Reisetipps Rhön – Naturidylle im Land der „offenen Fernen“

Wenn du es urwüchsig und romantisch magst, ist ein Urlaub in der Rhön genau das Richtige. Über die Rhön-Autobahn oder die Thüringer-Wald-Autobahn schnell zu erreichen, ist die Rhön zu jeder Jahreszeit eine Reise wert – ganz gleich, ob du Bewegung, Erholung oder Zerstreuung suchst. Das Mittelgebirge, das als Biosphärenreservat unter dem Schutz der UNESCO steht, ist von weitläufigen Bergwiesen, Bächen und vulkanischem Gestein geprägt.

So abwechslungsreich wie die Landschaft sind auch die Freizeitmöglichkeiten, die von wandern, reiten und klettern über Kanu oder Boot fahren bis hin zu Wintersport reichen. Wellnessurlauber relaxen in einem der insgesamt acht Heilbäder oder in zahlreichen Spa-Hotels, Kulturinteressierte können sich in der Rhön von „Hessens schönstem Barockschloss“ und Baudenkmälern wie dem Bürgerturm von Mellrichstadt in längst vergangene Zeiten entführen lassen.

Natur und Outdoor

Ein Urlaub in der Rhön bietet naturnahe Erlebnisse in einer vielgestaltigen Landschaft. Das Rhönvorland zeichnet sich durch tiefe Wälder und weiche Formen aus: Die wenig ansteigenden Bergrücken werden nur ab und zu von höheren Kuppen abgelöst. Im Norden schließt sich die überwiegend von Laub- und Nadelwald bedeckte Kuppige Rhön mit ihrer 833 Meter hohen Milseburg und vielen weiteren Anhöhen an. Die Hohe Rhön ist ein welliges Hochplateau, dessen höchste Erhebung mit 950 Metern die Wasserkuppe ist.

Wasserkuppe

Im östlichen Teil des Landkreises Fulda erhebt sich die Wasserkuppe mit ihren 950 Metern über dem Meeresspiegel. Sie ist der höchste Berg der Rhön und zugleich die höchste Erhebung in Hessen. Die Wasserkuppe kann wandernd über reizvolle Wege oder fahrend mit dem Auto erklommen werden. Von der 360-Grad-Aussichtsplattform fällt der Blick auf die Rhönlandschaft, bei klarer Sicht sogar bis zum Taunus-Gebirge. Weltbekannt ist die Wasserkuppe als „Wiege des Segelflugs“. Hier wurden „Meilensteine“ in der Segelfluggeschichte gelegt, die du im dortigen Deutschen Segelflugmuseum nachvollziehen kannst. Zugleich fungiert die Wasserkuppe als Zentrum des Wintersports. Die Ski- und Rodelpisten in der „Ski- und Rodelarena Wasserkuppe“ am Nordhang werden teilweise von Flutlicht ausgeleuchtet, sodass das Rodeln und Skifahren bis 22 Uhr möglich ist. Schneekanonen sorgen stets für optimale Verhältnisse. Mit zwei Sommerrodelbahnen, einer Sommerbobbahn, einem Kletterwald und einem Ausflugslokal ist hier das ganze Jahr über Spaß garantiert.

Schwarzes Moor

Das Schwarze Moor ist das größte Hochmoor der Rhön und zählt zu den schönsten Geotopen Bayerns. Es befindet sich auf der Langen Rhön, in der Nähe des Dreiländerecks von Hessen, Thüringen und Bayern. Als eines der wenigen noch weitgehend naturnahen Hochmoore ist es Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Im Eingangsbereich empfängt dich ein Moorbecken, in dem du tief in den Torf eintauchen darfst. Anschließend führt dich ein über zwei Kilometer langer und mit Informationstafeln versehener Holzbalkenpfad zu einem Aussichtsturm.

Rhönradweg

Der Rhönradweg führt auf insgesamt 180 Kilometern vom thüringischen Bad Salzungen an der Werra durch das Ulstertal und über die Rhön bei Ehrenberg/Wüstensachsen ins bayerische Hammelburg. Vorbei geht es an historischen Fachwerkgebäuden und malerischen Bergweiden und durch Urwälder und Flusstäler. Unterwegs gibt es unter anderem das Erlebnisbergwerk in Merkers und die herrschaftlichen Kurstädte Bad Neustadt und Bad Kissingen zu besichtigen. Die Strecke verläuft größtenteils auf gut befestigten beziehungsweise asphaltierten Radwegen oder auf Nebenstraßen und ist gut beschildert.

