Reisetipps Azoren – Neun Inselschätze im Atlantik

In Wetterberichten sind die Azoren Dauergast, sind sie doch wetterbestimmend für Mitteleuropa. Aber auch Reisende sollten die neun Inseln des zu Portugal gehörenden Atlantik-Archipels bei Urlaubsplänen ins Auge fassen. Eine faszinierende, vulkanisch geprägte Natur, stille Strände, malerische kleine Dörfer und gastfreundliche Menschen erwarten dich. Wandere entlang dicht bewachsener Vulkankrater durch Blütenmeere zu tiefblauen Seen, bade in heißen Quellen und kristallklarem Meerwasser und beobachte Wale und Delfine. Starte von der Hauptinsel Sao Miguel eine individuelle Rundreise durch dieses Inselparadies oder quartier dich im Rahmen einer Pauschalreise an einem Traumstrand deiner Wahl in einem der familiären Hotels oder Pensionen ein. Wähle aus den Angeboten auf galeria-reisen.de deinen Favoriten aus und verbringe einen beeindruckenden Urlaub auf den Azoren!

Klima und Anreise

Das subtropische, maritime Klima auf den Azoren sorgt ganzjährig für milde Temperaturen. Im Sommer zeigt das Thermometer durchschnittliche Werte um die 25 Grad an, im Winter um die 17 Grad. Regelmäßige Niederschläge lassen die Vegetation auf den Inseln sprießen und blühen. Besonders regenreich sind die Monate November bis März. Zwischen Juni und Oktober liegt die günstigste Reisezeit, wobei im Juli, August und September Hochsaison herrscht. Die Wassertemperaturen liegen dann bei angenehmen Werten jenseits der 20-Grad-Marke, aber selbst im Winter bleibt das Meer dank des Golfstroms um die 17 Grad warm.

Für Wanderer sind das Frühjahr und der Frühsommer mit der Hortensienblüte sowie der Oktober günstig. Mit wechselhaftem Wetter ist zu jeder Jahreszeit zu rechnen. Eben noch sonnig, kann es gerade in den Bergen im nächsten Moment wolkenverhangen und feucht sein. Pack also gute Regenschutzkleidung und wasserfeste Schuhe ein. Falls du ein Inselhüpfen per Fähre oder Flugzeug planst, solltest du aufgrund der Wetterlaunen zeitlich flexibel sein. Bei Sturm wird der Betrieb kurzfristig eingestellt.

Anreise

Du erreichst die Azoren ausschließlich per Flugzeug, eine Fährverbindung vom Festland existiert nicht. Ein direkter Flug ist der bequemste Weg und dauert etwa viereinhalb Stunden. Zweimal wöchentlich heben Maschinen der azorischen Airline SATA International von Frankfurt und München in Richtung Atlantik ab. Alternativ bedient auch die Fluggesellschaft TAP Portugal die Azoren. Du musst allerdings in Lissabon oder Porto umsteigen.

Zwischen den Inseln bestehen gute Flugverbindungen mit der SATA. Eine Weiterreise von Sao Miguel nach Santa Maria und Terceira am Ankunftstag ist problemlos möglich. Ob du ohne Übernachtung auch nach Pico, Flores, Sao Jorge, Faial, Corvo und Graciosa gelangst, hängt von deiner internationalen Flugverbindung ab. Beachte die Buchungshinweise von GALERIA Reisen.

Auch mit den Fährschiffen der Gesellschaft Atlanticoline gelangst du von Insel zu Insel. Allerdings solltest du hierfür ausreichend Zeit einplanen. Dass die Nachbarinseln bei klarem Wetter in Sichtweite sind, sollte nicht über die Fahrzeiten hinwegtäuschen. Mitunter bist du einen ganzen Tag lang auf dem Meer unterwegs. Am kürzesten sind die Wege zwischen den Inseln der Zentralgruppe (Faial, Terceira, Sao Jorge, Pico und Graciosa), auch Sao Miguel ist hier gut angebunden. Zeitaufwändiger ist die Überfahrt nach Corvo und Flores.

