Teneriffa im Dezember: Adeje

Ich habe nur vier Tage Zeit für diese kleine Sonnenflucht im Winter, also kann ich mir keine Experimente erlauben. Ich recherchiere nach: Die Südküste von Teneriffa ist besonders sonnig. Hier regnet es nur an 16 Tagen im Jahr. Und der schwarze Vulkansand am Meer speichert die Wärme noch schneller. Drei handfeste Argumente für … Adeje!

Entspannen am Pool im ersten Musikhotel der Insel

Vom Flughafen Teneriffa Süd fahre ich mit einer Freundin knapp 40 Minuten zum Hard Rock Hotel Tenerife. Frisch eröffnet, ist es das erste Musikhotel der Insel und soll Teneriffa zur Lifestyle-Destination unter den Kanaren machen. Optisch klappt es schon mal. Die Lobby ist hell und komplett verglast, auf den Zimmern können wir unsere eigene Playlist zusammenstellen oder gleich eine Gitarre bestellen. Wir gehen aber lieber zum Pool. Moment, zu welchem? Es gibt zwar gleich drei, aber der größte liegt direkt am Strand und ist mit Meerwasser gefüllt. Wir bestellen uns im Beach Club gegrillten Tintenfisch und Rosado und platzieren uns auf den Liegen. „Verrückt, dass wir auf Teneriffa sind. Fühlt sich an wie Ibiza. Oder Miami“, sagt meine Freundin.

Kühle Wanderung zum Chinyero

Am nächsten Tag merken wir, dass wir es mit der Sonne vielleicht doch etwas übertrieben haben. Und mit dem Faulenzen. Eine halbe Stunde Autofahrt vom Hotel entfernt, liegt der erloschene Vulkan Chinyero. Wir buchen eine zweistündige Wanderung und freuen uns über etwas Naturidylle. Die hohen Kanarischen Kiefern spenden Schatten, immer wieder zeigt sich der Pico del Teide, der höchste Berg Spaniens – und irgendwann auch der Krater von Chinyero. Aber gab es da neben den Vulkanen nicht noch eine andere wichtige Sehenswürdigkeit auf Teneriffa? Klar, die Surfer. Etwa eine Stunde fahren wir weiter zum El Médano, dem Hotspot der Wassersportszene und längster natürlicher Sandstrand Teneriffas. Mit einem kühlen Estrella setzen wir uns in den Sand und schauen den Surfern zu, bis die Sonne untergeht.

Große Künstler in der Galerie Circulo de Bellas Artes

Tag drei. Genug gesonnt, genug gewandert. Jetzt ist Zeit für Kultur. In der Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife besuchen wir die Galerie Circulo de Bellas Artes. Auf fünf Etagen bietet sie auch weniger bekannten Künstlern eine Plattform, hat ein Theater und eine Dachterrasse in Miami-Farben. Und sie ist ein kunsthistorisch wichtiger Ort. „Hier hatten die weltbekannten Surrealisten Breton, Dalí, Picasso und Domínguez ihre erste Ausstellung“, erzählt uns Dulce Xerach, die die Galerie betreibt. „Damals kannte sie noch keiner und so verkauften sie auch nichts!“

Party wie ein Rockstar

Aber auch unser Hotel gleicht einer Galerie. Hard Rock International besitzt 80.000 musikalische Erinnerungsstücke, etwa 80 davon hängen hier auf Teneriffa. Wenn wir zum Aufzug gehen, sehen wir einen Lederbikini von Lady Gaga, daneben eine Fotoserie der Beatles. Sie verbrachten ihren Urlaub im letzten Sommer, bevor sie berühmt wurden, auf Teneriffa. Neben meinem Zimmer hängt ein Pullover von den Rolling Stones. Wie konnte ich nur denken, Teneriffa wäre langweilig! Einmal im Monat steigt hier die legendäre „Children of the 80’s Party“ , die die ganze Insel versammelt und für Hausgäste kostenfrei ist. Wir haben Glück. Oder Unglück. Die Party ist heute. Am nächsten Tag: Kopfschmerzen, Pooltag.

Dinner wie ein Local

Am Abend wollen wir uns eine Adresse dann aber doch nicht entgehen lassen: Guachinche El Cordero (nur 20 Minuten vom Hotel entfernt) ist ein Lokal, das vor allem bei den Einheimischen für seine gute, bodenständige Küche ohne viel Schnickschnack beliebt ist. Wegen der vielen Pflanzen und Erde auf dem Boden fühlen wir uns zwar wie in einem Dschungel. Bekommen aber dann tatsächlich das beste Lamm der Insel serviert. Dazu Tinto de la casa – fertig ist der perfekte Teneriffa-Urlaub!

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Inna Hemme

Inna Hemme liebt die Party-Insel Ibiza, findet aber, dass man gar nicht die Nächte durchmachen muss, um ihre schösten Seiten zu sehen.