Das Ruhrgebiet kulinarisch erleben

Natürlich essen Sie im Ruhrgebiet Currywurst und zwar am besten an der Traditionsbude „Bratwursthaus“ in Bochum, die sogar den bekannten Musiker Herbert Grönemeyer inspiriert haben soll. Sein kulinarisches Repertoire hat das Ruhrgebiet damit jedoch noch lange nicht ausgeschöpft:

Sie finden in dieser Region Deutschlands nämlich Pommes wie in Belgien, Meeresfrüchte und feinstes Fleisch wie in Nordspanien, Gulasch wie in Wien und sogar einen Sternekoch, der einen mittlerweile legendären Imbiss betreibt. Erleben Sie mit GALERIA Reisen das Ruhrgebiet kulinarisch von einer neuen Seite und lernen Sie die besten Restaurants des „Potts“ kennen.

Max Frituur in Bochum – Pommes wie in Belgien

Die besten Pommes der Welt? Gibt es wahrscheinlich in Belgien. Zwei Mal werden sie dort frittiert, beinahe hat sich eine kleine Wissenschaft um die – im Optimalfall natürlich handgeschabten – Kartoffelstängel entwickelt. Sogar Gourmet-Restaurants servieren in Belgien Fritten. Aber das deutsche Ruhrgebiet braucht sich in puncto Pommes nicht hinter dem Nachbarland zu verstecken. Denn auch der „Pott“ pflegt eine intensive Liebe zu Pommes. So nah wie im Max Frituur kommen der belgischen Variante dennoch wenige Buden. Wie auch? Immerhin hat sich Jens Schumann explizit belgische Frituurs zum Vorbild genommen.

Unterricht nahm er dafür bei Belgiens Fritten-Spezialist Martin Apers, bei dem er ein Praktikum absolvierte und so die hohe Kunst des Frittierens erlernte. Dass die Pommes des Max Frituur nur aus frischen Kartoffeln bestehen und von Hand geschnitten sind, versteht sich daher von selbst. Die Fritten sind außen knusprig und innen schön weich. Zwei Dutzend Saucen stehen im Imbiss zur Auswahl. Schauen Sie also unbedingt vorbei in der Kortumstraße 1 direkt an der Tramhaltestelle Bermuda3eck / Musikforum (Linie 308, 318).

Grönemeyers Inspiration – das Bratwursthaus in Bochum

Berlin oder Pott? Wer hat die bessere Currywurst und wer hat sie erfunden? Essentielle, kulinarische Fragen, die sich final nur schwer beantworten lassen. Klären lassen sich dagegen die Unterschiede. Im Ruhrgebiet steckt die Currywurst im Schweinedarm, Berlin verzichtet auf die Pelle. Die Hauptstadt konzipiert ihre Saucen ein wenig süßer, der Pott dafür schärfer. Wo also hingehen, wenn Sie eine der besten Currywürste des Ruhrgebiets probieren möchten? Ganz einfach: nach Bochum in die Kortumstraße 18 direkt an der Tramhaltestelle Bermuda3eck / Musikforum (Linie 308, 318).

Dort finden Sie das Bratwursthaus, eine echte Currywurst-Institution. Vor rund 70 Jahren von der lokalen Fleischerei Dönninghaus gegründet, inspirierte es angeblich sogar Herbert Grönemeyer zu seinem Song „Currywurst“. „Kommse vonne Schicht, wat schönret gibt et nicht, als wie Currywurst“, sang er – und hat damit wahrscheinlich Recht. Vor allem im Bratwursthaus. Seien Sie sich nur bewusst, dass die Currywurst dort ein wenig schärfer als gewohnt ist. Dafür kostet sie mit halbem Brötchen nur 2,50 Euro. Zudem genießen Sie an der kleinen Bude in Bochums Bermudreieck echte Pott-Atmosphäre. Hier geht es nicht glamourös zu, dafür herzlich und unglaublich gut.

Die Currywurst – ein Klassiker bei dem sich die Geister scheiden …

Currywurst vom Sternekoch: 3-Sterne Profi-Grill in Wattenscheid

Eröffnet ein ehemaliger 3-Sterne-Koch eine Imbissbude, kommen alle. Man möchte schließlich wissen, ob er die einfache Küche auch mit Bravour beherrscht. Er beherrscht sie. Als Raimund Ostendorp in der Bochumerstr. 96 in Wattenscheid seinen 3-Sterne Profi-Grill eröffnete, gab es sicher den einen oder anderen Skeptiker. Vielleicht gibt es die auch heute noch, aber die sollten sich vom Gegenteil überzeugen. Längst zählt die Bude zu den großen Imbiss-Institutionen des gesamten Ruhrgebiets. Die Preise und auch die dortige Atmosphäre haben mit Sterneküche wenig zu tun – im positiven Sinne. Freundlich werden Sie begrüßt, wählen danach einfach die leckere, wie im „Pott“ üblich leicht scharfe Currywurst für absolut faire 2,40 Euro. Bei großem Hunger gibt es eine Portion Pommes Schranke (mit Ketchup und Mayo) für nur 1,70 Euro – fertig ist die kulinarische Gourmet-Pott-Fusion.

