Málaga ist die inoffizielle Hauptstadt der spanischen Costa del Sol und für Badeurlauber und Städtereisende ein gleichermaßen reizvolles Reiseziel. Mehr als 160 Kilometer schönster Strand erstrecken sich rund um die andalusische Hafenstadt und laden zum Schwimmen, Wassersport und Entspannen ein. In der pulsierenden 600.000-Einwohner-Metropole locken ein Bummel durch das historische Zentrum und Streifzüge durch das Picasso-Museum und andere bedeutende Kunst- und Kultureinrichtungen. Genieße in den zahlreichen Cafés, Tavernen und Tapas-Bars Gaumenfreuden wie das berühmte Malaga-Eis und besichtige die prächtige maurische Festungsanlage Alcazaba. Unser kleiner Reiseführer versorgt dich mit den wichtigsten Informationen zu deinem Urlaub in Málaga.
Klima und Anreise
Rund 330 Sonnentage im Jahr machen dem Namen Costa del Sol alle Ehre – und Málaga zum perfekten Ganzjahresreiseziel. Das milde Mittelmeerklima sorgt selbst im Winter für Tageshöchsttemperaturen von über 15 Grad. Im Sommer klettert die Quecksilbersäule an die 30-Grad-Marke und das Meer ist mit über 20 Grad Wassertemperatur ideal temperiert für ausgedehnte Badefreuden mit der ganzen Familie. Für einen kombinierten Stadt- und Strandurlaub bietet sich insbesondere der September an. Das Meer ist noch warm genug zum Abfrischen und in der Stadt ist es mit maximal 27 Grad nicht zu heiß für Sightseeing und Kulturprogramm.
Durch den nahen Flughafen ist die Anreise in die andalusische Metropole von Deutschland aus zeitsparend möglich und Málaga lohnt sich jederzeit auch last minute. Der Pablo Ruiz Picasso Airport (AGP) ist nur rund 10 Kilometer vom Zentrum entfernt. Nach einem zweieinhalb- bis dreistündigen Flug benötigst du in der Regel nur noch 20 bis 30 Minuten bis zu deinem Hotel. Ansonsten bestehen gute Zug- und Busverbindungen in die Stadt sowie in die umliegenden Ferienorte Torremolinos, Benalmádena und Fuengirola.
Sehenswürdigkeiten
Als Geburtsort von Pablo Picasso ist Málaga mit seiner lebhaften Kunstszene ein lohnenswertes Pflaster für Kulturliebhaber. Dazu kommen zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die einen Aufenthalt in der charmanten, an einer malerischen Bucht liegenden Stadt abwechslungsreich und spannend gestalten. Folgende Attraktionen sind empfehlenswert:
Die maurische Palastburg aus dem 11. Jahrhundert thront auf einem Hügel über der Altstadt. Schon die Phönizier hatten an dieser Stelle ein Bollwerk zur Verteidigung der Stadt errichtet. Die maurischen Herrscher von Granada legten ein effektives Abwehrsystem mit mehreren Mauerringen und Wehrtürmen an, vernachlässigten aber auch den Prachtcharakter der Anlage nicht. Heute zeugen die blühenden Gartenanlagen mit Wasserbecken und einige Malereien von der einstigen Schönheit des Palastes. Eine Besichtigung der Alcazaba lässt sich mit einem Besuch des nahen römischen Amphitheaters und des Archäologischen Museums verbinden.
Noch über die Alcazaba erhebt sich diese Festungsanlage, die einst mit dem Palast durch eine Mauer verbunden war. Der Aufstieg zur Burg ist buchstäblich der Höhepunkt des Rundgangs durch die historischen Stätten der Stadt – der Panoramaausblick auf Málaga und das Meer ist atemberaubend. Es gibt ein günstiges Kombiticket für das Castillo und die Alcazaba.
Der Künstler Pablo Picasso ist der berühmteste Sohn der Stadt und bis heute prägend für die dortige Kunstszene. Zwar lebte der Meister nur bis zu seinem zehnten Lebensjahr in der andalusischen Hafenstadt, aber es war sein ausdrücklicher Wunsch, einen Teil seines Schaffens hier zu verewigen. Im Museo Picasso de Málaga sind mehr als 200 Werke aus allen Perioden seines Künstlerlebens zu sehen. Unweit des Museums, das im Palacio de Buenavista untergebracht ist, gibt das Geburtshaus Picassos Einblicke in sein Privatleben.
