Reisetipps Polen

Das im Herzen Europas liegende Polen ist nach Jahrzehnten sozialistischer Führung aus seinem touristischen Dornröschenschlaf erwacht und zieht immer mehr Besucher in seinen Bann. Dass das Land viel zu bieten hat, zeigt sich in seinen bezaubernden Altstädten, den stolzen Bürgerhäusern der Hansestädte, den mittelalterlichen Kreuzritter-Burgen, Ostseebädern mit nostalgischem Charme, unendlich weiten Stränden und seinen abwechslungsreichen Landschaften. In Naturparadiesen wie dem Bialowieski Park Narodowy, einem Naturpark im äußersten Osten des Landes, der als der letzte Urwald Europas gilt, leben noch Wisente und Tarpane. Die waldreichen und von mäandernden Flüssen durchzogenen Seenplatten Pommerns und Masurens im Norden Polens sind ein reizvolles Ziel für Segler und Kanuten. Das liebliche Riesengebirge und das raue Tatra-Hochgebirge im Süden locken Wanderer und Wintersportler auf ihre hohen Gipfel. Informationen, Tipps und Anregungen für deinen Urlaub in Polen findest du hier.

Klima und Anreise


Das Klima in Polen ist geprägt vom kontinentalen Klima Osteuropas im Osten des Landes einerseits und vom Meeresklima im Nordwesten andererseits. Die Sommer in der Nähe der Ostsee sind mild-warm und meist sonnig, in den Sommermonaten Juni bis August mit Temperaturen um durchschnittlich 20-23 Grad. Vom Atlantik beeinflusste Luftmassen bringen im Sommer teilweise feuchte Luft, die zu Gewittern und Niederschlägen führen können. Der Winter fällt in dieser Region gemäßigt aus, in den kältesten Monaten Januar und Februar bewegen sich die Durchschnittswerte in der Danziger Bucht um -2 bis -4 Grad. Die Wassertemperatur der Ostsee beträgt im Sommer knapp unter 20 Grad. Im Osten des Landes ist es im Sommer warm und trocken mit durchschnittlich 24 Grad im Juli. Der Winter kann hier bedingt durch Polarluft allerdings sehr frostig und schneereich sein, die Temperaturen sinken in den kältesten Monaten Januar und Februar auf durchschnittlich -6 Grad. Der goldene Herbst ist in Polen sehr ausgeprägt, bei oft stabilen Wetterlagen ist es im September und Oktober trocken und freundlich. Bei angenehm warmen Temperaturen um 18 Grad laden dann die Bergregionen Polens im Süden des Landes, vor allem in den Karpaten, zum Wandern ein. Wintersportler finden im Riesengebirge und in der Hohen Tatra, einem Hochgebirgszug, der zu den Karpaten zählt, von Ende November bis Mitte März viele Möglichkeiten für Ski-, Snowboard- und Langlaufvergnügen.

Die beste Reisezeit für deinen Badeurlaub am Meer und den Seen ist der Zeitraum von Juni bis August, nach der Bade-Saison schließen viele Hotels, Pensionen und Restaurants. Für Städtereisen eignen sich am besten die Monate von Mai bis Oktober.

Anreise

Von allen großen deutschen Flughäfen aus werden die Städte Danzig, Warschau, Krakau, Posen und Breslau angeflogen. Seit dem EU-Beitritt Polens wurde der polnische Luftraum liberalisiert, deshalb verkehren seither nicht nur die polnische Fluggesellschaft LOT und Lufthansa, sondern auch zahlreiche Billigfluggesellschaften zwischen Deutschland und Polen. Um die Umgebung deines Reiseziels mit GALERIA Reisen selbst zu erkunden, kannst du an den Flughäfen und in den polnischen Großstädten ein Fahrzeug in den Vertretungen internationaler Autovermietungen anmieten. Für die Anreise mit dem Zug stehen täglich bequeme Verbindungen zur Verfügung: Dreimal täglich fahren Züge von Berlin aus nach Warschau und Posen, einmal am Tag führen Strecken über Berlin nach Krakau und Stettin. Nachtverbindungen gibt es von Berlin Lichtenberg nach Warschau, Danzig und Krakau oder alternativ auch von Brüssel, Köln und Hannover nach Warschau. Ein gut ausgebautes Bahnnetz ermöglicht auch Rundreisen innerhalb Polens mit dem Zug. Wenn du auf deiner Reise mit galeria-reisen.de das eigene Auto bevorzugst, kannst du die polnische Grenze inzwischen bequem auf der Autobahn passieren: bei Stettin (Szczecin) über die A11, bei Frankfurt an der Oder über die A2, hinter Cottbus über die A15 und bei Görlitz über die A4. Polnische Autobahnen sind mautpflichtig, der Betrag wird an Mautstationen erhoben und kann bar oder per Bank- oder Kreditkarte gezahlt werden. Für die Anreise mit dem Schiff wurden die Fährverbindungen zwischen den deutschen Städten Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf auf Usedom und der polnischen Stadt Swinemünde (Świnoujście) ausgebaut.

