Roadtrip durch Frankreich – Grand Est und Bourgogne-Franche-Comté

Die Entscheidung, unseren Urlaub in Frankreich mit einem Roadtrip zu verknüpfen, fiel uns eigentlich ganz leicht. Obwohl wir beide, mein Freund und ich, Teile der Familie in Frankreich haben und das Land seit unserer Kindheit gut kennen, gab es doch einige Gegenden, die wir noch nicht erkundet hatten. Und so planten wir eine Reise zwischen Nord und Süd, Familie und Zweisamkeit. Um mehr zu sehen, ganz nah an der Route zu sein und nervige Mitreisende zu vermeiden, wurde es ein Roadtrip. Wir freuten uns auf neue Seiten Frankreichs, viel Abwechslung, immer wieder neue Leute, Dialekte, Kultur und Essen. Und eins sei vorweggenommen, wir wurden nicht enttäuscht! Der gesamte Trip dauerte 20 Tage vom 18.07.22 bis zum 6.08.2022, los ging es mit drei Tagen im Nordosten. Sei gespannt auf einen aufregenden Roadtrip durch das wunderschöne Frankreich! 

Erste Entspannung in Troyes

Die größte Etappe der Autoreise durch Frankreich bewältigten wir mit fünf Stunden Fahrt von Frankfurt am Main nach Troyes im Grand Est, wo wir drei Stunden verbrachten. In der Sommerhitze ist es besonders wohltuend, durch die schattigen Straßen von Troyes zu schlendern und eine größere Pause zu genießen. Schon auf dem Weg in die sanierte Altstadt locken sympathische Cafés und kühle Plätze an altehrwürdigen gotischen Kirchen. Troyes, ausgesprochen wie die französische Zahl trois (“drei), ist die alte Hauptstadt der Champagne und glänzt im Sommer mit viel Wasser durch Kanäle in und um die Stadt. Besonders charmant ist die Altstadt, deren große Ansammlung an Fachwerkhäusern, Parks und Springbrunnen zum Verweilen einlädt. Wärmstens zu empfehlen ist das Café Saveurs et Félicité. Dessen grünes Ambiente, die große Teeauswahl und leckere Speisen sind perfekt für ausgehungerte Reisende! Wer etwas Geschichte mitnehmen will, ist im Maison de l’Outil gut aufgehoben, wo Kunst und Landesgeschichte aufeinandertreffen. 

Troyes
Jeder Hinterhof hält in Troyes eine Überraschung bereit.

Tonnerre  Frankreich wie es leibt und lebt 

Die erste Unterkunft unserer Tour lag in dem kleinen Örtchen Tonnerre in der Region Bourgogne-Franche-Comté, zu dem es von Troyes ca. eine Stunde Autofahrt ist – ein herrliches Fleckchen für einen entspannten Urlaub im Osten Frankreichs! Direkt davor befindet sich das Wahrzeichen des Ortes, das eindrucksvolle Waschhaus an der Fosse Dionne. Montage werden in Frankreich wie ein zweiter Sonntag behandelt. Trotzdem fanden wir noch ein Restaurant, um den ersten Abend entspannt ausklingen zu lassen. Das Le Saint Père ist klein aber fein und bietet wunderbare regionale Köstlichkeiten. Für alle Wasserratten gibt es eine wunderschöne, versteckte Badestelle am Camping Municipal, die wirklich Wellness für die Seele ist. Die zwei Übernachtungen in Tonnerre verbrachten wir außerdem mit dem Erkunden der Stadt, zum Beispiel der Notre Dame, der schönen Dorfkirche. Eine der vielen umliegenden Städte ist Chablis, welche vor allem für ihren Weinbau bekannt ist und wunderschöne Landschaften aufweist. 

Tonnerre, Waschhaus
Die Fosse Dionne ist zwar versteckt, aber dafür umso mystischer und scheint voller Geheimnisse zu stecken.

Auxerre – der Charme, den es Zuhause nicht gibt

Von Tonnerre ist man in 40 Minuten mit dem Auto in dem Hauptort des Départements Yonne, der prachtvollen Stadt Auxerre, wo wir einen halben Tag verbrachten. Von der Flussseite aus hat man einen tollen Blick auf das Herzstück der Stadt. Aus diesem ragt die beeindruckende Kathedrale Saint-Etienne heraus. Nach einem entspannten Gang durch die verschlungenen Straßen lud das Restaurant PoivreetSel (dt. Pfeffer und Salz) zu einem köstlichen Mittagessen ein. Anschließend ließen wir uns durch die Gassen treiben und bewunderten den Tour de l’Horloge mitsamt dem dazugehörigen Stadttor. Die beiden Zeiger der Turmuhr haben die Besonderheit, dass sie den Stand der Sonne und des Mondes anzeigen. 

