Reisetipps Puerto Rico – Karibischer Inseltraum mit vielen Gesichtern

Auf Puerto Rico zeigt sich die Karibik von ihrer vielfältigen Seite: Palmengesäumte, feinsandige Buchten mit türkisblauem Meer wechseln sich mit üppig grünen Urwäldern und mächtigen Gebirgen ab, dazu kommen Wüsten und Wasserfälle. Die als Außengebiet zu den USA gehörende Antilleninsel verführt zum Badeurlaub an Bilderbuchstränden, zu geschichtsträchtigen Besichtigungstouren durch die quirlige Hauptstadt San Juan und zum Wandern im einzigen tropischen Regenwald der Vereinigten Staaten. Das spanische Erbe und der amerikanische Einfluss verbinden sich auf der Insel im Herzen der Karibik zu einer facettenreichen Latino-Kultur, die im Puerto Rico Urlaub faszinierende Eindrücke garantiert.

Klima und Anreise

Das ganzjährig sommerliche Klima mit viel Sonnenschein macht Puerto Rico jederzeit zum attraktiven Reiseziel. 12 Monate im Jahr klettert die Quecksilbersäule zuverlässig auf Werte zwischen 23 und 30 Grad. In den bis zu 1.300 Meter hohen Bergen ist es einige Grad kühler. Auch die Wassertemperaturen liegen zu allen Jahreszeiten bei 25 Grad und mehr, so dass dem Badevergnügen nichts im Wege steht. Einziger Wermutstropfen in der Wetterbilanz ist die Hurrikansaison, die von Juni bis November dauert. Als beste Reisezeit empfehlen sich deshalb die Monate Dezember bis April. An der geschützten Südküste regnet es kaum und im feuchteren Hochland und an der Nordküste deutlich weniger als während des übrigen Jahres.

Anreise

Ein direkter Flug ab Frankfurt mit der Lufthansa-Tochter Condor ist der schnellste Weg nach Puerto Rico. Du landest nach rund zehn Stunden Flugzeit auf dem Luis Munoz Marin International Airport (SJU), der nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum San Juans entfernt ist. Weitere, meist amerikanische Fluggesellschaften steuern den Inselstaat auch von anderen deutschen Städten an – jedoch mit Zwischenstopps. Auf dem Seeweg wird der Hafen von San Juan von vielen Kreuzfahrtschiffen angelaufen.

Die Einreisebestimmungen für den Inselstaat sind identisch mit den Vorschriften für die USA. Du benötigst einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass und musst spätestens 72 Stunden vor deiner Abreise online im Rahmen des Electronic System for Travel Authorization (ESTA) eine Reisegenehmigung beantragen.

Besonders kurz sind die Wege zum Stadtstrand Condado Beach und zum beliebten Nordküstenstrand „El Luquillo“: Ein spontaner Urlaub last minute lohnt sich hier auch, wenn du nur noch wenige Tage Resturlaub zur Verfügung hast. Die Fahrzeit zu den Resorts an der Südküste rund um Ponce und Guanica beträgt etwa eine Stunde.

Sehenswürdigkeiten

Die Altstadt von San Juan entführt dich in die Zeit von Christoph Kolumbus. Die historischen Plätze und Gebäude aus der Kolonialzeit gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und zeugen von der einstigen Macht Spaniens. In den entlegenen Bergregionen Puerto Ricos erschließen sich dir die Naturwunder der Insel. Herrliche Nationalparks wie El Yunque und die Karst-Formationen bei Arecibo laden zu ausgedehnten Trekkingtouren und Ausflügen ein.

San Juan

Die Altstadt von Puerto Rico gibt sich mit ihren restaurierten, pastellfarbenen Häusern aus der Kolonialzeit lieblich und lädt zum Bummeln ein. Dein Weg führt dich an der sehenswerten Kathedrale, dem Rathaus und der Plaza de Colon mit einer Statue des Entdeckers Christoph Kolumbus vorbei. Trutzig und monumental wirken dagegen die Festungen San Cristobal, La Fortaleza und El Morro, mit denen die Spanier die Stadt vor Angriffen von der See- und Landseite schützten. Kanonen, Tunnel und Türme verschaffen einen Eindruck von der militärischen Schlagkraft der Kolonialherren.

El Yunque National Forest

Der rund 113 Quadratkilometer große Nationalpark untersteht der Forstverwaltung der Vereinigten Staaten und ist somit der einzige Regenwald auf amerikanischem Boden. Diese Tatsache ist an sich nicht spektakulär, eine Wanderung durch das Naturjuwel im Osten Puerto Ricos schon. Idyllische Wasserfälle, Baumriesen, Schlingpflanzen und Nebelwälder säumen die Trails durch das grüne Paradies. Mit etwas Glück hörst du den markanten Ruf des Baumfroschs Coqui oder erhaschst einen Blick auf einen Papagei. Welche Tier- und Pflanzenarten sich in dem Ökosystem des Parks tummeln, erfährst du im Besucherzentrum. Einen herrlichen Blick von oben hast du vom Aussichtsturm Britton Tower.

