Sommelier und Semmelier, Canapé und Kanapee: Der Fachjargon des Tourismus ist voll fremder Vokabeln. Wer sie kennt, findet sich im Urlaub besser zurecht.
A wie Agraffe: In Brehms Tierleben nicht zu finden. Feiner Drahtkorb, der bei Champagnern den Korken sichert.
B wie Barista: Kein Fußballstar aus Italien – Kaffeeexperte, der in guten Bars den Espresso oder Cappuccino zubereitet.
C wie Canapé: Nicht zu verwechseln mit dem Kanapee (Sofa) – kleine und meist köstlich belegte Appetitschnittchen.
D wie Dekantieren: Abgießen von Wein in eine Karaffe, um Rückstände los zu werden – auch Suppen oder Saucen werden so behandelt.
E wie Englischer Service: Essen wird auf einem Beistelltisch angerichtet – beim französischen Service wiederum bedienen sich alle Gäste von einer in der Tischmitte platzierten Platte.
F wie Full American Plan: Kurz FAP, nichts anders als die gute alte Vollpension.
G wie Grandlit: Bett mit durchgängiger Matratze, mindestens 135 Zentimeter breit – ausgeschlafene Pärchen ordern es bereits bei der Buchung.
H wie Hausdame: Jemand ganz anderes als die Dame des Hauses – Executive housekeeper, meist Frauen, schauen danach, ob im Hotel alles sauber und ordentlich ist.
I wie Interkulturelle Kompetenz: Fähigkeit, das Verhalten der Menschen im Zielland richtig zu interpretieren – und mit dem eigenen Verhalten, so wie es von den Bereisten wahrgenommen wird, abzustimmen.
J wie Juniorsuite: Etwas größer als ein normales Zimmer, besteht meist aber auch nur aus einem Raum. Wird gerne guten Gästen als Upgrading (siehe U) angeboten.
K wie King-Size-Bett: Größer als das Grandlit (siehe G), misst es mindestens zwei mal zwei Meter – und steht in einem King Room.
L wie Luftkrankheit (engl. Air sickness, Aviator’s desease): Ausgelöst durch Reizungen des Gleichgewichtsorgans – verleiht Spucktüten ihre Daseinsberechtigung.
M wie Menage: Kommt von Menagerie (Tiergehege) – Begriff für Tischset, im dem sich Zucker und Salz oder Essig, Öl und Gewürze befinden.
N wie No show: Heißt nicht, dass die abendliche Animationsveranstaltung ausfällt – ein No show ist ein gebuchter Gast, der nicht erscheint.
O wie Open Bar: Feinste Form, Gäste vom Hotel zu überzeugen – alle Getränke, die im Zimmer oder in der Minibar stehen, sind frei.
P wie Pax: Hat nichts mit dem katholischen Friedensgruß „Paxvobiscum“ („Friede sei mit euch!“) zu tun – Fachbegriff für Gast, mit Ursprung im Telexverkehr.
Q wie Queue: Weder Düsseldorfs Prachtstraße, noch ein Billardstock – steht für Warteschlange.
R wie Rack rate: Zahlt nur, wer sich nicht auskennt – offizieller Zimmerpreis, der im Schrank aushängt und von Hoteliers allenfalls an Messetagen zu realisieren ist.
S wie Sommelier: Weinkellner, der für Einkauf, Lagerung, Erstellung der Weinkarte und Beratung des Gastes zuständig ist – besser nicht mit Semmelier verwechseln, das ist in Österreich der Brotkellner.
T wie Tip: Trinkgeld, kommt nicht von „to tipple“ (unbotmäßig bechern) – in manchen Ländern wie den USA geht ohne Tip nichts, in anderen wie Neuseeland oder Japan ist Trinkgeld verpönt.
U wie Upgrading: Umbuchung in eine höhere Hotelkategorie (siehe J) ohne Aufpreis – auch Linienfluggesellschaften oder Mietwagenanbieter bedienen sich dieser Kundenbindungsmaßnahme.
V wie Valet Parking: Gute Hotels, mitunter aber auch Restaurants und Flughäfen, stellen Personal ab, um das Auto wegzufahren – und es später auch wieder zu holen.
W wie Walk-in: Gäste, die ohne Reservierung ein Zimmer nachfragen und später die Rack rate (siehe R) auf der Rechnung finden – Walk-outs hingegen sind Kunden, die gehen, ohne zu bezahlen.
X wie XL Seats: Flugzeugsitze in der Exit-Reihe mit kleinem Aufpreis – aber mehr Sitzabstand und Beinfreiheit.
Y wie Yield Management: Sind Airlines im Ertragsmanagement gut, punkten sie beim Kunden mit günstigen Preisen.
Z wie Zimmertypen: Es gibt Einzelzimmer, Doppelzimmer, Zweibettzimmer, Mehrbettzimmer und Suiten – von der kleinen Juniorsuite (siehe J) bis zur Präsidentensuite für zehntausende von Euro pro Nacht.