Auxerre, Frankreich
Auxerre ist von Weitem wunderschön und von Nahem umso mehr.

Zeitreise an unbekannte Orte in La Charité-sur-Loire 

Auf dem Weg zu unserer zweiten Unterkunft unserer Autoreise durch Frankreich besuchten wir unter anderem die Stadt mit der ersten steinernen Brücke über die Loire, La Charité-sur-Loire. Von Tonnerre waren wir in zwei Stunden da und blieben fast einen ganzen Tag. Die Stadt, welche in Cosne-Cours-sur-Loire liegt, besticht unter anderem durch seine Stadtmauer, die mehreren Kriegen trotzte, und seiner Vergangenheit als Klosterstadt. Diese erkennt man heutzutage vor allem durch die Prioratskirche Notre-Dame. Zwei weitere sehenswerte Orte auf dem Weg von Tonnerre nach Charité-sur-Loire sind Noyers und Clamecy. Besonders in Clamecy überzeugt ein Spaziergang am Fluss Beuvron und ein Besuch im Museum für Kunst und Geschichte Romain Rolland, welches den berühmten Schriftsteller ehrt. 

La Charité sur Loire
Diese Stadt trotzt nur so vor Geschichte und alten Entdeckungen.

Langres ein Spaß für Jedermann

Unseren Besuch in Langres verbanden wir mit unserer Rückfahrt nach Deutschland. Hier blieben wir ein paar Stunden und fuhren von Digoin ca. zweieinhalb Stunden. Langres liegt im Grand Est und fiel uns direkt positiv auf, da wir auf einem riesigen Parkplatz unmittelbar an der Stadt parken konnten. Das Städtchen mit knapp 7.700 Einwohnern bietet sich gut zum entspannten Schlendern an. Zu empfehlen ist ein Rundlauf über die Stadtmauer. Von hier hat man einen besonders schönen Ausblick auf die umliegenden Dörfer und die herausstechende Natur. Auf dem Mauerweg gibt es einige Besonderheiten: Runde Plätze mit praktischen Erklärungen zur Umgebung warten darauf, entdeckt zu werden. Alte Türme und die Kathedrale von Langres verhelfen zu einer Zeitreise. Selfies lassen sich hervorragend an einem stillgelegten Straßenbahn-Waggon schießen. 

Langres
Für alle, die wenig laufen wollen, und trotzdem etwas sehen möchten: Langres.

Kulinarik in Pont-à-Mousson 

Nach ungefähr zwei Stunden Fahrt von Langres landeten wir schließlich in Pont-à-Mousson, wo sich unsere letzte Unterkunft befand. So langsam setzten Wehmut und Fernweh in unserem Roadtrip durch Frankreich ein, obwohl wir uns immer noch in Grand Est befanden. Hier ist ein Spaziergang am Wasser wunderbar möglich, aber auch der Stadtkern ist sehenswert. Obwohl zu Fuß unterwegs, fiel uns auf, wie geeignet der Ort für Fahrradtouren ist. Hier kann man am Wasser auch wunderbar längere Strecken befahren. Das Zentrum des Ortes ist klar der Place Duroc. Hier gibt es eine Auswahl an sympathischen Restaurants, vor allem zu empfehlen ist das Restaurant La Place, bei dem besonders Bierliebhaber auf ihre Kosten kommen werden. Pont-à-Mousson eignet sich perfekt für eine Nacht und ist nur noch drei Stunden von Frankfurt entfernt. 

Pont-à-Mousson
Ein Beispiel für die besondere Kulinarik Frankreichs ist diese Stadt.
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Marie Berg

Ich bin leidenschaftliche Autorin und liebe nichts mehr als Texte zu schreiben. Ich studiere Theater, Film und Medien, schreibe Drehbücher und arbeite zu dem Thema Reisen. Mein Fokus sind echte Geschichten aus dem Leben, gerne mit Humor und Spannung. Hier erzähle ich von Reisen, die ganz besondere Ziele entdecken. Viel Spaß!