: Surfen, Kajaken, Tauchen und Segeln stehen hier auf dem Programm. Wer lieber am Wasser entspannt, staunt über die Strände, deren Antlitz stark an die Karibik oder die Südsee erinnert. Schneeweißer Sand breitet sich vor azurblauem Wasser aus, umgeben von intakter Natur. Hotels gibt es keine. Fähren pendeln vom Festland ab Benodet, Concarneau, Loctudy, Port-la-Foret oder Beg Meil. Lass dir den karibischen Traum mitten an der ansonsten rauen Bretagne nicht entgehen.

Cote de Granit Rose

Die Rosa Granitküste verläuft über 30 Kilometer im Norden der Bretagne – zwischen Trebeurden und Perros-Guirec. Der hier vorkommende rosafarbene Granit ist selten und tritt ansonsten nur in Kanada, Korsika oder China auf. Zwischen den eindrucksvollen Felsformationen verbergen sich kleine Buchten. Einer der schönsten Badeorte der Region, die an der Cote d’Armor liegt, ist Ploumanac’h – zwischen den Stränden von Trestraou und Saint-Guirec.

Tipps und Wissenswertes

Die gute medizinische Versorgung in der Bretagne entspricht einem hohen Standard. Ratsam ist der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung. Als schöne Mitbringsel eignen sich maritime Mode oder Kosmetik mit Meeresalgen.

Gesundheit und Tipps

Die ärztliche Versorgung in der Bretagne ist gut. Die Apotheken führen ähnliche Sortimente wie hierzulande. Französischkenntnisse sind beim Arztbesuch oder in der Apotheke von Vorteil. Das Leitungswasser ist sehr sauber und rangiert auf den oberen Plätzen im europäischen Vergleich. Dennoch raten wir dir ab, das Leitungswasser zu trinken. Denn die Wasserwerke garantieren die gute Qualität nur bis zum Hausanschluss. Über welche Zuleitungen das Wasser dann in dein Glas gelangt, bleibt ungewiss. Daher kaufe besser die handelsüblichen Wasserflaschen. Denke im Sommer an ausreichend Sonnenschutz. Mit wetter- und vor allem windfester Kleidung schützt du dich und deine Familie vor ungemütlicher Witterung.

Wer gesetzlich krankenversichert ist, genießt den Schutz innerhalb des europäischen Sozialversicherungsabkommens. Nach Vorlage der Europäischen Krankenversicherungskarte, die du bei deiner Krankenkasse bekommst, hast du Anspruch auf eine kostenlose Behandlung bei einem staatlichen Arzt. Privatärztliche Versorgungen übernehmen nur Auslandskrankenversicherungen. GALERIA Reisen rät in jedem Fall zum Abschluss einer solchen Police, da somit auch die Kosten für Medikamente und Transporte gedeckt sind.

Mit dem Auto durch Frankreich

Das Straßennetz Frankreichs präsentiert sich modern und erschließt jeden Winkel des Landes. Es zählt zu den dichtesten der Welt. „A“ steht für Autobahn, „N“ für Route National (Bundesstraße) und „D“ für Route Départementale (Landstraße). Vermeide Fahrten während der Stoßzeiten in den großen Ballungszentren. Die französische Autobahn ist gebührenpflichtig. Es herrscht Rechtsverkehr. Das innerstädtische Tempolimit liegt bei 50 km/h. Außerhalb von Ortschaften darfst du 90 km/h, auf Schnellstraßen und Autobahnen 130 km/h fahren. Kinder bis 4 Jahre benötigen einen Kindersitz und Kinder bis 10 Jahre eine Sitzerhöhung. Die Promillegrenze liegt bei 0,5.

Es gilt die Warnwestenpflicht. Mindestens eine Warnweste musst du im Auto mitführen.

Mitbringsel

Die Bretagne macht es einem schwer, kein Geld auszugeben. Eine bretonische Tasse mit Namensgravur, eine Dose Fleur de Sel im edlen Steintöpfchen, Salzbutterbonbons oder ein lässiges Shirt im maritimen Ringellook. Meer und Natur prägen die Menschen und ihre Erzeugnisse. In Sachen Mode geben sich die Bretonen klassisch. Warme Materialien bestimmen den Winter- und luftige Outfits den Sommer-Look. Typisch sind Fischerhemden, wasserfeste Regenmäntel, Gummistiefel, Ringelmützen und Tücher. Wer schöne Kosmetik liebt, verwöhnt sich und seine Lieben mit edlen Massageölen oder Cremes auf der Basis von Meeresalgen. Feingeister erinnern sich mit großen Bildbänden an die wunderbare Landschaft. Außerdem ist die Bretagne für den guten Cidre und die filigrane Stickerei bekannt.

Bevölkerung und Sprache

Die Bretonen machen fünf Prozent der französischen Bevölkerung aus. Die Provinzhauptstadt Rennes zählt die meisten Einwohner. Die Bevölkerung besteht aus Kelten, Normannen und zugezogenen Franzosen.

Wie mit allen Nationalitäten ist es schwer, den Bretonen eine typische Mentalität nachzusagen. Innerhalb Frankreichs gilt die Rede, von den mürrischen Einwohnern der Bretagne. Wer in die Bretagne reist, stellt allerdings schnell fest, dass von Sturheit kaum die Rede sein kann. Die Einheimischen verhalten sich Fremden gegenüber freundlich. Man sagt ihnen eine tiefe Verbundenheit mit dem Meer, Leidenschaft, Zurückhaltung und Empfindsamkeit nach. Die Amtssprache ist Französisch. Wer mit Französischkenntnissen in die Bretagne kommt, tut sich leichter. Allgemein sprechen die Menschen kaum andere Sprachen, selbst mit Englisch kommen Urlauber nicht unbedingt weiter.

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Magazin Redaktion

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