Für die Einreise nach Polen benötigen EU-Bürger einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Kinder brauchen ein eigenes Reisedokument, die Eintragung in den Pass der Eltern ist nicht mehr ausreichend. Die Kontrollen an der Grenze zu Deutschland sind seit dem Beitritt Polens zum Schengener Abkommen entfallen.

Gesundheitsprophylaxe und Tipps

Für eine Reise nach Polen sind keine speziellen Impfungen erforderlich, es werden aber wie in Deutschland die Standardimpfungen empfohlen, beispielsweise gegen Tetanus, Polio, Diphterie und Hepatitis, eventuell auch FSME und Tollwut, wenn man viel in der Natur unterwegs ist. Die ärztliche und zahnärztliche Versorgung ist gut, das Angebot an Apotheken ebenfalls. Da Spezialmedikamente oft erst bestellt werden müssen, ist es ratsam, sie von zu Hause mitzunehmen. Für eine Behandlung im Krankheitsfall bist du am besten vorbereitet, wenn du dir bei der eigenen Krankenkasse die Europäische Krankenversicherungskarte besorgst.

Die Trinkwasserqualität des Leitungswassers in Polen ist oft durch veraltete Rohrsysteme beeinträchtigt, deshalb solltest du auf Mineralwasserflaschen zurückgreifen.

Sehenswürdigkeiten

Das geschichtsträchtige Polen profitierte vom Zusammenwirken verschiedener Kulturen. Slawische, jüdische und deutsche Einflüsse führten zu einer Blüte der Wissenschaften und Künste und brachten bedeutende Persönlichkeiten hervor. Durch den Handel, den findige Kaufleute über die Landesgrenzen hinweg betrieben, kamen wichtigen Handelszentren an den Wasserstraßen und Häfen, wie Danzig, zu einem Reichtum und Wohlstand, der den Städten noch heute anzusehen ist. Der Zweite Weltkrieg hat zwar viel Schaden in den Städten Polens angerichtet, doch die historischen Altstädte wurden inzwischen liebevoll und detailgetreu restauriert oder wieder aufgebaut und geben eindrucksvoll Zeugnis der einstigen Pracht.

Gdansk (Danzig)

Die Hafen- und einstige Hansestadt an der Danziger Bucht entwickelte sich in ihrer Blütezeit zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert als Stadt des Schiffbaus, der Seefahrt und des Handels zu einem florierenden Wirtschaftszentrum Nordosteuropas. Danziger Kaufleute häuften immense Reichtümer an und setzten sich mit dem Bau prächtiger Patrizierhäuser und Kirchen wie der majestätischen, alles überragenden Marienkirche, ein Denkmal. Besonders schön sind die Bürgerhäuser entlang des Langen Markts (Długi Targ) und der daran anschließenden Langgasse (Ulica Długa). Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist das gotische Krantor am Ufer der Mottlau. Zwischen zwei Backsteintürmen ragt ein Holzüberbau mit einer Hebevorrichtung über den Fluss, die zum Be- und Entladen der Schiffe diente. Es gilt als eines der ältesten Industriedenkmäler.

Malbork (Marienburg)

Die imposante backsteinrote Marienburg ist Polens größte und schönste Burganlage. Das zentrale Hochschloss und der Hochmeisterpalast ragen weit über die Mauern empor. Die Kreuzritter des Deutschen Ordens begannen um 1270 mit dem Bau der wuchtigen Wehranlage 60 km südöstlich von Danzig am Ufer der Nogat, um die heidnischen Pruzzen abzuwehren. Sie ist eine von über 100 Burgen, die dem Machterhalt des Deutschen Ordens dienten, und entwickelte sich als Sitz des Ordenshochmeisters zur Regierungszentrale des Ordensstaates an der Ostsee. Neben der beeindruckenden Burganlage mit ihren Innenhöfen, Kirchen und Sälen ist eine interessante Sammlung von Kunstwerken aus Bernstein zu sehen.

