Florenz zu Fuß in 2 Stunden

Nur wenige Meter liegen zwischen dem ehemaligen Wohnsitz der Medici und der berühmten Kathedrale von Florenz. Nur wenige Minuten dauert es von der Piazza della Signoria zur Ponte Vecchio. Die Sehenswürdigkeiten der Stadt liegen dicht beieinander – und das in der verkehrsberuhigten Altstadt. Perfekte Voraussetzungen für einen Stadtspaziergang während Ihres Urlaubs in der Toskana. Begleiten Sie GALERIA Reisen deshalb 2 Stunden durch die engen Gassen der toskanischen Hauptstadt, entdecken Sie die Grabstätte Michelangelos und einen traumhaften Park für ein Picknick mit Panorama.

Start an der Basilica di Santa Croce di Firenze

Eins der schönsten und bedeutendsten Bauwerke von Florenz: Die Basilica di Santa Croce ist ein beliebtes Urlauberziel.
Eins der schönsten und bedeutendsten Bauwerke von Florenz: Die Basilica di Santa Croce ist ein beliebtes Urlauberziel. (© Javarman, Fotolia.com)

Bus und Beine sind Ihre bevorzugten Fortbewegungsmittel in Florenz. Erst recht in der verkehrsberuhigten Altstadt. Nehmen Sie also die Linie C3 zur Haltestelle Magliabechi. Bereits nach wenigen Metern erhebt sich dort rechts Italiens größte Franziskanerkirche aus den Gassen der florentiner Altstadt. Der Legende nach soll der heilige Franz von Assisi persönlich 1294 die Grundsteinlegung der Santa Croce übernommen haben. Dass Sie auch „Pantheon von Florenz“ genannt wird, hat andere Gründe: Im Inneren befinden sich unter anderem die Grabmäler von Michelangelo, Galileo Galilei, Machiavelli und Rossini.
Gehen Sie also hinein und erkunden Sie das beeindruckende Mittelschiff, das sogar höher ist als das von Notre Dame in Paris. Entworfen wurde die Basilica di Santa Croce übrigens von Arnolfo di Cambio, der auch für die Kathedrale Santa Maria del Fiore verantwortlich war. Beim Verlassen der Kirche blicken Sie über die Piazza di Santa Croce. Stellen Sie sich kurz vor, wie inmitten der antiken Häuserfassaden Sand aufgeschüttet, Tribünen aufgebaut und eine Mischung aus Fußball und Rugby zelebriert wird. Genau das passiert in Florenz jedes Jahr am Johannistag, dem 24. Juni. Dann zelebriert die Stadt, wie bereits im 15. Jahrhundert, den Calcio Storico oder Calcio Fiorentino, Fußball der etwas raueren Gangart.

Michelangelos Leben in der Casa Buonarroti und die Große Synagoge von Florenz

Die Große Synagoge von Florenz überzeugt mit aufwändiger Architektur.
Die Große Synagoge von Florenz überzeugt mit aufwändiger Architektur. (© oscity, Fotolia.com)

Sie laufen links an der Fassade der Basilica Santa Croce entlang und biegen bei erster Gelegenheit links in die Via delle Pinzochere ab. Tief geht es hinein in die schmalen Gassen der florentiner Altstadt. Jedoch nur einige Meter. Schnell stehen Sie vor der Casa Buonarroti. Weshalb das erwähnenswert ist? Nun, Michelangelos voller Name lautete Michelangelo di Lodovico Buonarroti Simoni. Gebaut wurde das Haus also von Michelangelos Neffen Leonardo Buonarroti und wurde – obwohl er selbst nie drin wohnte – später dem Meister gewidmet. Bewundern Sie Wachs- und Bronzemodelle, Zeichnungen, die Zentaurenschlacht, Entwürfe für Skulpturen, zudem eine Michelangelo-Büste von Daniele da Volterra und Fresken mit Szenen aus Michelangelos Leben.
Verlassen Sie nun die Casa nach links und biegen Sie an der Via dei Macci erneut links ab. So erreichen Sie bald den Mercato di Sant‘ Ambrogio, einen traditionellen florentiner Essensmarkt, ein Paradies für frisches Obst, Gemüse, für Fleisch und Käse aus der Toskana (7 bis 14 Uhr). Laufen Sie umher und stellen Sie sich Ihre Mahlzeit zusammen. Brot, italienischer Schinken, Antipasti – nehmen Sie alles mit und bewahren Sie es auf. Später verraten wir Ihnen den perfekten Ort für ein entspanntes Picknick mit Florenz-Panorama.
Zunächst folgen Sie der Via dei Macci in Richtung Norden, machen den kleinen Linksknick mit, laufen die Via dei Pilastri entlang und biegen rechts in die Via Luigi Carlo Farini ein. Die Häuserschluchten lichten sich. Beinahe scheinen Sie Platz für die große Kuppel zu Ihrer Rechten zu machen. Die gehört zur Großen Synagoge von Florenz, die Sie über einen kleinen Park erreichen. Sie bedient sich italienischer und islamischer Einflüsse. Verantwortlich für den Bau war David Levi, der seinen kompletten Nachlass für den Bau einer „der Stadt angemessenen“ Synagoge einsetzen ließ. Dass Sie die beeindruckenden Ornamente heute bewundern können, haben Sie Widerstandskämpfern zu verdanken, die während des Zweiten Weltkriegs die Sprengung durch deutsche Besatzer und italienische Faschisten verhinderten.

