Ein frisches Weißbier, ein halbes Hendl und eine Brezn, dazu ein geselliges Plätzchen im Biergarten oder Wirtshaus: So sieht der Himmel der Bayern aus. In der Landeshauptstadt München kommen Besucher beinahe an jeder Ecke in den Genuss der gemütlichen bayerischen Lebensart. Die Weltstadt mit Herz hat aber noch viel mehr als Tradition und Brauchtum zu bieten. Hochmoderne Architektur harmoniert mit klassizistischen Gebäuden, Lüftlmalerei mit Kunstgemälden von Weltrang, Volksmusik mit Opern und traditionelle Märkte mit schicken Shopping-Meilen. Zur kulturellen Vielfalt gesellt sich die zauberhafte Landschaft rund um die Stadt mit Bergen, Seen und Wäldern. Entdecke bei einem München-Urlaub den großen Facettenreichtum der Isarmetropole.
Klima und Anreise
München ist verkehrstechnisch perfekt angebunden. Du erreichst die Isarmetropole aus allen Himmelsrichtungen per Autobahnen, die am Mittleren Ring oder an Einfallstraßen münden. In der Innenstadt sind Parkplätze jedoch äußerst rar. Hast du keinen Hotelparkplatz, lass das Auto am besten auf einem Park & Ride-Platz am Stadtrand stehen und fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum. Oder du reist gleich per Zug an und bewegst dich in der Stadt und im Umland per S-Bahn, U-Bahn, Bus oder Straßenbahn (Tram) fort. Der Flughafen München liegt rund 30 Kilometer nordöstlich der Stadt. Du gelangst mit den S-Bahn-Linien S1 und S8 oder mit dem Airport-City Bus bequem und am preisgünstigsten in die Innenstadt. Eine Taxifahrt kostet über 60 Euro.
Das Preissystem des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) ist bei Einzelfahrten etwas kompliziert. Am besten kaufst du für deine Besichtigungstouren eine Single- oder Partner-Tageskarte – mit letzterer fahren bis zu fünf Personen, wobei Kinder bis 14 Jahre halb zählen. Die Tickets gelten ab Kauf bis 6 Uhr des Folgetages und decken beliebig viele Fahrten mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln im Geltungsbereich ab. Es gibt auch Fahrscheine für drei oder vier Tage (CityTour Card). Viele Attraktionen der Stadt gewähren bei Vorlage der Tickets einen Rabatt auf die Eintrittsgelder.
Für fitte München-Reisende ist ein Mietfahrrad des Anbieters Call a Bike eine alternative Fortbewegungsmöglichkeit. Statt einer Besichtigung auf eigene Faust kannst du in der Nähe des Hauptbahnhofs eine Stadtrundfahrt im Hop-on-Hop-off-Bus unternehmen oder du begibst dich auf eine geführte Tour mit dem hippen Elektrozweirad Segway.
Sehenswürdigkeiten
Am Münchner Marienplatz schlägt nicht nur politisch das Herz der Stadt. Hier beginnt mit der Kaufingerstraße / Neuhauser Straße auch die Einkaufsmeile Nummer 1, die bis zum Karlsplatz (Stachus) als Fußgängerzone verläuft. Neben dem Neuen Rathaus mit dem bei Touristen beliebten Turm-Glockenspiel (Vorführungen 11 Uhr, 12 Uhr und im Sommer zusätzlich 17 Uhr) befinden sich etliche weitere Top-Sehenswürdigkeiten in der Nähe: das Alte Rathaus, die Frauenkirche, die Kirche St. Michael mit der Gruft König Ludwigs II., der Viktualienmarkt, der Alte Peter mit dem schönen Ausblick vom Kirchturm, das Jüdische Zentrum Jakobsplatz und das berühmte Hofbräuhaus.
Der Odeonsplatz verdankt seinen Namen dem ehemaligen Konzerthaus (Odeon), in dem heute das bayerische Innenministerium untergebracht ist. Augenfällig ist die klassizistische Feldherrnhalle mit ihren bronzenen und steinernen Standbildern. Unternimm einen Spaziergang durch den italienisch angehauchten Hofgarten und besichtige die prächtige Residenz, das einstige Stadtschloss des bayerischen Herrschergeschlechts der Wittelsbacher.