Karst-Landschaft und Camuy-Höhlen bei Arecibo

Ein Kontrast zum saftigen, vegetationsreichen El Yunque Park erwartet dich südlich vom Nordküstenort Arecibo. Hier dominieren die Felsformationen, Schluchten und Höhlen des Karst Country die Szenerie. Besonders sehenswert ist das Höhlensystem, das der unterirdische Fluss Camuy geschaffen hat. Mehr als 200 Hohlräume wurden bislang entdeckt und machen das System zum drittgrößten der Erde. Im Rahmen einer geführten Höhlentour wirfst du einen Blick in die faszinierenden Tiefen. Per Bahn geht es zunächst 200 Meter steil bergab, ehe die Besucher auf Höhlenpfaden wandeln. Bizarre Tropfsteingebilde, unterirdische Flüsse und Fledermäuse erwarten dich. Wieder an der Oberfläche, lohnt sich noch ein Abstecher zum Arecibo-Observatorium. Die größte Radioteleskop-Antenne der Welt brachte es im James-Bond-Kinofilm „Goldeneye“ und im Science-Fiction-Drama „Contact“ zu Leinwandbekanntheit.

Stätten der Taino-Indianer

Die Urbevölkerung der Antillen hat auch auf Puerto Rico ihre Spuren hinterlassen. Eine bedeutende Stätte befindet sich südlich des Arecibo-Observatoriums: Der Caguana Indian Ceremonial Park beherbergt einen mehr als 800 Jahre alten Kultplatz der Taino-Indianer. Bei Ponce gewährt der Tibes Indian Ceremonial Park Einblick in die Lebensweise der Ureinwohner. Zu besichtigen sind eine Gräberstätte und Plätze, auf denen sich die Taino einer Art Fußballspiel hingaben. Weitere Eindrücke verschaffen ein rekonstruiertes Dorf und ein Museum.

Ruta Panoramica

Eine schönere Strecke, um beim Cruisen mit dem Mietwagen Land und Leute kennenzulernen, gibt es auf Puerto Rico nicht: Die Ruta Panoramica führt von Mayaguez an der Westküste bis nach Yabucoa im Osten. Die rund 250 Kilometer dazwischen verlaufen entlang des Hauptkamms der Cordillera Central. Die enge, kurvige Bergroute bietet immer wieder herrliche Ausblicke, für die du dir genügend Zeit nehmen solltest.

Ponce

In Puerto Ricos viertgrößter Stadt fühlst du dich direkt in die Kolonialzeit zurückversetzt. Hunderte bestens restaurierte Häuser wirken, als seien sie der Zeit entnommen. Architektonische Augenweiden sind die leuchtend weiße Kirche Catedral de Nuestra Senora de Guadelupe und die ungewöhnliche ehemalige Feuerwehrstation Parque de Bombas, die heute als Museum dient und wie aus Legosteinen gebaut wirkt.

Phosphorescent Bay bei La Paguera

Ein nächtlicher Bootsausflug vor die Küste von La Paguera wird mit einer besonderen Lichterschau belohnt. In der Phosphorescent Bay bringen urzeitliche Kleinstlebewesen das Meer zum Leuchten. Damit du das Spektakel gut sehen kannst, solltest du dir eine möglichst mondlichtarme Nacht für die Tour aussuchen.

Casa Bacardi Rum-Destillerie

Im Nordküstenstädtchen Catano schlägt das Herz der puerto-ricanischen Rumproduktion: In der größten Rumbrennerei der Welt fließt das karibische Nationalgetränk in Strömen vom Band. Im Besucherzentrum der Casa Bacardi und bei einer Führung durch die Produktionsstätten erfährst du alles über die Herstellung und Geschichte des Zuckerrohrbranntweins.

Strand und Meer

Mehr als 300 Sandstrände verzaubern Puerto Rico-Urlauber mit karibischem Flair. Mit ihrem stabilen Wetter ist die Südküste für Sonnenanbeter die erste Adresse. Rund um Ponce finden sich die herrlichsten Badeplätze. Schnorchler und Taucher kommen an den Korallenbänken auf ihre Kosten. Und wer sich ein wenig wie Robinson Crusoe fühlen möchte, besucht die kleineren, zu Puerto Rico gehörenden Inseln.

Ponce

Die Strände der Stadt an der ruhigen Südküste sind ideal zum Schwimmen, Schnorcheln und Sandburgen bauen. Das türkisfarbene Meerwasser brandet sanft an den goldgelben Sand. An der Promenade von La Guancha lässt es sich am kleinen Hafen vortrefflich flanieren.