Ein Wiener Nachmittag im Ruhrgebiet: Franz Ferdinand

Ein Schritt durch die Tür in der Nähe des Bochumer Stadtparks in der Klinikstraße 51 genügt und Sie verlassen für wenige Augenblicke das Ruhrgebiet. Ein Schritt und Sie stehen gefühlt mitten in Österreich. Das Café Franz Ferdinand hat sich nicht nur nach einem österreichischen Kaiser benannt, es hat sich komplett der Kaffeehauskultur zwischen Schlagobers, Topfen und Mocca verschrieben. Natürlich gibt es Apfelstrudel und auch für den größeren Hunger ist etwas dabei. An wärmeren Tagen spazieren Sie einfach in den Biergarten nehmen Platz und bestellen sich beispielsweise ein leckeres Fiakergulasch, eine Wiener Abwandlung des ungarischen Traditionsgerichts. Die Preise im Franz Ferdinand sind ein wenig höher, doch für das Angebot lohnt sich.

Gesund, kreativ, lecker: der Kitchen Club

Gesund ist gleich langweilig? Mitnichten. Den besten, kulinarischen Beweis für gesunde Küche liefert der Kitchen Club in Dortmund (Pauenerstr. 2, nahe U-Bahn Saarlandstraße). Die Idee ist, „Fusionsküche mit westfälischen Wurzeln und vegetarisch-veganen Akzenten“ zu servieren. Dieser Mix geht hervorragend auf. Es gibt Kichererbsencurry mit Rosinen, Chili und Mandelblätchen oder mit Frischkäse und getrockneten Tomaten gefülltes Hühnerbrustfilet im Schinkenmantel. Sogar ein argentinisches Rinderhüftfilet können Sie sich zum angemessenen Preis genehmigen. Alles genießen Sie in einem kleinen, gemütlichen Speiseraum, weshalb Sie auch unbedingt vorab reservieren sollten. Oder Sie kommen einfach zum Mittagstisch, wenn der Kitchen Club seine Flämischen Flammkuchen bereits ab 4,50 Euro serviert.

Ein Stück authentisches Spanien in Gelsenkirchen – Pulpo en Tigges

Ist Ihnen während Ihres Ruhrgebiet-Urlaubs nach spanischer Küche, gibt es keine bessere Anlaufstelle als Gelsenkirchen. Das mag zunächst komisch klingen, aber hat tatsächlich tiefere Wurzeln. Viele spanische Wirte haben sich in den letzten Jahrzehnten in der Heimat des FC Schalke 04 angesiedelt und sie so gewissermaßen zu Spaniens kulinarischer Außenstelle im „Pott“ gemacht. Einen nicht unwesentlichen Beitrag dazu leistete José Dacosta, der zudem die Tapas-Bar El Patio in Gelsenkirchen besitzt. Im Pulpo en Tigges gelingt dem Spanier, der einst mit seiner Familie als Gastarbeiter nach Gelsenkirchen kam, eine besondere Symbiose. Hier trifft westfälische Tradition auf spanische Küche.

Das Tigges selbst existiert bereits seit 1874 und galt früher als eines der feinsten Lokale Gelsenkirchens. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste es umziehen, stand später sogar einige Zeit leer, bis José Dacosta sich der Räume annahm. Heute bekommen Sie dort liebevoll zusammengestellte Tapas, aber vor allem feinste spanische Küche. Die Spezialitäten lehnen sich an Nordspanien an, Dacostas Heimat. Es gibt Milchlamm oder Milchferkel, Meeresfrüchte und Fisch, dazu hervorragende spanische Weine. Oder Sie probieren einfach den Namensgeber: Pulpo, also Krake, in feine Scheiben geschnitten und mit geräucherter Paprika gewürzt. Ganz wie in Galizien. Alles ist frisch zubereitet und obendrein sehr lecker. Kommen Sie vorbei in der Ebertstraße 28, Stadtbahnhaltestelle Kennedyplatz (Linie 302).

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