Reisetipps Rügen – Erholung auf Deutschlands größter Insel

Bei Rügen denken viele zunächst an die berühmten Kreidefelsen, die der Maler Caspar David Friedrich 1818 als eines der Hauptwerke der Romantik auf der Leinwand verewigt hat. Die Steilküste am Meer mit ihren grell-weißen Felsen ist Teil des 3.000 Quadratmeter großen Nationalparks „Jasmund“, dessen für Rügen so typische Buchenwälder zum Welterbe der UNESCO zählen. Trotz ihrer Beliebtheit hat sich die größte Insel Deutschlands an vielen Stellen ihre Ursprünglichkeit bewahrt. So gibt es hier abgelegene Naturstrände, urwüchsige Wälder und einsame, vorgelagerte Inseln. Die landschaftliche Schönheit entfaltet sommers wie winters ihren Reiz.

Als Ostseebad mit langer Tradition wartet Rügen zudem mit vielen historischen Sehenswürdigkeiten auf, die auch Kulturinteressierte begeistern werden. Lass dich in deinem Urlaub auf Rügen vom maritimen Flair der Insel verzaubern!

Sehenswürdigkeiten

 

Ob an Land oder zu Wasser – in Rügen gibt es viel zu sehen. Gehe auf Tauchgang ohne nass zu werden, wandele auf den Spuren der Geschichte und erlebe ein rasantes Vergnügen in der historischen Schmalspurbahn „Rasender Roland“!

Seebrücke Sellin

Die Selliner Seebrücke ist eines der Wahrzeichen der Insel Rügen. Die im Jahr 1906 entstandene Brücke im Baustil der Bäderarchitektur wurde nach ihrer Zerstörung und Verrottung in den 1990er Jahren nach historischem Vorbild neu erbaut. Dank einer eigens eingerichteten Seilbahn gelangst du auf der Insel Rügen ganz bequem vom Hochufer zur Plattform. Auf Höhe des Strandes trägt die Seebrücke ein Restaurant, in dem du von Klavierklängen begleitet ein maritimes Dinner zu dir nehmen kannst. Angeschlossen ist ein Festsaal mit Standesamt. Eine weitere Attraktion ist die Tauchgondel am Ende der Selliner Seebrücke, in der sich trockenen Fußes die Unterwasserwelt entdecken lässt.

KdF Bad Prora

Auf zweieinhalb Kilometern Länge erstreckt sich der Gebäudekomplex „Koloss von Prora“, der aus fünf baugleichen Häuserblocks besteht, die sich an der Küste des gleichnamigen, unvollendet gebliebenen Seebades aneinanderreihen. Er ist der Kern des Projekts der nationalsozialistischen Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF), die das Ziel hatte, die Freizeit der deutschen Bevölkerung zu gestalten, zu überwachen und gleichzuschalten. Die fünfstöckigen Gebäude waren für bis 20.000 Urlauber und 2.000 Angestellte ausgelegt, die in Zweibettzimmern mit Meerblick wohnen sollten. Grundsteinlegung war im Mai 1936, mit Kriegsausbruch wurden die Bauarbeiten jedoch eingestellt. Der Rohbau wurde ab den 1950er Jahren als Militär-Kaserne und -Schule sowie als Erholungsheim von der NVA genutzt. Später wurde das Gelände von der Bundeswehr übernommen. Heute befinden sich in den Räumen Museen und Galerien.

Jagdschloss Granitz

An der höchsten Stelle im Südosten von Rügen, auf dem 109 Meter hohen Tempelberg südlich von Binz liegt das Jagdschloss Granitz. Umgeben von altehrwürdigen Buchen ist es eines der bekanntesten Baudenkmäler der Insel. Das zwischen 1836 und 1846 erbaute, kastellartige Gebäude mit vier runden Ecktürmen besitzt einen 38 Meter hohen Mittelturm, der von Karl Friedrich Schinkel entworfen wurde. Es lohnt sich, die 154 Stufen der kunstvoll gearbeiteten, gusseisernen und mit Ornamenten durchbrochenen Wendeltreppe hinauf bis zur Aussichtsplattform zu steigen. Denn von hier oben genießt du auf Rügen eine Aussicht bis hinüber nach Stralsund und Greifswald. Auch die historischen Räume des Jagdschlosses solltest du dir nicht entgehen lassen.

Rasender Roland

Der „Rasende Roland“ ist eine dampfbetriebene Schmalspurbahn, die zwischen Putbus, Binz, Sellin und Göhren verkehrt. Auf der rund 24 Kilometer langen Strecke begeistert sie mit ihrer historischen Dampflokomotive und den teils 100 Jahre alten Wagen vor allem Technikfreunde und Kinder. In der Hauptsaison gibt es täglich drei Zugumläufe, in der Nebensaison sind es zwei.

