Reisetipps Menorca – Idylle auf der Schwesterinsel von Mallorca

Die zweitgrößte Insel der Balearen liegt nordöstlich von Mallorca. Hier geht es wesentlich ruhiger zu als in an den einschlägigen Partyorten auf Mallorca: Urlauber schätzen Menorca wegen der Ruhe, der kleinen Städte Ciutadella und Mahon (Maó), der entlegenen Buchten, urigen Fincas und natürlich wegen des mediterranen Klimas. Die UNESCO erklärte Menorca zum Biosphären-Reservat. Obwohl die Infrastruktur der Insel keine Wünsche offen lässt, hält sich der Massentourismus zurück. Im Urlaub auf Menorca findest du familiäre Hotels, badest im spiegelklaren Wasser des Mittelmeers, genießt Fisch in hübschen Hafenlokalen und stößt auf Ausgrabungsstätten aus der Steinzeit.

Der Norden zeigt sich eher rau und zerklüftet mit kleinen Buchten, wohingegen der Süden viele lange und flache Sandstrände vorweist – perfekt für einen Familienurlaub. In der Mitte Menorcas erhebt sich mit dem 357 Meter hohen Monte Toro der höchste Berg der Insel.

Klima und Anreise

In den Ferien bzw. der Hauptsaison zwischen Mai und Oktober bedienen verschiedene Airlines die Strecke zwischen Menorca und den großen deutschen Flughäfen – häufig sogar mehrmals täglich. Ein Direktflug dauert zwischen 2 und 2,5 Stunden. Außerhalb der Hauptreisezeit gelangst du mit einem Zwischenstopp in Barceolna, Madrid oder Palma de Mallorca auf die Insel. Der Flughafen von Menorca befindet sich ca. 6 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Mao. Alternativ nimmst du an der Verleihstation deinen Mietwagen in Empfang und startest zu Erkundungstouren in Eigenregie. Wer Zeit hat und es gemütlicher mag, nimmt die Fähre von Barcelona – sie ist tagsüber ca. 8 Stunden und in der Nacht 9 Stunden unterwegs. Die Fähre von Mallorca nach Menorca benötigt nur eine Stunde und 30 Minuten.

Klima

Auf Menorca erwartet dich mediterranes Klima. Charakteristisch sind die warmen Sommer und milden Winter. In den heißen Monaten Juli und August klettert das Quecksilber bis auf 30 Grad und darüber hinaus. Im Dezember und Januar stoppt es bei maximal 15 Grad. Die tiefsten Werte liegen dann bei ca. 8 Grad. Die Badesaison eröffnet Ende Mai und dauert bis September. Das Mittelmeer erwärmt sich in dieser Periode bis auf 24 Grad und kühlt erst ab November wieder merklich ab. Aktivurlauber wählen das Frühjahr und den Herbst mit angenehmen Temperaturen zum Wandern oder Radfahren. Tipp: Im Frühling blühen die Mandelbäume und bedecken die Insel mit einer rosa Pracht.

Sehenswürdigkeiten

Lass dich vom historischen Zentrum der Hauptstadt Maó (Mahon) faszinieren und halte während einer Tasse Kaffee am Hafen Ausschau nach auslaufenden Schiffen. Die ehemalige Hauptstadt Ciutadella auf der Westseite ist eine der schönsten Städte Spaniens.

Die Hauptstadt Maó (Mahon)

Menorcas Hauptstadt liegt im Südosten. Die Altstadt mit ihren Jugendstilfassaden wird dich begeistern. Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten zählen das alte Stadttor Pont de Sant Roc, es bildet den Eingang zum historischen Zentrum, weiterhin das barocke Rathaus aus dem Jahr 1613, die Kirche Santa Maria mit ihrer Orgel aus dem 18. Jahrhundert und die Klöster Convento de San Francisco und Claustro del Carme – beide ihrer sakralen Funktion enthoben. Im Franziskanerkloster erfährst du Details zur Geschichte der Insel und das Claustro del Carme beherbergt einen Lebensmittelmarkt. Verbringe entspannte Stunden in einem Café oder Fischrestaurant am Hafen – hier befindest du dich am größten Naturhafen der Welt. Die Festungsanlagen am Hafen bezeugen die strategisch vorteilhafte Lage Maos.

Ciutadella

Bis 1722 war Ciutadella die Hauptstadt von Menorca. Die Bischofsstadt liegt im Westen und breitet sich über dem Hafen aus. Das romantische und mediterrane Flair verzaubert jeden Besucher. Boutiquen, Cafés, Galerien und Restaurants säumen Straßen und Plätze. Der beste Ort zum Bummeln ist die Haupteinkaufsstraße Calle de Ses Voltes mit ihren Arkaden. Weitere Attraktionen der Stadt sind die Paläste mit ihren Patios und Freitreppen, die gotische Kathedrale, das Rathaus im maurischen Stil, die palmengesäumte Placa des Borne – Schauplatz vieler Märkte oder Prozessionen. Eine Treppe führt ins charmante Hafenviertel mit seinen Cafés und Restaurants. An der Hafeneinfahrt grüßt die Festung Castell de Sant Nicolau alle ankommenden Schiffe.