Die 1588 als Kathedrale geweihte Santa Iglesia Catedral Basílica de la Encarnación ist ein Umbau der einstigen Hauptmoschee Aljama. Aus der mehr als 250-jährigen Bauzeit resultierte ein Stilmix mit Elementen der Renaissance, der Neoklassik, des Barock und der Gotik. Da der ursprünglich geplante zweite Turm der Kirche nie realisiert wurde, heißt die Kathedrale im Volksmund einfach „La Manquita“, was übersetzt so viel wie „die Einarmige“ bedeutet. Die drei mächtigen Kirchenschiffe machen den fehlenden Turm mehr als wett. Wage einen Blick in das imposante Innere der Kathedrale mit dem beeindruckenden Dachgewölbe und den kunstvollen Holzschnitzereien.
Der Stadtpark Paseo del Parque (auch Parque de Málaga) mit seiner promenadenartigen Anmutung lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang ein. Inmitten exotischer Pflanzenpracht, Pavillons, Brunnen und Skulpturen vergeht die Zeit wie im Fluge. Anschließend kannst du einen Abstecher zum direkt angrenzenden Hafen unternehmen und zur Stierkampfarena „La Malagueta“. In der Arena ist ein Museum integriert, in dem du mehr über die Tradition des spanischen Stierkampfes erfährst.
Im Glasmuseum warten mehr als 3.000 kunstvolle Exponate aus Glas oder Kristall auf Málaga-Reisende. Historische Stücke zählen ebenso zum Spektrum wie moderne Gebrauchskunst. Die sachkundige Führung durch das Privatmuseum gibt äußerst anschaulich und unterhaltsam Einblicke in die Geschichte des Glases und der Glasherstellung.
Die sehenswerte Sammlung glänzender Oldtimer aus aller Welt und verschiedensten Epochen lässt die Herzen von Automobil-Fans höher schlagen. Anhand der Fahrzeuge und separat ausgestellter Motoren lässt sich die Entwicklung im Hinblick auf Design und Technik nachverfolgen. Zu den Ausstellungsstücken gehören seltene Designerautos und ein Motor von 1900.
Der Besuch der Provinzhauptstadt mit ihrer eindrucksvollen maurischen Baukunst ist ein Muss von Málaga aus. Höhepunkte sind die Festung Alhambra und die historischen Stadtviertel Albaicín und Generalife. Komplett organisierte Tagesausflüge kannst du entweder bei deiner Reiseleitung buchen oder du fährst per Bus oder Zug individuell in das 125 Kilometer entfernte Granada.
Eine weitere lohnenswerte Tagestour führt dich in die entgegengesetzte Richtung in die britische Enklave Gibraltar. Für Naturliebhaber sind die wilden Berberaffen eine Sehenswürdigkeit – die einzigen Affen, die frei auf europäischem Boden leben. Auf dem Hin- oder Rückweg lohnt ein Zwischenstopp im mondänen Marbella.
Strand und Meer
Zwischen Manilva im Westen und Nerja im Osten lockt die Costa del Sol mit rund 160 Kilometern Strand – genug Platz, um am Sonnenfleckchen der Wahl im feinen Sand ungestört das Handtuch auszubreiten. In und nahe Málaga sind die Stadtstrände und die Ferienorte Torremolinos, Benalmádena und Fuengirola erste Adressen für Badeurlauber.
Zentrumsnah finden sich in den Stadtvierteln El Palo und Pedregalejo rund 15 Kilometer Strand, die leicht mit dem Bus zu erreichen sind. Die Stadtverwaltung hat zuletzt viel in die Gestaltung der Küstenlinie investiert. Ergebnis sind Strandschmuckstücke wie die Playa de la Malagueta mit einer hübschen Promenade und der bei Familien beliebte Playa el Palo. Junge Leute treffen sich am Playa las Acacias und am Playa Huelín. FKK ist am Guadalmar-Strand möglich.