Sehenswürdigkeiten

Die atemberaubende Schönheit der Azoren ist es, die Individual- wie Pauschalreisende in ihren Bann schlägt. Blütenzauber wechselt sich mit bizarren Vulkanlandschaften ab, wilde Meeresbrandung mit spiegelglatten Kraterseen. Dazu kommen idyllische Badeorte mit ruhigen Stränden, beschauliche Häfen und Dörfer und Europas letzte Teeplantage. Jede Insel entfaltet ihre eigenen Reize und wenn es dir möglich ist, solltest du auf jeden Fall mehrere der Atlantikperlen besuchen und einige Tage dort verbringen.

Sao Miguel

Die Hauptinsel der Azoren ist zugleich das größte Eiland des Archipels und zählt 140.000 Einwohner. Fast die Hälfte lebt in der Hauptstadt Ponta Delgada, die sich für einen kleinen Stadtbummel durch die Altstadt anbietet. In der saftig grünen, waldreichen Hügellandschaft der Insel warten mit dampfenden Quellen im Tal von Furnas und der Teeplantage Gorreana im Nordosten weitere Sehenswürdigkeiten. Der hier weitgehend in Handarbeit produzierte Azoren-Schwarztee ist ein schönes Mitbringsel für zuhause. 

Santa Maria

Die südlichste Azoreninsel ist prädestiniert für einen Badeurlaub mit Naturgenuss. Besonders die Bucht von Sao Lourencao lädt mit ihren hellen Sandstränden, türkis schimmerndem Wasser und einem geschützten Meerwasserschwimmbecken zum Badespaß mit der ganzen Familie ein. Gesäumt von Weinterrassen und steilen Klippen gehört das Naturreservat zu den schönsten Badeplätzen der Azoren.

Terceira

Die Insel der Zentralgruppe ist von dichtem Regenwald bedeckt, der ihr eine wilde Anmutung verleiht. Vulkanische Gebilde wie die Höhle Algar do Carvao verstärken diesen ursprünglichen Eindruck noch. Die Hauptstadt Angra do Heroismo gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und blickt auf eine lange Geschichte zurück. Als Drehscheibe für den Handel mit der Neuen Welt gehörte sie zu den wichtigsten Häfen der Neuzeit. Die prächtigen Herrenhäuser, Paläste und Kirchen der Renaissance sind bis heute gut erhalten und eine Augenweide für Architekturliebhaber. Das gilt auch für die vielen kleinen Kapellen, die von der frommen Bevölkerung liebevoll bemalt wurden.

Faial

Der kleine Hafen der Inselhauptstadt Horta ist unter Seefahrern Legende und ein beliebter Treffpunkt von Seglern. Etliche Atlantik-Überquerer haben sich an den Kaimauern mit Bildern verewigt, um göttlichen Schutz für ihre Passage zu erbitten. Im „neuen Land“ Ponta dos Capelinhos lässt sich die Entstehungsgeschichte der Azoren aus erster Hand erleben. An der Westspitze Faials erhob sich 1957/58 ein neuer Vulkan aus dem Meer und vergrößerte die Inselfläche um zweieinhalb Quadratkilometer. Im Gegensatz zum satten Grün drumherum bleibt das Gebiet unbewachsen und ähnelt eher einer Mondlandschaft. Warum sich keine Pflanzen ansiedeln, ist ein Mysterium, das die Wissenschaft noch nicht gelöst hat. Mehr darüber erfahren Besucher im Dokumentationszentrum.

Sao Jorge

Die Dracheninsel beeindruckt Azoren-Reisende mit ihren gewaltigen Steilküsten und den vielen Vulkanen. Vom höchsten Punkt der Insel, dem 1.053 Meter hohen Pico da Esperanca, genießt du einen herrlichen Ausblick auf die zentralen Inseln. Sao Jorge ist ein Mekka der Wellenreiter, die sich an den teils nur über schmale Pfade erreichbaren Revieren treffen. Bekannt ist die Insel außerdem für ihren schmackhaften Käse, der in ganz Portugal beliebt ist.

Pico

Die zweitgrößte Insel der Azoren wird vom weithin sichtbaren Vulkan Pico dominiert, der mit 2.351 Metern die höchste Erhebung des Archipels darstellt. Etliche weitere Vulkane reihen sich wie auf einer Perlenschnur an den Berg. Pico war einst eine Hochburg der Walfänger und eine Inspirationsquelle für den berühmten Roman „Moby Dick“. Heute legen die Schiffe nicht mehr zum Fang, sondern zur Beobachtung der riesigen Meeressäuger ab. Saison für das Whale Watching ist zwischen April und August.