Münchens grüne Lunge erstreckt sich über fünf Kilometer vom nördlichen Ende an der Hirschau bis zum Haus der Kunst im Süden. Gleich um die Ecke vom Kunstmuseum lassen sich die Surfer auf der Eisbachwelle bei ihren wilden Ritten bewundern. Highlights in dem weitläufigen Park sind der Rundtempel Monopteros, der Chinesische Turm mit Biergarten, der Kleinhesseloher See und der bei Familien beliebte Ausflugsbiergarten Aumeister.
Den Olympischen Spielen von 1972 verdankt die Stadt einen einmaligen Sport-, Event- und Landschaftspark. Die Architektur wirkt mit ihrer transparenten Zeltkonstruktion auch nach Jahrzehnten noch modern. In luftige Höhen transportiert dich der Aufzug im Olympiaturm, von dessen Drehrestaurant du einen Panoramablick über die Stadt genießt. Wenn du es aufregender magst, unternimm an einem Seil gesichert einen Spaziergang über das Zeltdach. Direkt gegenüber vom Park erleben Automobil-Fans in der hypermodernen BMW Welt hautnah Autotechnik und -geschichte.
Für Fußball-Fans und Anhänger des FC Bayern München ist sie eine Art Pilgerstätte, für alle anderen architektonisch interessant. Die Luftkissen-Außenhaut der Arena ist an Heimspieltagen unterschiedlich beleuchtet: Blau, wenn der TSV 1860 spielt, Rot, wenn die Bayern auflaufen. Und Weiß bei Länderspielen. Stadionführungen erlauben sogar einen Blick in die Umkleiden und Entmüdungsbecken.
Das weltweit größte technisch-naturwissenschaftliche Museum informiert interaktiv, spannend und lehrreich über alles, was mit Physik, Energie, Verkehr und Kommunikation zu tun hat. Du kannst dich tagelang in dem Museum aufhalten, um die rund 28000 Exponate vom Schaltkreis bis zum Flugzeug zu studieren und auszuprobieren. Begeisterst du dich für die Fliegerei, besuche auch die Flugwerft Schleißheim, eine Außenstelle des Museums. In der Nähe befinden sich die ebenfalls sehenswerten Schleißheimer Schlösser.
Viele Alteingesessene sagen, dass Schwabing stark von seinem ehemaligen Flair eingebüßt hat. Das hindert Touristen nicht daran, im Sommer die Cafés und Kneipen an der Leopoldstraße zu stürmen und sich dem Nachtleben an der Münchner Freiheit hinzugeben. Wir meinen: Wenn du auch einen Blick in die Seitenstraßen mit den Jugendstil- und Art-Deco-Häusern wagst, entfaltet das Viertel durchaus Charme.
Mit Münchens Prachtboulevard setzte sich König Maximilian II. ein städtebauliches Denkmal, das durch einen bunten Stilmix gekennzeichnet ist. Neben Nationaltheater, Münchner Kammerspielen und Bayerischer Staatsoper sind die besten Hotels der Stadt und die teuersten Luxusläden angesiedelt. Ein Muss für alle, die sehen und gesehen werden wollen.
Barocker Prunk und noble Pracht, wohin das Auge blickt: Die Sommerresidenz der bayerischen Herrscher gewährt Einblicke in das luxuriöse Leben des Adels zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert. Ein Spaziergang im schmucken Schlosspark und am Schlosskanal entlang lässt erahnen, woher der Begriff Lustwandeln kommt.
Wenn du unter den zahlreichen Kunstmuseen und -galerien in München einige Favoriten herausgreifen musst, wähle die Pinakotheken. Die drei unter diesem Namen firmierenden Gebäude stellen etliche Meisterwerke der verschiedenen Jahrhunderte aus. Dürer, da Vinci, Rembrandt und Rubens sind die Stars der Alten Pinakothek. Den großen europäischen Künstlern des 19. Jahrhunderts wie Monet, Cezanne, van Gogh oder Renoir widmet sich die Neue Pinakothek. Und in der Pinakothek der Moderne warten moderne Klassiker wie Picasso, Matisse oder Dali sowie angewandte Kunst auf dich.
