Nürnberg Tipps – Burg, Bratwurst und Bocksbeutel

Erlebe das Mittelalterflair in der Altstadt der einstigen Reichsstadt Nürnberg und genieße den Blick von der Kaiserburg. Die Frankenmetropole begeistert mit Historie und Hochgenüssen, Kunst und Kultur, Handwerk und Handel. Verwöhne deinen Gaumen mit fränkischen Spezialitäten wie Bratwurst, Lebkuchen und Wein aus dem Bocksbeutel. Bewundere die Werke Dürers und unternimm Ausflüge in nahe Wanderparadiese wie die Fränkische Schweiz. In der Adventszeit gehört ein Bummel über den stimmungsvollen Christkindlesmarkt zu den schönsten Unternehmungen während deines Nürnberg-Urlaubs.

Sehenswürdigkeiten

Dank ihrer reichen Geschichte bietet die Frankenmetropole eine ganze Reihe hochkarätiger historischer Sehenswürdigkeiten. Ein Streifzug durch Nürnberg gleicht einem Parforceritt durch Deutschlands Vergangenheit. Entdecke Burgen, Basiliken, Fachwerkhäuser, Schuldtürme und Aufmarschgelände.

Kaiserburg

Die Kaiserburg ist das unumstrittene und weithin sichtbare Wahrzeichen Nürnbergs. Die auf einem Sandsteinfelsen thronende Festungsanlage war Pfalz der römisch-deutschen Kaiser – die Dauerausstellung im Kaiserburgmuseum informiert detailliert über die namhaften Hausherren, die von den Saliern über Friedrich Barbarossa bis hin zu Friedrich III. reichen. Neben der Kaiserburg sind Reste der Burggrafenburg der Staufer zu sehen. Um das gesamte Areal mit seinen Wehrtürmen, Kapellen und Brunnen zu besichtigen, solltest du dir mehrere Stunden Zeit nehmen – nicht zuletzt auch, um die herrliche Aussicht auf die Stadt zu genießen.

Albrecht-Dürer-Haus

Das schmucke Fachwerkhaus war zwischen 1509 und 1528 Arbeits- und Wohnstätte des berühmten Malers und dient heute als Museum. Bei einem Blick in das Atelier, die Küche und die Stube hast du das Gefühl, als ob Dürer und seine Frau Agnes nur kurz den Raum verlassen haben – so originalgetreu ist der Renaissance-Haushalt nachgebildet. Zu sehen sind außerdem Kopien der Werke des Meisters und eine Wechselausstellung der Graphischen Sammlung der Museen der Stadt Nürnberg.

Reichsparteitagsgelände

Für unrühmlichere Zeiten aus Deutschlands Vergangenheit steht das Reichsparteitagsgelände, auf dem die großen Aufmärsche der Nazis stattfanden. Im Dokumentationszentrum erfährst du alles über die Zeit des Nationalsozialismus und die Rolle der Stadt als Propagandazentrum der NSDAP. Wer sich für die Nachkriegszeit interessiert, kann im Dachgeschoss des Justizpalasts das Museum Memorium Nürnberger Prozesse besuchen, das sich detailliert mit den Verfahren und ihren Auswirkungen auf die Gegenwart befasst. Eine öffentliche Führung in Deutsch findet immer sonntags um 14 Uhr statt.

Hauptmarkt und Frauenkirche

Der große Marktplatz beheimatet im Winter den Christkindlesmarkt, in der übrigen Zeit dominiert der Schöne Brunnen den Platz. Die 19 Meter hohe Steinpyramide aus dem 14. Jahrhundert stellt mit verschiedenen Figuren die Weltordnung des Heiligen Römischen Reiches dar. Drehst du den Messingring, erfüllen sich der Legende nach deine sehnlichsten Wünsche. Gegenüber dem Brunnen befindet sich mit der Frauenkirche die Hauptattraktion des Platzes. Der von Kaiser Karl IV. gestiftete Sakralbau ist vor allem für das Figurenspiel beim Zwölf-Uhr-Läuten bekannt und für den Balkon, von dem alljährlich das Nürnberger Christkind den Weihnachtsmarkt mit dem sogenannten Prolog eröffnet.