Graciosa

Den Namen „Anmutige“ verdient sich die Insel der Zentralgruppe durch ihre flache, liebliche Topografie. Das Landschaftsbild wird von Feldern und Weinbergen bestimmt, für die auf dem fruchtbaren Boden beste Bedingungen herrschen. Dazwischen sind immer wieder Windmühlen angesiedelt, die das Wahrzeichen der Insel bilden. Versäume es bei einem Trip auf die Insel nicht, die Schwefelgrotte Furna do Enxofre zu besuchen. Die Heilquellen von Graciosa laden auch zu einem längeren Aufenthalt in einem der neuen Wellness-Hotels ein.

Flores

Die pflanzenreichste Insel der Azoren wird ihrem Namen vollauf gerecht: Ganz Flores (deutsch: Blumen) verwandelt sich ab dem Frühjahr in ein farbenprächtiges Blütenmeer. Die mächtigen Hortensien erstrahlen in Blau- und Rottönen, die Girlandenblume leuchtet gelb-rot. Eingebettet ist die Pracht in eine nicht minder beeindruckende Kulisse aus wilden Steilküsten, mystischen Mooren und verschwiegenen Seen. Ein Wanderparadies, wie es im Buche steht!

Corvo

Die kleinste Azoren-Insel trumpft ganz groß mit Ruhe und Beschaulichkeit auf. Nur rund 500 Menschen leben hier und der Hauptort Vila Nova ist die kleinste Stadt Europas. Bei einer Wanderung auf den Kraterrand Caldeiro hört man oft nichts anderes als das Rauschen des Meeres und das Krächzen von Vögeln.

Strand und Natur

Für einen reinen Badeurlaub sind die Azoren viel zu schade, wenngleich die Inseln mit herrlichen Stränden aufwarten. Erst Wanderungen oder Radtouren durch die Vulkanlandschaften erschließen dir die ganze Schönheit des Naturparadieses. Unsere Empfehlungen:

Strände, Kraterseen und Thermalquellen

Dank des Golfstroms erwärmt sich das Wasser rund um die Azoren Ende August auf bis zu 24 Grad, in der übrigen Sommerzeit auf mehr als 20 Grad. Dass die Inseln trotzdem nicht als Badeparadies schlechthin bekannt sind, liegt am bisweilen launischen Wetter. Zudem sind feine, helle Sandstrände vorwiegend auf Santa Maria zu finden. Die schönsten finden sich in der Bucht von Sao Lourencao, Formosa und Maia. Auf Faial zählen der familienfreundliche Strand bei Horta, die Bucht Ribeira das Cabras und der Praia do Almoxarife zu den Favoriten der Strandurlauber. Sao Miguel lockt mit der Bucht bei Porto formoso, Ribeira Quente und als besonderem Strand-Highlight mit den sandigen Ufern am Kratersee Lagoa do Fogo. Die übrigen Inseln geizen mit Sandbuchten. Auf Terceira sind Strände in Praia da Vitoria und Angra do Heriosmo zu finden, auf Graciosa in Sao Mateus. Auf besondere Badeerlebnisse muss dennoch kein Azoren-Reisender verzichten. Vielerorts gibt es natürliche Meerwasserschwimmbecken aus Lavagestein und in den Thermalquellen auf Graciosa und Sao Miguel entspannst du mit Wellness-Feeling.

Wale und Delfine

Die Gewässer vor den Azoren sind ein Tummelplatz für mehr als 20 Arten von Walen, darunter die mächtigen Pottwale. Im Rahmen einer Whale-Watching-Bootstour stehen die Chancen sehr gut, einen Blick auf die sanften Meeresriesen zu erhaschen. Hochsaison ist im April / Mai, für die Pottwale im Juli / August. Auch Delfine nähern sich oft den Ausflugsschiffen und lassen sich beim Spiel beobachten. Auch ein Schwimmen mit den Tieren wird angeboten. Die Touren starten in der Regel von Lajes do Pico und Faial.

Tauch- und Schnorchelplätze

Die Steilküsten der Azoren mit ihren vorgelagerten Felsen, Höhlen und Grotten sind ein attraktives Revier für Taucher und Schnorchler. Im klaren Wasser warten eine artenreiche Meeresfauna und -flora mit Haien und Mantas sowie etliche Schiffswracks auf die Wassersportler. Besonders der geschützte Unterwasserpark bei Angra do Heroismo und die Formigas-Felsen bei Santa Maria sind reizvolle Reviere. Tauchbasen und -schulen gibt es auf Sao Miguel, Faial, Santa Maria, Graciosa und Pico.