Warszawa (Warschau)

Auf dem lebhaften Marktplatz Rynek Starego Miasta im Herzen der Altstadt warten Pferdedroschken auf Kundschaft, locken Cafés und Restaurants, Straßenmusiker und Andenkenverkäufer beleben die Szenerie. Die Fassaden der Patrizierhäuser der Altstadt Warschaus, die du heute siehst, wurden nach ihrer völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg liebevoll und detailgetreu wieder aufgebaut und zum Weltkulturerbe erklärt. Besonders sehenswert ist der sogenannte Königsweg (Trakt Królewski), der beim Königsschloss am Zamkowy-Platz beginnt und über zehn Kilometern Länge vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten stadtauswärts führt. Auf dem Weg liegen beispielsweise die St.-Anna- und die Karmeliterkirche, der barocke Sächsische Garten, die Universität im frühklassizistischen Stil, die zu den schönsten Europas zählt, das Chopin- und das Nationalmuseum und als Krönung am Ende der Lazienki (Łazienki) Park, einer Mischung aus französischer und englischer Gartenkunst, in dessen Mittelpunkt das klassizistischen Palais Lazienki auf dem Wasser eines Teiches zu schweben scheint.

Kazimierz Dolny

Das verträumte Städtchen Kazimierz Dolny ist mit seinen stattlichen Renaissancehäusern und uralten Getreidespeichern ein beliebtes Ausflugsziel an der Weichsel. Einst profitierte der Ort vom Holz- und Getreidehandel, der über den Fluss verschifft wurde und die Stadt zum reichen Handelsplatz machte. Die wirtschaftliche Blüte endete jäh mit dem Dreißigjährigen Krieg. Der einstige Wohlstand der Kaufleute spiegelt sich heute vor allem in den reich mit Steinmetzarbeiten verzierten Bürgerhäusern am Marktplatz und an der Uliza Senatorska, der Straße entlang des Stadtbaches.

Zamosc

Das Renaissance-Städtchen Zamosc (Zamość) ist die in die Wirklichkeit übertragene stadtplanerische Utopie des italienischen Architekten Bernardo Morando, der Ende des 16. Jahrhunderts auf dem Reißbrett eine uneinnehmbare Residenzstadt mit schachbrettartig angelegten Straßen und sternförmigen Wehranlagen ringsherum entwarf. Heute gilt die Provinzschönheit Zamosc im Südosten Polens mit ihren farbenfrohen Fassaden rund um den Rynek Wielki, den Mittelpunkt der Altstadt, und ihrem südlichen Flair als das „Padua des Ostens“. Die kleine Altstadt, die den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstand, steht auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO.

Kraków (Krakau)

Viele Jahre war Krakau die Hauptstadt Polens, heute ist es eine moderne und geschäftige Metropole und eine der schönsten Städte Polens, die ihre Besucher mit einem großen kulturellen Angebot wie Film- und Musikfestivals lockt. Seit jeher zieht die Stadt Kreative – Theaterleute, Schriftsteller und Maler – an, nicht von ungefähr wurde sie im Jahr 2000 zur Kulturhauptstadt Europas gewählt. Die Krakauer Altstadt ist von einem 3 km langen Ring aus grünen Parks umgeben, die anstelle der im 19. Jahrhundert abgerissenen Stadtmauern entstanden. Den Rynek Glowny, den großen Marktplatz, dominieren die riesigen ehemaligen Tuchhallen mit ihren Spitzbogenarkaden. Heute sind darin kleine Stände mit Kunsthandwerklichem, Kitsch und Trödel untergebracht.

Salzbergwerk Wieliczka

In Steinsalz gehauene Kammern, schimmernde Grotten, smaragdgrüne unterirdische Seen, Zimmer und Kapellen mit kunstvoll aus Salz geschnitzten Skulpturen – in einem der ältesten Salzbergwerke der Welt werden die Besucher von ehemaligen Bergleuten auf einer Touristenroute durch ein Labyrinth aus alten Bergwerksstollen geführt und erhalten faszinierende Einblicke in die Gewinnung von Salz. Der Weg führt fast 3 km durch verschlungene Korridore, über 800 Treppen in eine Tiefe von bis zu 135 Metern. Das Salzbergwerk bei Krakau wurde 1978 in den Status eines Weltkulturerbes erhoben.

