Ausflug an den Bodensee: Ein perfekter Tag am schwäbischen Meer

Es ist noch früh am Morgen, als ich das alte Tor passiere und in die dahinter liegenden Sträßchen und Gassen eintauche. Vorbei an kleinen Geschäften, mittelalterlichen Zunfthäusern, urigen Kneipen und schicken Cafés lasse ich mich einfach treiben und beobachte, wie die Stadt um mich herum an diesem Samstagmorgen zum Leben erwacht. Freunde treffen sich zum Frühstück im Café, Marktstände werden aufgebaut, die Tür zum großen Münster steht offen, überall sind Fahrräder. Schön ist es hier in Konstanz, der größten Stadt am See – trubelig und gemütlich zugleich.

Konstanz: Urlaubsfeeling zwischen Altstadt und Hafenpromenade

In einer kleinen Seitengasse hinter der Stephanskirche lege ich im „Café Zeitlos“ ein spätes Frühstück ein. Die Atmosphäre ist herrlich entspannt und von meinem Platz im Cafégarten beobachte ich das gemischte, meist einheimische Publikum mit einer riesigen Schale Milchkaffee und leckerem hausgemachtem Frischkäse zu Eiern und Toast.

Doch Konstanz ist mehr als nur Stadt: Konstanz ist der See. Und den könnt ihr quasi nicht verfehlen – früher oder später scheinen hier alle Wege an den See zu führen. Mich spuckt die Altstadt an der Hafenpromenade aus, in eine neue Szenerie aus blauem Wasser und jeder Menge Segelbooten, einer schier endlosen Uferpromenade mit Cafés und Bänken, dem riesigen Konzilsgebäude aus dem Mittelalter und dem Gruß der Imperia-Statue an der Hafeneinfahrt.

Ich möchte verweilen, doch mich zieht es weiter, auf den See ans andere Ufer. Noch ein köstliches Basilikum-Eis aus dem Eiscafé am Hafen, noch ein letzter schweifender Blick und ich mache mich auf zum örtlichen Verkehrsmittel der Wahl.

Ab aufs Schiff!

Denn was wäre ein Ausflug an den Bodensee ohne eine Fahrt über den See? Mit der Autofähre könnt ihr von Konstanz aus alle 15 Minuten für ca. 12 Euro (inklusive Auto) den See überqueren und in dem alten Städtchen Meersburg am anderen Ufer wieder von Bord gehen.

Die Überfahrt allein fühlt sich schon an wie ein Kurzurlaub: Während Konstanz hinter uns immer kleiner wird, schweift der Blick vom Oberdeck in die andere Richtung, über die Weite des Sees, und auf einmal verstehe ich, warum er auch das schwäbische Meer genannt wird. In der Ferne ziehen sich die Alpen am Horizont entlang wie ein Band.

Weinprobe mit Aussicht bei Meersburg

Das andere Ufer ist wie im Flug erreicht und es geht schon wieder an Land. Wer möchte, kann nun das alte Meersburg erkunden und dort einkehren, doch mich zieht es ein kleines Stück weiter nach Stetten, weg von den Touristenmassen und hinauf zu den Weinbergen.

Hier gibt es einen perfekten Aussichtspunkt über den ganzen Bodensee mit den Weinhängen im Vordergrund und den Bergen im Hintergrund: die Kriegsgräberstätte Meersburg-Lerchenberg. Nur wenige hundert Meter entfernt liegt in bester Halbhöhenlage das Weingut Aufricht. Hier nehme ich mir Zeit für eine kurze Weinprobe bei fantastischer Aussicht und um ein paar Flaschen guten Spätburgunders zu erstehen, bevor ich mich am See entlang auf zur nächsten Station mache.

Am Grund des Sees: Geheimnisvolles aus einer anderen Zeit

Unter der Wasseroberfläche birgt der See Geheimnisse aus einer anderen Zeit: Überreste von Pfahlbausiedlungen aus der Stein- und Bronzezeit, heute UNESCO-Weltkulturerbe. Nur wenige Kilometer weiter am Seeufer von Meersburg wurden vier solche Dörfer in Unteruhldingen wieder aufgebaut. Besonders geheimnisvoll wirken die Pfahlbauten an einem nebligen Herbsttag, wenn sie wie Schemen aus einer anderen Zeit vor dir auftauchen und du sie fast für dich alleine hast.

Zum Sonnenuntergang Wellness mit Seeblick

Anschließend lasse ich den Bodensee Urlaub-Tag entspannt in der nahe gelegenen Bodensee-Therme Überlingen ausklingen – direkt am Seeufer. Vom Außenbereich könnt ihr den unverstellten Blick auf den See mit den Bergen im Hintergrund genießen; im Winter wärmen euch die Thermalbecken und Bootshaus-Saunen im Außenbereich. Zum Abkühlen geht es – natürlich – in den See. Wohin auch sonst.

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Susi Maier

Susi Maier ist Reisebloggerin und schreibt auf www.blackdotswhitespots.com über ihre Reiseabenteuer. Sie mag Roadtrips und fährt gerne auf schnurgeraden Straßen durch endlose Weiten, mag lieber Berge als Meer sowie Erkundungen im Großstadtdschungel und schreckt auch vor Eisbergen und Schnee nicht zurück. Wenn sie nicht auf Reisen ist, lebt und arbeitet sie als freiberufliche Redakteurin, Bloggerin und Beraterin in Berlin.