Bouqueron

Die Strände des kleinen Fischerdorfes an der Südwestküste sind bei Familien und Wassersportlern gleichermaßen beliebt. Über dem Hauptstrand weht die Blaue Flagge und das nahe Erholungsgebiet mit Picknick- und Sportplätzen lädt zum Chillen und Austoben ein. Am Playa de Joguya genießt du in den hervorragenden Fischrestaurants heimische Meeresspezialitäten und schaust den Surfern beim Wellenreiten zu.

Rosado Beach

Die kleine Bucht an der Südwestküste ist mit ihrem idyllischen Strand ein Refugium für Romantiker und nicht ganz einfach zu finden. Wer sich in den abgelegenen Winkel aufmacht, hat den Strand jedoch mitunter für sich alleine.

Luquillo

Am weitläufigen Familienstrand an der Nordostküste Puerto Ricos finden Badeurlauber eine komplette Infrastruktur mit Sanitäranlagen, Umkleidekabinen, Snackbars und Getränkeständen. Rettungsschwimmer sorgen für Sicherheit und in den Souvenirshops findet sich so manches schöne Mitbringsel für zuhause.

Flamenco Strand

Noch beschaulicher präsentiert sich dieses Paradies für Campingurlauber. Der Flamenco Beach auf der Insel Culebra vor der Ostküste Puerto Ricos gilt als einer der schönsten Strände des gesamten Inselstaates und wurde mehrfach ausgezeichnet. Viele junge Amerikaner verbringen hier ganz entspannt ihre Ferien.

Mosquito Bay, Insel Vieques

Wie in der Phosphorescent Bay bei La Paguera sorgen auch hier Kleinstlebewesen für Lichteffekte im Wasser. Am Playa Esperanza entdecken Schnorchler eine wunderschöne Unterwasserwelt mit etlichen kleinen Riffen, bunten Papageienfischen und Meeresschildkröten.

Land und Leute

Wenn der American Way of Life auf karibisches Latino-Lebensgefühl stößt, ergibt sich eine spannende, multikulturelle Mischung. Die Puerto Ricaner sind stolz auf ihre spanische Abstammung und auf ihre US-Bürgerschaft. Wie die Menschen auf der Insel ihre Identität leben, ist für Urlauber eine besondere Erfahrung.

Sprache und Religion

Als Teil der Vereinigten Staaten ist in Puerto Rico Englisch offizielle Landessprache, ebenso Spanisch. Die meisten Puerto Ricaner sprechen die Sprache ihrer spanischen Vorfahren als Erstsprache. Von den Bürgern der US-Bundesstaaten unterscheiden sich die 3,75 Millionen Inseleinwohner auch durch ihren Glauben: über 80 Prozent sind römisch-katholisch. Sprache und Religion wirken stark identitätsstiftend und die meisten Puerto Ricaner grenzen sich bewusst von den Amerikanern ab. Die Vorteile des US-Passes und die durch US-Subventionen geförderte wirtschaftliche Stabilität im Land wissen sie trotzdem zu schätzen.

Währung und Einkaufen

Der US-Dollar als Landeswährung lockt viele US-Bürger als Urlauber auf die Insel. Puerto Rico lebt aber nicht nur vom Tourismus, sondern hat in der Landwirtschaft ein weiteres Standbein. Kaffee, Zuckerrohr, Tabak, Ananas, Bananen und Ingwer sind begehrte Exportprodukte und der berühmte Bacardi-Rum ist in aller Welt beliebt. Schnäppchenjäger finden in den zahlreichen Outlet-Stores und Einkaufszentrum günstige Waren. Als Souvenirs bieten sich Zigarren und Schnitzwaren an. Das bargeldlose Bezahlen per Kreditkarte ist wie in den gesamten USA stark verbreitet.

Essen und Trinken

Die puerto-ricanische Küche „Cocina Criolla“ vereint spanische und afrikanische Einflüsse mit Rezepten, die schon die Taino kannten. Prägende Zutaten sind frischer Fisch und Meeresfrüchte sowie frittierte Teigstücke, Reistöpfe und die Banane in allen möglichen Formen. Der aus zermahlenen Kochbananen bestehende Kloß Mofongo oder die frittierten Bananenstifte Tostones sind Leibspeisen der Puerto Ricaner. Dazu wird Rum in vielen Cocktails genossen, darunter der berühmte Pina Colada.

Praktische Tipps

Lass vor deiner Reise nach Puerto Rico rechtzeitig deinen Standardimpfstatus (Schutz vor Diphterie, Tetanus und Hepatitis A) prüfen. Eine Malariaprophylaxe ist nicht notwendig. Leitungswasser solltest du nur abgekocht genießen oder du greifst gleich auf Wasser in Flaschen zurück. Der Standard im Gesundheitssystem ist hoch und die Behandlungskosten sind teuer. Schließe lieber eine Auslandsreise-Krankenversicherung mit Rückholoption ab. Die Zeitverschiebung gegenüber Deutschland beträgt minus 5 Stunden. Für das Stromnetz benötigst du einen Flachsteckeradapter.

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Magazin Redaktion

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