Monte Toro

Besteige den höchsten Berg der Insel – die 357 Meter sind ein Klacks. Von oben hast du bei klarer Sicht eine grandiose Aussicht auf die Insel. Der Weg führt über Küstenstiege, entlegene Dörfer und alte Maultierpfade. Er bietet landschaftlich ein weites Spektrum. Feste Schuhe sind für den Aufstieg empfehlenswert.

Cap Favaritx

Das Kap mit seinen dunklen Felsformationen aus Schiefer erreichst du im äußersten Nordosten. Sein Leuchtturm überragt die Umgebung. Im Schutz des Kaps liegen die drei Strände Cala Presili, S’Arenal de Morella und Platja d’en Tortuga – sie zählen zu den schönsten naturbelassenen Stränden der Insel und sind Teil des Schutzgebietes Parque Natural de la Albufera. Besonders eindrucksvoll ist ein Besuch des Kaps bei stürmischem Wetter.

Strand und Meer

Die schönsten Strände feindest du im Süden. Der längste ist Sant Tomas. Als schönste Bucht gilt die Cala Galdana. Der Norden fasziniert mit versteckten Buchten inmitten wilder Felsberge.

Süden: Cala en Porter

Die geschützte Bucht mit ihrem feinen weißen Sand erreichst du im Süden. Der 150 Meter lange Strand breitet sich zwischen zwei Felsbergen aus. Das Wasser ist klar und ruhig. Am flachen Ufer lassen Eltern ihre Kinder unbesorgt spielen. Strandbars und Restaurants versorgen die Besucher mit Snacks und kühlen Getränken.

Süden: Sant Tomas

Die sandig-kiesige Playa de Sant Tomas gilt als längster Strand der Insel. Viele Hotels und Unterkünfte mit Ferienwohnungen flankieren ihn. Gleich nebenan weitet sich die Playa de Sant Adeodat. Beide Strände verfügen über umfassende Infrastrukturen und zeichnen sich durch ihre Familienfreundlichkeit aus. Liegen und Schirme leihst du bei einheimischen Anbietern. Es gibt auch einen FKK-Bereich. Achte auf starke Meeresströmungen.

Süden: Son Bou

Son Bou ist der längste und beliebteste Strand der Insel. Er zieht sich auf drei Kilometern in die Länge. Hier badest du eingerahmt von herrlicher Natur. Die feinsandigen und flachen Ufer eignen sich perfekt für Familien mit kleinen Kindern. Ein Dünengürtel trennt den Strand vom Feuchtbiotop Prat de Son Bou, das unter Naturschutz steht. Am östlichen Rand des Strandes befindet sich eine antike christliche Basilika. Die Strandinfrastruktur präsentiert sich lückenlos.

Süden: Cala Galdana

Auch die Cala Galdana mit ihrer hervorragenden Infrastruktur liegt im Süden. Vor der Bucht schimmert das Mittelmeer in leuchtenden Blautönen. Felsen und Pinienhaine bilden den natürlichen Rahmen. Manche sagen, die Cala Galdana sei die schönste Bucht der Insel. Im Sommer wird der Strand recht voll, was seiner Schönheit allerdings keinen Abbruch tut. Besuche auch die zauberhaften Buchten in der Nachbarschaft, die Cala Macarella und die Cala Mitjana.

Westen: Son Xoriguer und Cala en Bosc

Felsen rahmen die etwa 500 Meter breite Bucht von Son Xoriguer, die am Cap Artrutx liegt. Neben der anmutigen Umgebung ist die Bucht wegen des glasklaren Wassers beliebt. Badeaufsichten sorgen für deine Sicherheit. Für Kinder eignet sich der flache Einstieg ins Meer. Wenn der Wind aus Süden kommt, verwandelt sich die Bucht in einen Hotspot für Surfer. Direkt nebenan liegt die feinsandige Cala en Bosc mit vielen Urlaubshotels im Hintergrund. Beide Strände gelten als beliebte Wassersportzentren.

Südosten: S’Algar

Eine schroffe Felslandschaft umgibt S’Algar – der Strand ist sehr klein, dafür ist seine Attraktivität für Wassersportler umso größer, sowohl für Surfer und Segler als auch für Taucher. Bei S’Algar handelt es sich um eine Art Feriensiedlung. Am Strand offenbart sich eine herrliche Aussicht auf die davor liegende Felseninsel Illa de l’Aire. Auf einem Spaziergang gelangst du zu den Buchten Cala d’Alcalfar und Cala Rafalet.