Toruń (Thorn)

Die ehemalige Hansestadt Thorn wurde von Kreuzrittern des Deutschen Ordens gegründet und entwickelte sich im Mittelalter zum bedeutenden Handelszentrum. Davon zeugen heute noch vielstöckige Lagerhäuser am Flussufer der Weichsel. Die wunderbar erhaltene Altstadt Thorns ist vor allem gotisch geprägt, das ziegelrote Rathaus am Rynek Staromiejsky, dem zentralen Platz, und das Kopernikushaus, in dem der berühmte Astronom Nikolaus Kopernikus vermutlich geboren wurde, sind schöne Beispiele für die etwas streng anmutende Backsteingotik.

Wrocław (Breslau)

Die ehemalige Hauptstadt der historischen Region Schlesien gilt als eine der schönsten Städte Polens. Die Altstadt wird im Süden eingerahmt von der Oder und wurde nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut. Der Rynek, der zentrale Platz, mit seinen prächtigen Bürgerhäusern im Renaissance- oder Barockstil wird hier Ring genannt und liegt um das mächtige ziegelrote gotische Rathaus herum. Am Ufer der Oder erstreckt sich der langgezogene Bau der Uniwersytet Wrocławski Leopoldina. Die 1702 gegründete Universität ist ein barocker Prachtbau, ihr Herzstück die reich mit Fresken und Stuck verzierte Aula.

Strand und Meer

Polens Küste besticht mit seinen weiten, kilometerlangen Ostseestränden, feinem weißen Pudersand und schönen Dünenlandschaften. Charakteristisch für die Küste sind auch die schmalen sandigen Landzungen, die durch Meeresströmungen entstanden. In Polen gibt es viele Städte und Badeorte am Meer zu entdecken. Sie zehren von der Zeit ab dem 19. Jahrhundert, als die Entdeckung vieler Heilquellen wunderschöne Kurorte mit Grandhotels, großen Parks, herrlichen Promenaden mit Jugendstilvillen entstehen ließ und die berühmten langen Holzmolen vom Ufer bis zu 500 Meter ins Meer hinaus gebaut wurden.

Sopot (Zoppot)

Eingebettet in die Wälder eines Naturparks und von der offenen See durch die Halbinsel Hel geschützt, liegt einer der schönsten Badeorte, das Städtchen Zoppot, in der Danziger Bucht. Hübsche bunte Häuser und viele Restaurants und Cafés säumen die lange Promenade des traditionsreichen Kur- und Badeortes, in dem schon ab dem 16. Jahrhundert wohlhabende Danziger ihre Sommerfrische verbrachten. Am breiten feinsandigen Strand Zoppots lässt es sich wunderbar entspannen, danach laden die ausgedehnten Parkanlagen, die Promenade und vor allem die größte Attraktion der Stadt, die mit 511 Metern längste Holzmole Europas, zum Spaziergang ein. Aktivurlauber finden hier die Möglichkeit zu surfen, Wasserski oder Wasserscooter zu fahren.

Hel (Hela)

Nur 20 Kilometer von Danzig entfernt erstreckt sich die 34 Kilometer lange Halbinsel Hela mit ihren Ferienorten Jastarnia (Heisternest), Jurata(Forst) und Hel (Hela). Sie schirmt die Putziger Wiek, den westlichen, seichten Teil der Danziger Bucht von der Ostsee ab. Hierher kommen im Sommer nicht nur Badende, auch Segler, Surfer und Kitesurfer schätzen die günstigen Windbedingungen. Die schmale Landzunge ist geprägt von großen Kiefernwäldern in ihrer Mitte und malerischen Dünenlandschaften hinter den kilometerlangen weißen Stränden im Norden und Süden. Durch das flache, ruhige und dadurch etwas wärmere Wasser der Bucht eignen sich die südlich gelegenen Strände besonders für Familien mit Kindern. Lohnend ist ein Ausflug auf die Halbinsel mit dem Fahrrad, es gibt auf der ganzen Länge der Landzunge Radwege.