Henkerturm, Henkersteg und Weinstadel

Lass dich von den eher morbid klingenden Namen nicht abschrecken, das bauliche Ensemble an der Pegnitz gehört zu den romantischsten Plätzen der Stadt. Ein Spaziergang zum Fluss lohnt sich zu jeder Jahreszeit und sichert ein hübsches Foto. Wo früher die Delinquenten zum Richtplatz geführt wurden und der Scharfrichter wohnte, macht sich heute Idylle breit. Der Weinstadel diente im 15. Jahrhundert als „Siechenhaus“ für Leprakranke, später als Weinlager. Seit den 1950er Jahren wohnen hier Studenten.

Weißgerbergasse

Nürnbergs Vergangenheit als florierendes Handwerkszentrum spiegelt sich in den prächtigen Fachwerkhäusern der Weißgerbergasse wider. Die der Kriegszerstörung entgangenen Gebäude vermitteln einen authentischen Eindruck davon, wie die Stadt im Mittelalter aussah. Der Name geht auf die einst dort ansässigen Lederhandwerksbetriebe zurück. Heute dominieren kleine Geschäfte, Cafés und Bars die Szenerie und laden zu einem Bummel in historischer Kulisse ein.

Sebalduskirche

Die Ursprünge des sakralen Bauwerks mit den beiden charakteristischen Türmen reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück – das spätromanische Mittelschiff und der Westchor zeugen von dieser Epoche. Die Seitenschiffe hingegen sind im gotischen Stil errichtet. Ihren Namen verdankt die Kirche dem Stadtheiligen Sebaldus, dessen Gebeine in einem prunkvollen Schrein mitten im Gotteshaus ruhen.

Ausflüge

Die Metropolregion Nürnberg wartet mit Naturschönheiten und Ausflugszielen erster Güte auf. Entdecke bizarre Felsformationen, idyllische Seen, beeindruckende Burgen und zauberhafte Städte.

Naturpark Fränkische Schweiz

Rund 50 Kilometer nördlich von Nürnberg erstreckt sich ein Naturidyll, das zu ausgedehnten Wanderungen sowie Kletter- und Radtouren einlädt. Die Fränkische Schweiz ist geprägt von malerischen Tälern, die sich zwischen markanten Felsformationen verstecken. Möchtest du möglichst viele verschiedene Eindrücke sammeln, empfiehlt sich die Pottensteiner Erlebnismeile im Herzen des Naturparks. Von einer Tropfsteinhöhle über ein Felsennaturbad und einen Kletterwald bis hin zur 1000 Jahre alten Burg Pottenstein ist alles geboten.

Fränkisches Seenland

Fast genauso weit wie die Fränkische Schweiz ist in der entgegengesetzten Richtung das Seenland von Nürnberg entfernt. Brombachsee, Altmühlsee, Rothsee & Co. bilden hier ein Paradies für Wassersportler, das insgesamt sieben Seen mit 20 Quadratkilometern Wasserfläche umfasst. Das künstlich angelegte Naherholungsgebiet lädt zum Baden, Segeln, Wind- und Kitesurfen oder Angeln ein. Mitten durch das Gebiet verläuft der römische Grenzwall Limes. Überreste des UNESCO-Weltkulturerbes lassen sich an vielen Stellen besichtigen.

Rothenburg ob der Tauber

Eine gute Autostunde von der Frankenmetropole entfernt lebt im bezaubernden Städtchen Rothenburg das Mittelalter auf. Die Gässchen, Stadtmauern und Türme wirken wie aus der Zeit gegriffen, die pittoreske Umgebung, in der sich Burgen- und Romantikstraße kreuzen, trägt ihr Übriges zu dem einmaligen Flair bei. Und wenn du abends den Nachtwächter auf seinem Rundgang begleitest, findet deine Zeitreise einen stimmungsvollen Ausklang.