Milseburg

Die Milseburg bei Kleinsassen gilt als die „Perle der Rhön“. Der 835 Meter hohe Phonolithfelsen in Form eines riesigen Sarges war einst von Kelten besiedelt, was sich anhand des noch gut erhalten gebliebenen Ringwalls ablesen lässt. Zahlreiche Sagen ranken sich um den Berg. Die Artenvielfalt in dem Naturschutzgebiet ist einzigartig – hier gedeiht unter anderem der Wimpernfarn, die seltenste Farnpflanze Europas, sowie viele Moose und Flechten. Wer auf den Gipfel steigt, wird mit einer traumhaften Aussicht belohnt und kann in das Ausflugslokal „Milseburghütte“ einkehren, in dem regionale Gerichte serviert werden.

Historische Bauwerke

Wenn du an Kultur und Geschichte interessiert bist, kommst du in der Rhön voll auf deine Kosten. Mittelalterliche Stadtbefestigungen, erhabene Burgruinen und reizende Schlösser werden dich in andere Zeiten versetzen.

Barockviertel Fulda

Das hessische Fulda verfügt über ein in sich geschlossenes Viertel im barocken Stil, das die Bezeichnung „Barockstadt“ begründet. Das Barockviertel umfasst Schlösser, Kirchen, Adelspalais, Parks und Gärten. Ein Leitsystem, bestehend aus 50 Hinweisschildern, geleitet dich von den Parkplätzen und Parkhäusern sowie vom Bahnhof in das innerstädtische Viertel.

Ebersburg

Hoch oben, auf 689 Metern über dem Meeresspiegel, thront die Ruine der Ebersburg schon von Weitem sichtbar auf dem markanten Ebersberg. Erbaut um 1100, sind von der Burganlage heute noch zwei Türme und Teile der Ringmauer erhalten. Einer der beiden Türme kann bestiegen werden und eröffnet dir eine Rundumsicht auf die Rhönlandschaft. Markierte Wege führen hinauf zur Burg und um den Berg herum.

Altstadt in Geisa

Die Altstadt von Geisa an der hessisch-thüringischen Landesgrenze ist als Denkmalensemble ausgewiesen. Seit dem Mittelalter von einer Stadtmauer umgeben, wird sie von vielen historischen Bauten geprägt. Dazu zählen beispielsweise die gotische Stadtpfarrkirche „St. Philippus und Jakobus“, das Rathaus und das Barockschloss. Eingerahmt wird die Kleinstadt von einer herrlichen Landschaft. In Geisa starten verschiedene Wanderwege, darunter der Naturlehrpfad „Geisaer Wald“, auf dem du dir Wissen über die Flora und Fauna der Region aneignen kannst.

Bürgerturm von Mellrichstadt

In der unterfränkischen Rhön, in der Nähe von Würzburg, ist das pittoreske Städtchen Mellrichstadt gelegen. Das „Alte Schloss“, das Schloss Wolzogen und das Schloss Roßrieth zeugen noch heute von seiner vom Adel geprägten Vergangenheit. Besonders auffällig sind jedoch die vier Türme, von denen der Bürgerturm mit seinem Fachwerkaufbau der imposanteste ist. Er stammt aus dem 15. Jahrhundert und überragt an der Nordostecke der historischen Stadtmauer alle Gebäude von Mellrichstadt. Die Turmstube mit der zwiebelturmartigen „Welschen Haube“ macht ihn zu einem unverwechselbaren Wahrzeichen.

Schloss Fasanerie

Das Schloss Fasanerie in Eichenzell bei Fulda gilt als „Hessens schönstes Barockschloss“. Auf einer leichten Anhöhe gelegen, wird es von Waldungen und Feldern umgeben. Die ehemalige fürstliche Sommerresidenz besteht aus repräsentativen Schlossflügeln, schlichten Wirtschaftsgebäuden, Pferdestallungen und einem Park mit Pavillons. Im Inneren ist heute ein Museum untergebracht, das 60 Schauräume mit Mobiliar und Ausstattungskunst des 18. und 19. Jahrhunderts zeigt. So kannst du dir einen Einblick in die höfische Wohnkultur verschaffen. Im Anschluss laden ein Café und ein Biergarten zum Verweilen ein.

Unterhaltung

In der Rhön gibt es viel zu entdecken. Mache dich auf zu geheimnisvollen Gemäuern, duftenden Wäldern und wilden Tieren oder begebe dich in dem ehemaligen Grenzgebiet auf die Spuren der jüngsten deutschen Geschichte!

Fledermauspfad Neidhartshausen

Beste Unterhaltung für die ganze Familie wird dir zwischen Zella und Neidhartshausen geboten. Der knapp zwei Kilometer lange Fledermauspfad ist von Informationstafeln und Skulpturen einheimischer Künstler gesäumt und führt zu einer 1722 erbauten Kirche. Deren Dachboden dient Fledermäusen der Art „Großes Mausohr“ als Wochenstube. Hier, in Neidhartshausen, hat sich thematisch alles den Fledermäusen verschrieben: Ob am Spielplatz, am Dorfgemeinschaftshaus oder am Ortseingang – überall finden sich Fledermaus-Motive.