Strände

Ob Naturliebhaber, FKK-Fan, Hundebesitzer oder Surfer – die Insel Rügen bietet den perfekten Strand für jeden. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, badet an einem der von den DLRG-Rettungsschwimmern bewachten Ostseestränden, zum Beispiel in Binz, Prora, Sellin, Göhren oder Juliusruh.

Feinsandige Badestrände

Die vielen feinsandigen Stränden machen Rügen zu einem Paradies für Badeurlauber. Der längste von ihnen ist die elf Kilometer lange Nehrung „Schaabe“, die sich auf circa 20 Metern Breite zwischen Glowe und Juliusruh erstreckt. Zwischen 40 und 60 Metern breit ist der feine Sandstrand „Prorer Wiek“, der zwischen Prora und Binz gelegen und etwa sechs Kilometer lang ist. Ein beliebtes Ziel für einen Badeurlaub ist auch der Ostseestrand von Sellin, der sich in den „Nordstrand“ und den „Südstrand“ unterteilt, wobei Letzterer mit feinem, weißen Sand aufwartet.

Idyllische Strände

Auf Rügen gibt es sie noch – die abgelegenen Naturstrände. Hier findest du Ruhe und Erholung abseits der beliebten Badeorte und in urwüchsiger Umgebung. Besuche beispielsweise den Ostseestrand bei Goos, der nur über einen Trampelpfad zu erreichen ist, oder die gut hinter einem Küstenwald versteckten Boddenstrände „Palmer Ort“ und „Gelbes Ufer“. Andere Naturstrände, wie der Ostseestrand bei Nonnevitz oder der Ostseestrand „Nordufer“ auf der Halbinsel Wittow, liegen verborgen unter einer Steilküste – der Weg dorthin führt über steile Treppen.

Surf- und Kite-Strände

Aktivurlauber, die surfen oder kiten möchten, finden vor Rügen ideale Wind- und Wasserbedingungen vor. Surfsports befinden sich beispielsweise am Ostufer des Wieker Boddens, in Stresow und in Suhrendorf. Zum Ort Suhrendorf gehört das größte Stehrevier Deutschlands. Da sich hier nur kleine Windwellen bilden, ist es der perfekte Anlaufpunkt für Anfänger.

FKK-Strandabschnitte

Bei vielen Nacktbadestränden auf Rügen handelt es sich um gemischte Strände, an denen auch bekleidete Badegäste und Hunde zugelassen sind. An einigen Strandabschnitten kannst du jedoch ganz privat sein. FKK-Abschnitte gibt es beispielsweise an der langen Nehrung „Schaabe“, in Sellin, Babe, Göhren, Bakenberg sowie an der „Prorer Wiek“.

Natur und Outdoor

Die landschaftlichen Schätze kannst du dir auf Rügen bestens zu Fuß oder per Fahrrad erschließen. Das Netz aus Radwanderwegen ist etwa 250 Kilometer lang und gut beschildert. Die meisten Touren weisen wenige Steigungen auf und können von Jung und Alt bewältigt werden.

Naturerbe-Zentrum Rügen

Zwischen der Ostseelagune „Kleiner Jasmunder Bodden“ und der Ostseebucht „Prorer Wiek“ gelegen, bietet das Naturerlebniszentrum die Möglichkeit, mehr über die umliegenden Ökosysteme Wald, Offenland und Feuchtgebiete zu erfahren. Eine Dauerausstellung veranschaulicht die landschaftlichen Besonderheiten auf der Insel Rügen, zudem gibt es halbjährlich wechselnde Sonderausstellungen. Ein Baumwipfelpfad führt auf bis zu 17 Metern Höhe über dem Erdboden durch einen Buchenmischwald und Erlenbrüche zu einem Aussichtsturm, der einem Adlerhorst nachempfunden ist. Unterwegs kommst du an verschiedenen Erlebnisstationen vorbei. Es werden auch Führungen angeboten.

Wandern auf der Inseln Vilm

Die kleine Insel Vilm, vor Lauterbach im Rügischen Bodden gelegen, ist ein „Urwald“. Da sie jahrelang für Besucher gesperrt war, konnte sie ungestört eine einmalige Flora entfalten. Heute dürfen maximal 30 Besucher pro Tag auf das Eiland, es finden täglich zwei Führungen statt. Vom Hafen Lauterbach aus setzt du mit der „MS Julchen“ nach Vilm über. Festes Schuhwerk und Wanderbekleidung werden empfohlen. Für die Exkursion ist eine Voranmeldung nötig, mit Hin- und Rückfahrt solltest du drei bis vier Stunden einplanen.

Radtour von Bergen nach Groß-Schoritz

Bergen ist der geografische Mittelpunkt der Insel. Die pittoreske Kleinstadt ist Ausgangspunkt einer 45 Kilometer langen Radtour nach Groß Schoritz. Vorbei geht es an Putbus und dem Greifswalder Bodden. Der Rückweg kann über Garz und Sehlen angetreten werden, wobei es Jagdschlösser, Gutshäuser, Kirchen und einen Burgwall aus der Slawenzeit zu bewundern gibt.