Łeba (Leba)

Das historische Ostseebad Leba lockt mit herrlichen Stränden voller feinstem weichen Sand, einem hübschen kleinen Hafen und seiner Hauptattraktion: den Wanderdünen, die sich im Jahr, bedingt durch Wind und Wetter, zwei bis zehn Meter bewegen. Heute sind sie Teil des Slowinzer Nationalparks (Słowiński Park Narodowy) und können zu Fuß oder mit dem Pferdewagen über einen lichten Kiefernwald erreicht werden. Vom Bad in der Ostsee, Wellness über das Segeln, Surfen und Hochseeangeln, einem Kletterwald und einem Saurierpark für Kinder hat man in Leba ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten.

Kołobrzeg (Kolberg)

Hellen feinen Sand, kilometerlange weite Strände und flaches Ufer findest du um den Kurort Kolberg herum. Er gelangte durch seine heilkräftigen, stark mineralhaltigen Solequellen zu Berühmtheit, deshalb gibt es auch viele Kureinrichtungen und schöne Grünanlagen. Das hübsch herausgeputzte Städtchen hat sich aber auch zum beliebten Badeort für Feriengäste mit pulsierendem Strand- und Nachtleben gemausert. Rund um den Hafen und den backsteinernen Leuchtturm ist ein belebtes Viertel mit Bars, Cafés, Restaurants und Clubs entstanden.

Międzyzdroje (Misdroy)

Sauberes Wasser, das hier in der Wolliner Bucht wärmer ist als in der restlichen Ostsee, ein rund 40 m breiter und 3 km langer, feinsandiger Strand, flankiert von Küstenwäldern und Dünen, und die idyllische Lage an den Hügeln des Wolliner Naturparks machen Misdroy auf der Insel Wollin zum beliebten Badeort. Historische Hotels, der Kurpark, die Jugendstilvillen entlang der Promenade und die Seebrücke verleihen dem quirligen Seebad ein ganz besonderes, nostalgisches Flair. Viele Ausflugsmöglichkeiten bieten sich von hier aus in den Naturpark Wolinski Park Narodowy an: Zu Fuß oder mit dem Fahrrad kannst du die Seenlandschaft, die bewaldeten Hügel und die Steilküste, die unmittelbar östlich der Promenade beginnt, erkunden.

Świnoujście(Swinemünde)

Das traditionsreiche Seebad Swinemünde liegt zu einer Hälfte auf der Insel Usedom, zur anderen auf Wollin, dazwischen verläuft ein Mündungsarm der Oder. Im 19. Jahrhundert war die „Perle der Ostsee“ der größte Badeort an der Ostsee und erfreut sich nach wie vor bei Badegästen großer Beliebtheit. Der kilometerlange breite Strand auf der Usedomer Seite weist feinen Sand auf und ist sehr flach. Dadurch eignet er sich hervorragend für Kinder. Wer ruhigere Strandabschnitte als in Stadtnähe bevorzugt, begibt sich weiter in Richtung deutsch-polnischer Grenze oder auf die Wolliner Seite. Bis zum 15 km entfernten Misdroy gibt es keinen weiteren Badeort und man kann sich sein Plätzchen an fast menschenleeren Stränden suchen.

Tipp

Da an den Ostseebadestränden Polens nicht überall Strandkörbe zur Verfügung stehen, ist es ratsam, selbst für Sonnen- und vor allem für Windschutz zu sorgen.

Land und Leute

Die Polen sind stolz auf ihre Geschichte und besitzen ein großes Traditionsbewusstsein, deshalb sind Brauchtumspflege, Folklore und Trachten immer noch ein wichtiger Bestandteil polnischer Kultur. Dabei hat fast jede Region ihre eigene Spezialität entwickelt: von unterschiedlichen Trachten, handbemalten Ostereiern und Christbaumkugeln über handgeschnitzte Krippenfiguren, Bernsteinschmuck und bestickte Tischdecken. Wie in vielen katholisch geprägten Ländern haben auch hier konservative Werte, vor allem die Familie betreffend, noch einen hohen Stellenwert. Das Festhalten an Werten und Traditionen hat dabei eine für Frauen angenehme Seite, denn polnische Männer sind immer noch echte Gentlemen.

Gastfreundschaft

Polen sind sehr herzliche Gastgeber, Besucher werden überwältigend freundlich aufgenommen und großzügig bewirtet. Auf dem Land ist die Gastfreundschaft noch sehr ausgeprägt, das anonymere Leben in den Städten hat diese Eigenschaft zwar leicht gedämpft, dennoch wird Gastfreundschaft immer noch hoch gehalten. Vor allem zu essen und zu trinken wird Gästen gern reichlich angeboten und man sollte wenigstens davon probieren, um den Gastgeber nicht zu beleidigen.