Wanderungen in der Vulkanlandschaft

Die Auswahl an Wandertouren durch die atemberaubende Natur der Inseln ist immens und ein guter Wanderführer gehört ins Reisegepäck. Konditionsstarke Gipfelstürmer erklimmen auf Pico Portugals höchsten Berg, den Vulkan Mont Pico. Genussvoller, aber nicht minder beeindruckend sind Streifzüge entlang der Kraterseen von Furnas. Oder du besuchst auf Flores das Ende Europas: der Wanderweg an der nordwestlichen Steilküste ist reich an spektakulären Ausblicken.

Land und Leute

Die Aufgabe als wichtige Zwischenstation für die Schifffahrt nach Übersee machte die Azoren in der Vergangenheit zur Heimat vieler Nationalitäten und die Inseln unterscheiden sich deutlich vom Festland. Die Amtssprache Portugiesisch wird je nach Insel mit einem starken Dialekt gesprochen. Im 19. Jahrhundert brachten der Anbau von Obst, Tabak und Tee beachtlichen Reichtum, der jedoch durch Naturkatastrophen ein abruptes Ende fand. Viele Azoreaner sahen sich gezwungen, auszuwandern. Bis heute leben in den USA mehr Menschen von den Inseln als auf dem Archipel selbst. Aufgrund der intensiven Kontakte der Bevölkerung nach Amerika ist die Verständigung in Englisch auf den Azoren kein Problem.

Traditionen und Religion

Die Inselbevölkerung ist mehrheitlich katholisch und sehr traditionsbewusst. So gibt es fast überall einen Musik- und Tanzverein, der die heimische Blasmusik und Folklore lebendig hält. Aufgrund der tiefen Gläubigkeit ist FKK verboten und auch „Oben ohne“ nicht gern gesehen. Respektiere dies bitte und trage auch beim Besuch von Kirchen angemessene Kleidung.

Im Veranstaltungskalender finden sich viele religiöse Feste, die Heiligen und Schutzpatronen gewidmet sind. Auch zu weltlichen Anlässen feiern die Azoreaner gerne und ausgiebig, sei es im Rahmen von Weinfesten, dem Karneval, Wassersport-Events oder Musikfestivals. Auf Terceira ist zudem eine besondere Art des Stierkampfes populär, die in vielen Ortschaften gepflegt wird. Dabei führen starke Männer die Tiere an einem Seil.

Währung und Einkaufen

Wie auf dem portugiesischen Festland ist der Euro Landeswährung. Die Akzeptanz von Kreditkarten ist gut, in großen Geschäften lässt sich auch mit der EC-Karte bezahlen. Beliebte Souvenirs sind Tee und kunsthandwerkliche Produkte wie Korbwaren, Web- und Stickartikel sowie Keramiken.

Ökotourismus

Sanfter Tourismus ist auf den Azoren keine Worthülse, sondern er wird tatsächlich gelebt. Massentourismus ist noch unbekannt und entsprechend sind die Preise für einen Pauschalurlaub auf den Inseln nicht mit All-inclusive-Arrangements anderer Reiseziele vergleichbar. Wenn du Angebote für Schnäppchen suchst, musst du frühzeitig buchen. Last minute ist kaum eine günstige Reise auf die Azoren zu haben.

Praktische Tipps

Dreh deine Uhr bei der Ankunft auf den Azoren um zwei Stunden zurück. Für den Anschluss deiner elektrischen Geräte an das Stromnetz der Inseln brauchst du in der Regel keinen Adapter. In vielen Hotels entsprechen Netzspannung und Steckdosentyp den deutschen Standards, es kann aber auch ein anderer Anschlusstyp vorhanden sein. Informier dich im Zweifel vorher im Hotel.

Als Trinkgeld sind in Restaurants und Taxis fünf Prozent der Rechnungssumme üblich. Das Leitungswasser eignet sich zum Zähneputzen, als Durststiller verwendest du besser Mineralwasser aus der Flasche. Da Mietwagen vor Ort deutlich mehr kosten, organisiere das Fahrzeug lieber vor deiner Abreise von Deutschland aus.

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Magazin Redaktion

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