Jasmund-Radtour

Die Jasmund-Radtour ist knapp 44 Kilometer lang und startet am Bahnhof in Sassnitz. Vom Hafen geht es dann weiter zur Küste, zum Nationalpark Jasmund und durch den prächtigen Buchenwald nach Stubbenkammer, wo der weltberühmte Königsstuhl mit dem Ausblick auf die Steilküste und die Kreidefelsen auf dich wartet. Hinter Ranzow und Lohme sind einige Steigungen zu bewältigen. Auf dem Schlanteberg wirst du dafür mit einer Sicht über das Tromper Wiek und das Kap Arkona belohnt. Weiter geht es nach Neddesitz, wo du ein Kreidemuseum besichtigen und ein Bad in der „Jasmund Therme“ nehmen kannst. Der Weg führt dann am Schloss Spycker vorbei nach Sagard, dem ersten Badeort Rügens, und anschließend über Felder via Lancken zurück nach Sassnitz.

Kulinarik

Auf Rügen kannst du es dir auch kulinarisch einmal so richtig gut gehen lassen. Kehre in eines der Gourmet-Restaurants oder eine urgemütliche Fischgaststätte ein. Probiere aber auch das Fischbrötchen vom Stand auf der Strandpromenade!

Rügensche Küche

Die traditionelle rügensche Küche ist einfach und deftig. Lange Zeit kam auf den Tisch, was die Felder und Ställe, die Ostsee und die Boddengewässer hergaben – also Kartoffeln, Rüben und Kohl sowie Schweinefleisch, Geflügel und Fisch. Eine kulinarische Erweiterung brachte die Schwedenzeit, als Rügen zwischen 1648 und 1815 Schweden angehörte. Ebenso wurde der Speiseplan durch die Seefahrer bereichert, die Ideen aus fernen Ländern mit nach Hause brachten. Die traditionellen Rezepte wurden dabei jedoch nicht vergessen, sondern mit moderner Raffinesse abgewandelt. Inzwischen hat sich auf Rügen eine kreative Gastronomie mit vielen Sterne-Köchen etabliert. Vielfach wird Wert auf regionale Produkte gelegt. So kommen Milchprodukte, Kartoffeln, Spargel und Fleisch häufig von Rügener Höfen.

Regionaltypische Gerichte sind zum Beispiel Aal in Dillsauce und Labskaus, wobei es sich um eine durch den Fleischwolf gedrehte und gepökelte Rinderbrust handelt, die mit Kartoffeln, Matjesfilets, Roter Bete und einem Spiegelei kombiniert wird. Auch Süß-Saures wird gerne gegessen, so zum Beispiel Saueraal, Sauerfleisch oder sauer eingelegter Hering. Ein beliebter Nachtisch ist die Rote Grütze.

Heringstage und Hornfischtage

Wer Urlaub auf der Insel Rügen macht, möchte meist Fisch essen. In der Ostsee und den Boddengewässern schwimmen vor allem Dorsch, Zander, Hecht und Aal. Sie sind überall fangfrisch zu bekommen. Im Frühling wird das Angebot erweitert, denn dann laden die Rügener Gastronomen zu den „Heringstagen“ ein, danach zu den „Hornfischtagen“. Der im Mittelmeer und Atlantik lebende Hornfisch wird auch Maiaal genannt und kommt Anfang Mai zum Laichen in die Ostsee. Er zeichnet sich durch sein schmackhaftes Fleisch aus.

Kohlwochen

Jeden Herbst finden auf Rügen die „Kohlwochen“ statt. Dabei wird dir nicht nur die traditionelle Grünkohlsuppe serviert. Auch die Köche der Spitzenrestaurants kreieren zu dieser Zeit originelle Kohlspeisen. Zu den meisten Gerichten gehören „Tüfften“, wie die Kartoffeln auf der Insel genannt werden.

Sanddorn

Vor allem auf Hiddensee wirst du am Nachmittag an jeder Ecke Sanddornkuchen finden. Die gelben Früchte mit dem hohen Vitamin C-Gehalt kannst du aber auch verarbeitet zu Eis oder Likör genießen. Nach einem winterlichen Strandspaziergang wärmst du dich mit einem leckeren Sanddorn-Glühwein.

Reise Suchen & Buchen
Avatar-Foto

Magazin Redaktion

Wir liefern euch Reiseberichte und Urlaubsinspirationen! Hat euch eine Destination besonders inspiriert, könnt ihr eure Reise dorthin auch ganz praktisch bei uns buchen, da wir eine Vielfalt an Urlaubszielen anbieten und bei Reisethemen jederzeit up to date sind.