Mit der Familie den Bodensee entdecken

Wir fahren mit der Familie immer wieder gerne zum Urlaub an den Bodensee. Neben traumhaften Uferpromenaden und schönen Spazierwegen gibt es jede Menge spannender Ausflugsziele, bei denen Groß und Klein voll auf ihre Kosten kommen.

Naturerlebnis auf der Insel Mainau

Dieses Mal geht es zuerst auf die Insel Mainau, den wohl bekannteste Besuchermagnet am Bodensee. Das kleine Eiland vor den Toren von Konstanz hat in den vergangenen Jahren vor allem für Kinder mehr Attraktionen bereitgestellt. Das Mainau-Kinderland bietet viel Spaß und lehrreiche Naturerlebnisse, ob auf dem Schaubauernhof, dem Schmetterlingshaus oder in den Gartenanlagen der Insel. Ganz vorne in der Liste der Kids steht allerdings der Wasserspielplatz, was leider dazu führt, dass wir auch den Rest der Attraktionen nicht mehr ganz trocken erreichen (Wechselkleidung einpacken!). Bei unserem Besuch strahlt zum Glück die Sonne und die Abkühlung tut ganz gut. Mit der Schatzkarte gehen die Kinder anschließend auf Schatzsuche und entdecken so weitere geheime Ecken. Wer noch mehr von der Insel kennenlernen möchte, kann an einer Kinderführung auf den Spuren von Rittern, Adligen und exotischen Pflanzen teilnehmen. Die Insel ist ganzjährig von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang geöffnet. Der Eintritt für Kinder bis 12 Jahren ist, ebenso wie die Schatzsuche, frei (Erwachsene 19 Euro, Schüler ab 13 Jahren 11 Euro).

Unser Tipp: Wer abends einen Tisch im Restaurant „Schwedenschänke“ reserviert, hat bereits eine Stunde vorher kostenlosen Eintritt und kann mit dem Auto auf die Insel bis zum Parkplatz des Restaurants fahren. Um diese Zeit könnt ihr die Insel und die herrlichen Gartenanlagen ganz in Ruhe erleben und anschließend leckere Bodensee-Spezialitäten genießen. Unbedingt probieren: den Fischteller mit verschiedenen Fischspezialitäten, darunter auch die typischen Bodensee-Felchen (ca. 25 Euro). Für ein Drei-Gänge-Menü inklusive den berühmten Bodensee-Felchen (Fisch) müsst ihr etwa mit 40 Euro rechnen, für Kinder gibt es eine extra Karte.

Flugvorführung im Wild- und Freizeitpark Allensbach

Am nächsten Tag bleiben wir in der Region Konstanz und besuchen den Wild- und Freizeitpark Allensbach auf dem Bodanrück. Schon der Weg zum Eingang begeistert die Kinder, denn es geht entlang der Wildgehege mit dem Dam- und Rotwild. Im Park bieten viele Spielgeräte, Riesenhüpfkissen und sogar ein Indoor-Spielplatz ideale Spiel- und Tobemöglichkeiten bei jedem Wetter. Um den Wildpark weiter zu erkunden, nehmen wir den kleinen Zug. Eine idyllische Fahrt durch den Wald mit interessanten Erklärungen des Fahrers. Mitten auf der Strecke stoppt der Zug direkt vor dem Bärengehege. Die Bären kennen den Fahrer ganz genau und wissen, dass es gleich ein paar Leckerlis für sie gibt. Entsprechend nah kommen sie an den Zaun, was für die Kinder wiederum eine sehr beeindruckende Begegnung ist. Der absolute Höhepunkt für uns alle ist jedoch die Flugvorführung des Falkners. Wir erleben Adler, Habichte, Bussarde, Eulen und viele weitere Vogelarten aus nächster Nähe und müssen dabei immer wieder die Köpfe ganz schön einziehen, weil sie dicht über uns hinwegfliegen. Immer wieder bezieht der Falkner vor allem die Kinder mit in die Vorführung ein – kein Wunder, dass sie die nächste Vorführung gleich wieder besuchen möchten. (Erwachsene 9,50 Euro, Kinder 7,50 Euro; Familienkarte 32 Euro, einige Fahrgeschäfte kosten extra).