Zwischen sechs und sieben Millionen Feierfreudige prosten sich in den Festzelten in guten Jahren mit einer Maß Bier zu und haben ihren Spaß in den zahlreichen Fahrgeschäften. Meide bei deinem Besuch des größten Volksfests der Welt möglichst den hoffnungslos überlaufenen Samstag. Die „Oide Wiesn“ ist ein guter Tipp für alle, die es gemütlicher und authentischer mögen. Außerhalb der Festwochen lohnt sich ein Besuch der Bavaria, die hoch über der Theresienwiese vor der Ruhmeshalle thront.
Touren und Ausflüge
Das Märchenschloss von König Ludwig II. ist eine der bekanntesten und meist besuchten Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Die romantische Architektur und Lage inmitten der malerischen Allgäuer Voralpenlandschaft und die tragische Geschichte des Regenten schlagen alljährlich weit über eine Million Besucher in ihren Bann. Die Anfahrt von München dauert mit dem Auto ungefähr eineinhalb Stunden.
Die Seen im Südwesten Münchens gehören im Sommer zu den beliebtesten Ausflugszielen der Städter. Wähle also möglichst einen Wochentag für deine Fahrt zu den beiden idyllisch gelegenen Gewässern. Eine Schiffsfahrt über die Seen und eine Einkehr im nahen Biergarten des Klosters Andechs wären ein empfehlenswertes Tagesprogramm. Tipp: Ballonfahrten über die malerische Seenlandschaft sind ein unvergessliches Fest für die Sinne.
Eine besonders urige Art des naturnahen Sightseeings ist eine Floßfahrt auf der Isar. Feuchtfröhlich geht es mit Musik, Bier und Brotzeit auf den großen Flößen über ruhige Abschnitte des Flusses und rasant über Floßrutschen. Die Hauptstrecke verläuft von Wolfratshausen zur Zentrallände im Münchner Stadtteil Thalkirchen.
Wer im Winter in München weilt, hat etliche Skigebiete quasi vor der Haustür. Die familienfreundlichen Pisten am Spitzingsee, Sudelfeld und Brauneck sind in rund einer Autostunde erreichbar, etwas weiter ist es bis ins riesige Skigebiet Garmisch Classic. Berge für Skitourengeher und ein gut präpariertes Loipennetz ergänzen das Angebot für Bretterfans.
Land und Leute
Der bayerische Dialekt erscheint bisweilen etwas derb und direkt. Duzt dich ein Münchner Original, ist das keineswegs respektlos oder beleidigend, sondern eher herzlich gemeint. Versuche bitte trotzdem nicht, deine Sympathie auf gleichem Wege auszudrücken, indem du dich radebrechen im Dialekt versuchst: es könnte als Hohn missverstanden werden. Ebenso zum Scheitern verurteilt ist der Versuch, sich in Dirndl oder Lederhose gewandet als „echter Münchner“ zu fühlen.
In vielen Wirtshäusern gibt es den traditionellen Stammtisch, an dem sich die Ortsansässigen treffen. Setz dich auf keinen Fall an diesen Tisch, ohne eingeladen worden zu sein. An den übrigen Tischen ist es dagegen durchaus üblich, sich nach freundlichem Nachfragen dazuzusetzen.
Schickeria und Bussi-Bussi, auch das ist München: Während es in Norddeutschland unüblich ist, zur Begrüßung Wangenküsschen zu verteilen, ist es in der Isarmetropole gang und gäbe. Ebenso ist die Dichte an flanierenden Cabrios und an zur Schau getragenem Reichtum so groß wie in kaum einer anderen Stadt in Deutschland. Schickimickis bereichern das amibivalente Stadtbild um eine weitere Komponente.
Ein Biergarten- oder Wirtshausbesuch ist ein Muss für München-Urlauber. Das Leib- und Magengetränk Bier kommt häufig immer noch aus Münchner Zapfhähnen, gebraut nach dem Reinheitsgebot von 1516.
Bestellst du ein Bier, erhälst du mindestens einen halben, wenn nicht sogar einen Liter. Die kleinen Pilsgläser sind weitgehend unbekannt. Dafür gibt es den Radler, der zur Hälfte aus Zitronenlimonade und zur Hälfte aus Bier besteht. Deftige Küche mit Knödeln, Schweinsbraten, Leberkäse oder Steckerlfisch (am Stab gegrillte Makrelen) bilden die nötige Grundlage für den Alkoholkonsum. In die Biergärten darfst du dein Essen übrigens selbst mitbringen.