Zeit und Sprache

In Polen gilt wie in Deutschland die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) ebenso wie die Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ).

Die polnische Sprache gehört zu den slawischen Sprachen und ist für Deutsche nicht nur schwer zu erlernen, sondern auch schwer auszusprechen. Manches Wort sieht auf den ersten Blick aus wie ein Zungenbrecher. Dennoch öffnet es einem bei den Einheimischen Türen, einige Begrüßungs- und Höflichkeitsformeln zu erlernen wie „Cześć“ (Hallo/Tschüß), „Dzieńdobry“ (Guten Tag), „Do widzenia“ (Auf Wiedersehen), „dziękuję“ (danke) und „proszę“ (bitte). In den größeren Städten Polens kann man sich gut mit Englisch verständigen, vor allem unter den jüngeren Polen ist es die meistgelernte Sprache. An der Ostsee, vor allem in deutscher Grenznähe wird oft auch Deutsch gesprochen. Die Speisekarten in Restaurants haben sich auf den wachsenden Tourismus eingestellt und bieten ihre Gerichte meist dreisprachig (Polnisch, Englisch und Deutsch) an.

Währung

Der polnische Złoty (PLN) ist die amtliche Währung in Polen. 1 Złoty entspricht 100 Groszy. Ausländische Währungen können in Banken oder Wechselstuben (Kantor) gegen Złoty getauscht werden, wobei die Kurse in den Wechselstuben stark variieren können. Geldautomaten sind in Polen weit verbreitet, du solltest allerdings darauf achten, die Transaktion auf Nachfrage in Złoty abzuwickeln, da bei der Abrechnung in Euro ein ungünstigerer Kurs zugrunde gelegt wird. In Hotels, den meisten Geschäften sowie in Restaurants und Hotels sind die gängigen Kreditkarten ein allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel.

Einkaufen

Da es in Polen keine gesetzlichen Öffnungszeiten gibt, sind Supermärkte in großen Städten werktags oft von 6 bis 22 Uhr geöffnet, am Wochenende bis 13 Uhr. Einige sind sogar rund um die Uhr geöffnet. Die Preise in Restaurants sind in den Städten und touristischen Zentren auf westeuropäischem Niveau, auf dem Land aber noch ausgesprochen günstig. Wenn du aus deinem Urlaub ein Andenken aus Polen mitnehmen möchten: In der Gegend um Danzig sind die beliebtesten Urlaubssouvenirs Bernsteinschmuck, den man vor allem in der Danziger Altstadt in guter Qualität erhält, Keramik mit floralen Mustern und kunstvolle Stickereien. Im Süden des Landes werden dagegen geschnitzte Krippen und Puppen angeboten.

Besonderheiten und Tipps

Da 95 Prozent der polnischen Bevölkerung katholisch sind und Glaube und Kirche eine wichtigere gesellschaftliche Rolle zukommt als in den westeuropäischen Ländern, werden die kirchlichen Feiertage wie Ostern, Weihnachten, Allerheiligen und Mariä Himmelfahrt am 15. August groß gefeiert. Die geistliche Hauptstadt Polens ist Czestochowa (Tschenstochau) mit seiner berühmten Schwarzen Madonna. Zur Schutzpatronin Polens pilgern aber nicht nur Wallfahrer aus allen Regionen Polens, sondern der ganzen Welt.

Das kulturelle Leben Polens ist ausgesprochen reich an Veranstaltungen und Festivals, allein in Krakau finden mehrere Musikfestivals, Filmfestivals, z.B. das Internationale Dokumentar- und Kurzfilmfestival im Frühsommer sowie ein jüdisches Kulturfestival im Juli statt. Weitere Kulturhöhepunkte sind die Sommer-Jazztage und das Internationale Jazz-Jamboree im Oktober in Warschau. Viel Folklore und Kunsthandwerk bieten der Dominikaner-Jahrmarkt im Juli/August in Danzig, das Altpolnische Folklorefest in Kazimierz Dolny im Juni und das Festival der Bergfolklore in Zakopane im August. Besonders interessant für Kinder ist das Wikinger-Festival mit Schaukämpfen, das im August auf der Insel Wollin stattfindet.

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Magazin Redaktion

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