Zur Basilica della Santissima Annunziata

Der atemberaubende Innenbereich der Basilica della Santissima Annunziata mit der goldenen Decke.
Der atemberaubende Innenbereich der Basilica della Santissima Annunziata mit der goldenen Decke. (© robertdering, Fotolia.com)

Haben Sie all die (Bau-)Kunst der Synagoge ausgiebig begutachtet, biegen Sie am Ausgang rechts und danach direkt links ab. Immer geradeaus geht es nun auf Kopfsteinpflaster zwischen antiken, typisch italienischen Fassaden die Via della Colonna entlang. Nach wenigen Minuten taucht rechts ein Kirchturm, wenig später die Piazza San Marco auf. Dort erblicken Sie die Basilica della Santissima Annunziata, einen von Florenz‘ meist verehrten Marienschreinen. Innen sehen Sie kunstvolle Bögen, imposante Pfeiler, bunte Marmorverkleidungen und eine goldene Decke.
Nebenan finden Sie das Kloster und das Museum San Marco, in dem Sie unter anderem das berühmte Fresko „Crocefissione“ begutachten können. Stehen Sie wieder auf der Piazza San Marco, befindet sich links übrigens die Accademia di Belle Arti oder Galleria dell’Accademia, Heimat der berühmten David-Statue von Michelangelo. Entweder nehmen Sie sich nun etwas Zeit und verlängern Ihren Stadtspaziergang oder Sie setzen Ihre Tour durch Florenz direkt in Richtung Palazzo Medici Riccardi fort.

Palazzo Medici Riccardi und die Basilica di San Lorenzo di Firenze

Die Kuppel der "Basilica di San Lorenzo" in Florenz.
Die Kuppel der „Basilica di San Lorenzo“ in Florenz.

Folgen Sie dafür der Via Ricasoli in Richtung Süden, biegen Sie nach wenigen Metern rechts in die Via degli Alfani, danach direkt links in die Via Camillo Cavour ab. Vorbei am Da Vinci Museum laufen Sie Richtung Süden, bis Sie an einer Straßenecke schließlich den ersten Profanbau der Frührenaissance entdecken: den Palazzo Medici Riccardi. Treten Sie durch den großen Torbogen ein und erkunden Sie die wunderschöne Säulenhalle des Innenhofs, den Garten und natürlich die Galleria di Luca Giordano mit ihren goldenen Verzierungen und den aufwändigen Deckenmalereien. Heute dient der Palazzo als Museum, früher als Wohnsitz der Medici sowie Sitz der Medici-Bank.
Und da Sie sich gerade auf die Spuren der berühmtesten Familie von Florenz begeben haben, spazieren Sie nun die wenigen Meter zur Basilica di San Lorenzo di Firenze, einer der größten Kirchen von Florenz und Pfarrkirche und Grabstätte der Medici. Treten Sie ein und inspizieren Sie den Innenraum aus der Frührenaissance, zudem Donatellos Bronzekanzeln und natürlich die Grabmäler.

Zur Kathedrale von Florenz

Fertig? Laufen Sie die Borgo San Lorenzo bis zum Ende entlang. Weit ist es nicht. Als teilte sich das Meer, geben die Häuser nun den Blick auf Florenz‘ wohl berühmteste Sehenswürdigkeit, auf die Cattedrale di Santa Maria del Fiore frei. Majestätisch thront die viertgrößte Kirche Europas mit ihrer kunstvoll verzierten Fassade über der Piazza del Duomo. Haben Sie nun Ihre Firenzecard dabei und Ihren Zeitslot entsprechend gebucht, besteigen Sie Kuppel und Campanile und genießen einen traumhaften Blick über Florenz und die Hügel der Toskana.