Südosten: Punta Prima

Punta Prima steht sowohl bei Urlaubern als auch bei Einheimischen hoch im Kurs. Sie baden am weißen Sandstrand mit Blick auf die Leuchtturminsel Isla del Aire. Der Strand neigt sich flach gegen das Meer und bietet damit Familien ein perfektes Revier für sorglose Badetage. In den Hotels, Appartementanlagen und Ferienhäusern verbringst du erholsame Ferien. Taucher freuen sich ebenfalls über hervorragende Bedingungen.

Norden: Arenal d’en Castell und Son Parc

Der Strände von Arenal d’en Castell und Son Parc zählen zu den schönsten an der Nordküste. An ihren Rändern steigen sanfte Hänge mit dichten Pinienbeständen an. Familien schätzen den flachen Einstieg ins Meer und den feinen Sand. Eine makellose Infrastruktur mit Hotels, Restaurants, Cafés und Geschäften breitet sich in Arenal d’en Castell aus. Son Parc ist als Revier für Golfsportler bekannt.

Gut zu wissen

Menorca ist eine sehr gute Wahl für alle Urlauber, die die Vorteile der Balearen nutzen möchten, gerne aber auf das ausgiebige Partyleben auf Mallorca oder Ibiza verzichten. Hier die besten Tipps:

Einreisedokumente

Für deutsche Staatsbürger ist die Einreise mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweis möglich. Kinder benötigen eigene Ausweispapiere. Empfehlenswert ist die Anfertigung von Kopien aller wichtigen Dokumente. So verläuft bei einem Verlust die Ausstellung der Ersatzdokumente reibungslos. Hinterlege die Kopien am besten im Hotelzimmersafe.

Gesundheitstipps

Das Leitungswasser ist sauber, aber kein Trinkwasser. Zum Zähneputzen kannst du es dennoch bedenkenlos nutzen. Kaufe Flaschenwasser günstig im Supermarkt. Impfungen sind nicht vorgeschrieben. Die Auffrischung des Standardimpfschutzes ist jedoch immer ratsam. Pack einen großen Vorrat Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor ein und vermeide Sonnenbrände durch mehrmaliges Auftragen am Tag – besonders im Sommer scheint die Sonne stark. Gehe der Mittagshitze aus dem Weg und trinke ausreichend Wasser. Zahlreiche private Praxen, aber auch amtliche Ärzte, ambulante Gesundheitszentren und Kliniken decken die medizinische Versorgung auf Menorca ab. Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen haben innerhalb des Sozialversicherungsabkommens Anspruch auf kostenlose ärztliche Betreuung durch einen staatlichen Arzt. Als Kassenpatient weist du dich mit der europäischen Versicherungskarte aus, die du bei deiner Krankenkasse bekommst. Dennoch ist der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung ratsam, da nur Mahon über ein staatliches Krankenhaus verfügt.

Sprache und Geld

Die Amtssprachen sind Spanisch und Katalanisch. Wobei die Einheimischen die menorquinische Variante des Katalanischen pflegen. Denn jede Baleareninsel hat ihren eigenen Dialekt. Hinzukommen regionale Unterschiede auf den Inseln selbst. Einige Ausdrücke stammen aus dem Englischen und dem Französischem. Auf Deutsch verständigst du dich auf Menorca in den Hotels und meisten Restaurants. Abseits der touristischen Hotspots weichst du auf Englisch aus. Mit großer Freude reagieren die Einheimischen auf Kenntnisse des Menorquin, einer katalanischen Sprache: Guten Tag heißt „Bon dia“, Guten Abend „Bones tardes“ und Auf Wiedersehen „Adéu“. Für Bitte sagen Sie „Si us plau“ und für Danke „Gràcies“.

Auf Menorca zahlst du mit Euro. Geldwechsel und die Suche nach dem günstigsten Kurs entfallen. Bargeld hebst du mit der EC- (Maestro) oder der Kreditkarte am Automaten ab. Viele Hotels, Restaurants und Geschäften akzeptieren die Zahlung mit Kreditkarte, einige auch mit der EC-Karte.

Tipps für deinen Restaurantbesuch

Kleide dich für einen Restaurantbesuch angemessen und überlasse dem Kellner die Zuweisung des Tisches. Die Spanier essen in der Regel zu später Stunde zu Abend. Wundere dich daher nicht, wenn du zunächst allein im Restaurant sitzen, solltest du deine von zuhause gewohnten Essenszeiten beibehalten. Bitte den Kellner nicht um das Aufteilen der Rechnung – solltest du mit Freunden an einem Tisch speisen. In Spanien gilt die Regel „Wer zahlt, ist König“. Deshalb musst du zwar nicht gleich deine Urlaubskasse plündern, doch zumindest solltest du das Ausrechnen der einzelnen Posten selbst übernehmen. Gib ein Trinkgeld zwischen 10 und 15 Prozent des Gesamtpreises.

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Magazin Redaktion

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