Der Badeort liegt rund 23 Kilometer südwestlich von Málaga und bildet zusammen mit den nahen Benalmádena und Fuengirola ein beliebtes Ferienort-Trio. Die Strände mit dunklem Sand erstrecken sich auf rund sieben Kilometer. Am beliebtesten sind der Playa del Bajondillo mit perfekter Infrastruktur und der Playa la Carihuela, der mit einer hübschen Flaniermeile und guten Restaurants aufwartet.
Die Strandvielfalt von Benalmádena lässt Badeurlaubern die schöne Qual der Wahl. Familien fühlen sich am hellen Playa Santa Ana dank der Angebote für Kinder wohl, Naturliebhaber am Playa Arroyo Hondo an der Mündung des gleichnamigen Flusses. Romantiker sind am idyllischen Playa la Perla richtig und Wassersportler nutzen das Angebot am Playa Malapesquera.
Auch in Fuengirola hast du mehrere Strandalternativen, sodass du dein Lieblingsplätzchen findest. Dazu punktet der Ort mit einer der längsten Strandpromenaden Spaniens, die mit „Chiringuitos“, kleinen Strandbars, gesäumt ist. Die Playa los Boliches ist aufgrund des flach abfallenden Ufers wie gemacht für Familien und ein Besuch des Playa el Castillo lässt sich wunderbar mit einer Besichtigung der Burg von Fuengirola verbinden.
Land und Leute
Die Kulturvielfalt und Lebensfreude der Andalusier ist auch prägend für Málaga. Vom andalusischen Dialekt über die Tradition des Stierkampfes bis zum fröhlichen Flamenco-Tanz haben sich die Menschen eine eigene Identität bewahrt, die sie mit Stolz pflegen. Gastfreundschaft ist hier mehr als eine wirtschaftliche Notwendigkeit – sie kommt von Herzen.
Ein guter Sonnenschutz ist das A und O bei einem Badeurlaub in Málaga. Ansonsten musst du keine besonderen Vorbereitungen treffen. Notfallbehandlungen sind mit deiner Gesundheitskarte in Spanien kostenlos. Eine Auslandskrankenversicherung lohnt sich trotzdem, um über die üblichen Leistungen hinausgehende Behandlungen und Krankenrücktransporte abzusichern.
In Málaga gilt dieselbe Zeit wie in Deutschland und du benötigst keinen Stromadapter für die andalusischen Steckdosen. Amtssprache ist Spanisch und auch in Englisch ist eine Verständigung meist problemlos möglich. Der andalusische Dialekt ist allerdings selbst für Spanier nicht ganz leicht zu verstehen.
In fast allen Hotels, Restaurants und Geschäften in Málaga ist die Kreditkartenzahlung möglich. Bargeld hebst du besser mit der Maestro-Karte ab, da hierbei keine Gebühren fällig werden. Beliebte kunsthandwerkliche Mitbringsel sind die handbemalten Fliesen Azulejos sowie Korb- und Lederwaren, Holzschnitzereien und Keramiken. Neben dem großen Einkaufszentrum „Centro Comercial Malaga Plaza“ und der Shopping-Meile Calle Larios ist die Markthalle „Mercado central de Málaga“ mit ihrem quirligen Handelstreiben einen Besuch wert.
Die vielseitige andalusische Küche lässt keine Geschmackswünsche offen. Unbedingt probieren solltest du die Schinkenspezialitäten (jamón ibérico) und einen Sherry aus der Region. Die leckeren Tapas-Häppchen stillen den kleinen Hunger oder bilden als Vorspeise den Auftakt zu einem üppigen Mahl. Besonders Fischgerichte sind in der Hafenstadt Málaga ein frischer Genuss.
Ausgehen und Feiern sind untrennbar mit dem andalusischen Lebensgefühl verknüpft und so besteht in Málage kein Mangel an Clubs, Bars und Diskotheken. Das breiteste Angebot finden Nachtschwärmer im Amüsierviertel nördlich der Kathedrale. An der Calle Granada und rund um die Plaza de Uncibay ist für jeden Geschmack und jedes Alter etwas dabei.
Die Costa del Sol ist eine Hochburg des Golfsports. Auf mehr als 30 bestens gepflegten Plätzen kannst du den Schläger schwingen. Ebenso ausgeprägt ist das Angebot an Ausritten auf den edlen Andalusierpferden.