Duftwald in Bad Kissingen

Als einziger Duftwald in Deutschland wartet der Duftwald in Bad Kissingen mit insgesamt etwa 4.000 Waldbäumen und Sträuchern auf. Etwa 50 verschiedene Arten von Waldbäumen und Büschen gibt es hier zu erschnuppern. Sie können über einen Lehrpfad erreicht werden. Je nach Jahreszeit wirst du unterschiedliche Gerüche von Blüten, Blättern, Nadeln, Rinde und Harz wahrnehmen – die Palette reicht vom Japanischen Kuchenbaum über die Zaubernuss bis hin zur Zimt-Himbeere. Der Duftwald ist zu jeder Zeit kostenfrei zugänglich.

Wildpark Gersfeld

Der 50 Hektar große Wildpark Gersfeld ist einer der natürlichsten Wildparks in Deutschland. Er befindet sich rund einen Kilometer südöstlich von Gersfeld, im Ehrengrundtal, wo er in einen Nadel- und Mischwald eingebettet ist. In den weitläufigen Freigehegen werden etwa 150 Tiere aus rund 25 Arten gehalten, hauptsächlich europäische Wildtierarten wie Rehe, Wildschweine und Steinböcke. Auch Waschbären, Fasane, Füchse und Fischotter sind hier zu bestaunen. Für Kinder gibt es einen Streichelzoo mit Ziegen sowie einen Spielplatz. Der Wildpark hat das ganze Jahr über geöffnet.

Gedenkstätte Point Alpha

Die Gedenkstätte Point Alpha zwischen Geisa in Thüringen und Rasdorf in Hessen erinnert an die Zeit des Kalten Krieges. Der ehemalige US-Beobachtungsstützpunkt an der innerdeutschen Grenze ist inzwischen ein Freiland-Grenzmuseum mit Begegnungszentrum. Eine Dauerausstellung im „Haus auf der Grenze“ dokumentiert das unmenschliche Grenzregime der DDR, während eine multimediale Ausstellung die Erinnerung an die Friedliche Revolution bewahrt.

Kulinarik

Die Menschen in der Rhön aßen jahrhundertelang größtenteils das, was ihre Felder und Gärten hervorbrachten. Auch heute noch ist die Rhöner Küche bodenständig. Mit ihren vielen Produkten in Bio-Qualität erlebt sie inzwischen eine Renaissance.

Alltags- und Restaurantküche

Die traditionelle Rhöner Küche ist einfach und saisonal geprägt. Es wird viel Brot verzehrt, das mancherorts noch nach altem Rezept in traditionellen Backöfen hergestellt wird. Dazu gibt es ein gutes Stück Wurst und ein herzhaftes Bier. Besonders beliebt ist das „Kreuzberg“, ein dunkles Bier, das von Mönchen auf dem Kreuzberg gebraut wird. Ebenso gern wird der Frankenwein getrunken, der in den Weinstuben aus Bocksbeuteln ausgeschenkt wird. In den Gaststätten wirst du häufig Wildgerichte von Wildschweinen, Hirschen und Rehen aus den Wäldern der Rhön finden. Dazu gibt es je nach Saison Pilze, Bärlauch oder Wildkräuter-Salat.

Bio-Produkte

Die Gastronomen in der Rhön setzen vielfach auf regionale Produkte aus ökologischem Anbau, eigener Zucht und eigener Schlachtung. So steht die Region beispielsweise für das Rhönschaf, die Rhönforelle und Wurstspezialitäten wie die Lammknackwurst. Aber auch die Getränke sind zu Ruhm gelangt, allen voran die Bionade aus Ostheim v. d. Rhön, gefolgt von den Mineralwassern aus heimischen Quellen, den fruchtigen Apfelweinen und -säften sowie verschiedensten Biersorten, die es in den Bio-Märkten in ganz Deutschland zu kaufen gibt.

Sandberger Schokoladenmanufaktur

In der Sandberger Schokoladenmanufaktur, am Fuße des Kreuzbergs in der bayerischen Rhön, kannst du erleben, wie aus hochwertigem Kakao Schokolade wird. Schaue den Konditoren bei ihrem kunstvollen Handwerk über die Schulter und kreiere deine eigene, individuelle Tafel Schokolade! Auch hier wird Wert auf beste Rohstoffe gelegt, auf künstliche Zusatzstoffe wird verzichtet. Dafür werden heimische Zutaten wie Früchte aus der Rhön verarbeitet. Gefertigt werden auch Torten, Törtchen und Pralinés. Der Manufaktur angeschlossen ist ein kleines Lädchen, in dem du ein Mitbringsel aus der Rhön erwerben kannst.

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Magazin Redaktion

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