Die Kathedrale Santa Maria del Fiore ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Die Kathedrale Santa Maria del Fiore ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. (© Bild: CC0, Public Domain)

Dantes Kirche: Chiesa di Santa Margherita dei Cerchi

Die Gefahr von Kirchenentzug besteht in Florenz übrigens nicht. Denn nur wenige Minuten, einen Rechtsknick auf die Via dello Studio, einen Linksknick auf die Via del Corso und wieder einen Rechtsknick auf die Via del Presto entfernt, entdecken Sie eine der ältesten erhaltenen Kirchen der Stadt, die Chiesa Santa Margherita dei Cerchi. Erstmals erwähnt wurde sie bereits 1032. Zudem ist Sie als „Chiesa di Dante“, als „Kirche von Dante“ bekannt, da der Dichter seine Ehefrau Gemma di Manetto Donati dort geheiratet haben sollen – und nimmt als solche natürlich eine zentrale Rolle in Dan Browns Roman Inferno ein.
Über die Via dei Tavolini geht es nun links in die Via dei Calzaiuoli, danach wieder links in die Via Porta Rossa und immer geradeaus bis auf die Piazza Santa Trinita. Dort sehen Sie die Chiesa Santa Trinita sowie die „Säule der Gerechtigkeit“ und diverse Bauten aus der Renaissance und Gotik. Biegen Sie dennoch schnell links ab. Es geht Richtung Arno, zur ältesten Korbbogenbrücke der Welt. Auf insgesamt 100 Metern überspannt die Ponte Santa Trinita den Arno und zählt in dieser Funktion zu den schönsten Brücken Italiens.

Vom Glücksschwein zur Piazza della Signoria

Der bronzene Eber, Florenz’ „Glücksschwein.“
Der bronzene Eber, Florenz’ „Glücksschwein.“

Sie haben den perfekten Winkel für Ihr Erinnerungsfoto gefunden? Dann laufen Sie den Arno nun einige Meter in Richtung Ponte Vecchio entlang, biegen jedoch die zweite Gasse links ab. Durch die schmalen Sträßchen führt Sie Ihr Spaziergang durch Florenz nun zur Fontana del Porcellino, einer der berühmtesten Skulpturen der Stadt. Und da „Porcellino“ auf Deutsch „Ferkel“ bedeutet, wundern Sie sich nicht, dass Sie plötzlich tatsächlich vor einem bronzenen Eber stehen. Vorbild war eine römische Kopie einer griechischen Marmorstatue. Berühren Sie ruhig die Nase des Schweins. Der Legende nach bringt das Glück.
Praktischerweise stehen Sie bereits auf die Via Calimaruzza. Die bringt Sie nämlich binnen weniger Minuten direkt zur Piazza della Signoria, Florenz‘ berühmtem Rathausplatz, einem der berühmtesten Plätze Italiens, zu Republikzeiten gemeinsam mit dem Palazzo Vecchio das soziale und politische Zentrum der Stadt. Heute sehen Sie eine komplett originalgetreue Nachbildung von Michelangelos David-Statue, zudem das namensgebende Gebäude, den Palazzo della Signoria, besser bekannt als Palazzo Vecchio.
Von Arnolfo di Cambio erbaut, diente er dem Großherzog Cosimo I. de‘ Medici einst als Wohnsitz. Nehmen Sie sich ruhig Zeit und inspizieren Sie auch den Neptunbrunnen sowie die Loggia dei Lanzi, die der Münchner Feldherrnhalle als Vorbild diente, ehe Sie über die Via Por Santa Maria ans Ufer des Arnos zurückkehren. Dort schießen Sie ein Foto der Ponte Vecchio und spazieren danach den Fluss aufwärts zur Ponte alle Grazie.

Über die Ponte alle Grazie zum Abschluss-Picknick im Giardino Boboli

Nach einer langen Stadterkundung ist der wunderschöne Boboli-Garten der ideale Ort zur Entspannung.
Nach einer langen Stadterkundung ist der wunderschöne Boboli-Garten der ideale Ort zur Entspannung.

1945 wurde Sie rekonstruiert, heute dient sie Ihnen als Weg über den Fluss ins gemütliche Viertel Oltrarno. Biegen Sie hinter Brücke direkt rechts ab, folgen Sie dem Lungarno Torrigiani das Ufer entlang und biegen Sie an der Via de‘ Guicciardini links ab. Schon stehen Sie am Palazzo Pitti, den Sie vorläufig aber Palazzo Pitti sein lassen. Nach Ihrem zweistündigen Spaziergang durch Florenz‘ Altstadt haben Sie sich Ruhe verdient – und die genießen Sie am besten im Boboli-Garten direkt hinter dem Palazzo.
Zwischen Bäumen, Wiesen, Skulpturen, Brunnen und Grotten finden Sie dort den perfekten Ort, um mit Blick über die Altstadt Ihre Spezialitäten vom Mercato di Sant’Ambrogio ausgiebig zu genießen. Der optimale Ausklang für Ihre Tour entlang der Sehenswürdigkeiten von Florenz.

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