Ausflug in die Geschichte: die Pfahlbauten

Ein weiterer Ausflug führt uns rund um den See ins archäologische Freilichtmuseum in Unteruhldingen. Die Pfahlbauten erwecken die Geschichte des Bodensees in der Stein- und Bronzezeit zum Leben und geben einen spannenden Einblick in das Leben der Menschen zu dieser Zeit. Ein komplettes Dorf wurde auf Stelzen im See nachgebaut, weitere Informationen gibt das Museum gleich nebenan. Vor allem für die Kinder ist das eine sehr lehrreiche und intensive Reise in die Geschichte, denn sie können beobachten, wie Handwerker damals arbeiteten, dürfen in steinzeitlichen Betten probeliegen und vieles mehr. Obwohl sie die Aussicht, in einem Stelzenhaus auf dem Bodensee zu wohnen, erst einmal recht verlockend finden, sind sie hinter doch recht froh, dass sie nicht mehr in der Steinzeit leben. Zu mühsam war das Leben damals – und zu unbequem die Betten. (Öffnungszeiten: 9 bis 18:30 Uhr; Erwachsene 9 Euro, Kinder (6 bis 15 Jahre) 5,50 Euro)

Atemberaubender Blick auf den Bodensee

Von Unteruhldingen geht es weiter auf die österreichische Seite des Sees. Wir wollen den Bodensee aus luftiger Höhe betrachten und fahren von Bregenz aus mit der Gondel hinauf auf die 1.022 m hoch gelegene Bergstation des Pfänders. Der Blick auf den See ist schon von der Gondel aus fantastisch, doch von ganz oben ist er schlicht atemberaubend. Gleich neben der Bergstation gibt es einen Spielplatz und einen schönen Wildpark (kostenlos). Wer etwas mehr Zeit mitbringt, kann eine Flugvorführung der Adlerwarte vor der traumhaften Kulisse des Bodensees besuchen (die Adlerwarte ist jedoch 2015 wegen Umbauarbeiten geschlossen). Uns gefällt der Wildpark ausgesprochen gut, denn dort leben ausschließlich Tiere, die auch tatsächlich in den Bergen und Wäldern der Region beheimatet sind: Gämsen, Murmeltiere, Rotwild und Mufflons. Die Wege sind zum Teil recht steil – dafür habt ihr immer wieder einen herrlichen Blick hinab auf den See. Schnaufend erreichen wir wieder die Bergstation und erholen uns bei einem kühlen Getränk auf der Terrasse – Traumblick inklusive.(Gondelfahrten täglich 8 bis 19 Uhr zu jeder vollen und halben Stunde – bei Bedarf mehr, Berg- und Talfahrt Erwachsene 12,20 Euro, Kinder 6,10 Euro, Familienkarte 24,40 Euro). Sehr zu empfehlen ist das Bergrestaurant – es bietet bodenständiges Essen zu moderaten Preisen (Hauptgerichte 12 bis 20 Euro).

Mit dem Boot über den See

Natürlich wollen wir den Bodensee auch einmal vom Wasser aus kennenlernen. Gerade bei schönem Wetter kann es in den Strandbädern ziemlich voll werden. Deshalb entscheiden wir uns, am frühen Abend ein Tretboot mit Rutsche zu mieten. Ein Riesenspaß für die ganze Familie. Viel zu schnell ist die Stunde um und wir entschließen uns, für den nächsten Tag für zwei Stunden ein kleines Motorboot zu reservieren, für das wir keinen Bootsführerschein brauchen. Eine ideale Möglichkeit, der Hitze zu entfliehen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Während wir Eltern das Motorboot bevorzugen, bleibt das Tretboot der heiße Favorit der Kinder. So eine Wasserrutsche ist einfach unschlagbar. (Preisbeispiel für 4 Personen/Stunde in Friedrichshafen: Tretboot 15 Euro, Motorboot 35 Euro – die Preise variieren natürlich von Bootsverleih zu Bootsverleih)

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Antje Gerstenecker

Reisen mit Kindern ist nicht schwierig oder gar unmöglich - es ist einfach anders! Familien haben andere Ansprüche an ihre Reisedestination. Die Planung beansprucht etwas mehr Zeit als in früheren Jahren, als man - ohne Kinder - aber mit Rucksack die Welt eroberte. Umso wichtiger ist es, authentische und persönliche Reiseerfahrungen anderer Familien zu lesen und sich so Inspiration und neue Ideen für die eigene Reiseplanung zu holen. Wir waren und sind mit unseren Kids von Anfang an viel unterwegs - und manch einer erklärte uns für verrückt, mit Kleinkindern Städtereisen oder gar Fernreisen zu unternehmen. Aber unsere Erfahrungen waren durchweg positiv! Inzwischen sind die Kinder größer und wir können unsere Reiseziele wieder auf ganz neue Art entdecken.