Bamberg

Auch das beschauliche Bamberg ist innerhalb einer Stunde erreichbar und wartet mit einer 1000-jährigen Geschichte auf. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Altstadt trägt zu Recht den Beinamen „Fränkisches Rom“ – eine historische Sehenswürdigkeit reiht sich hier an die andere. Dazu kommen die urigen Brauereigaststätten und die Weinkultur, die für Gaumenfreuden sorgen.

Kultur und Veranstaltungen

Nürnberg begeistert nicht nur mit zahlreichen Architekturperlen, sondern auch mit hochkarätigen Kulturveranstaltungen – und natürlich mit dem berühmten Christkindlesmarkt, der im Advent mit Lichterglanz, Kulinarik und Brauchtum für vorweihnachtliche Stimmung sorgt.

Nürnberger Christkindlesmarkt

Am Freitag vor dem ersten Advent öffnet am Hauptmarkt einer der größten Weihnachtsmärkte der Welt. Über zwei Millionen Besucher lassen es sich nicht nehmen, an den Buden auf und rund um den Hauptmarkt Glühwein zu trinken, Nürnberger Lebkuchen zu naschen und die berühmten Rostbratwürste zu probieren. Ein typisches Mitbringsel sind die „Zwetschgenmännla“, aus Trockenpflaumen hergestellte Figuren.

Bardentreffen

Ende Juli steht die Nürnberger Altstadt schon seit mehr als 40 Jahren im Zeichen dieses Multi-Kulti-Musikevents, bei dem Bands und Liedermacher aus aller Welt auftreten. Hochkaräter wie Arlo Guthrie, Heinz-Rudolf Kunze, Klaus Lage und die Leningrad Cowboys gaben sich hier schon die Ehre. Der Eintritt zu der dreitägigen Veranstaltung ist frei.

Klassik Open Air

Mehr als 100.000 Musikliebhaber erfreuen sich alljährlich an den beiden kostenlosen Freiluftkonzerten der Nürnberger Philharmoniker und Symphoniker, die Ende Juli / Anfang August am Dutzendteich stattfinden. Das bunte Programm, das sich zwischen Oper, Musical und Ballett bewegt, zieht ein ebenso buntes Publikum an. Beim Picknick finden sich Familien neben Punkern und Senioren – und alle haben Spaß an den Vorträgen der Orchester.

Stadt(ver)führungen

Alljährlich unter einem anderen Motto stehend finden im September Stadtführungen der besonderen Art in Nürnberg und Fürth statt. Drei Tage lang stehen Besuchern normalerweise nicht zugängliche Orte für eine Besichtigung offen – und zeigen die beiden Städte aus ungeahnten Perspektiven. Oft übernehmen bekannte Persönlichkeiten die Führungen. Das Programm für das aktuelle Jahr wird jeweils im Juli bekannt gegeben.

Wissenswertes

Verbringe in Nürnberg entspanne Tage mit viel historischem Flair – unsere nützlichen Tipps machen deinen Städteaufenthalt zu einem rundum gelungenen Erlebnis!

Anreise & Verkehrsmittel

Nürnberg ist mit dem Auto, per Flugzeug, auf der Schiene und sogar mit dem Schiff bequem zu erreichen. Den Nürnberger Hafen am Main-Donau-Kanal steuern jährlich tatsächlich mehr als 1.000 Kreuzfahrtschiffe an. Als Verkehrsmittel vor Ort stehen Ihnen S- und U-Bahnen sowie Tram und Bus zur Verfügung. Planst du viele Fahrten und Besuche von Museen und Sehenswürdigkeiten, kann sich die Nürnberg Card für dich lohnen, die Ticket- und Eintrittsgebühren zum Pauschalpreis abdeckt.

Kulinarisches

„Drei im Weggla“ – drei Rostbratwürstchen in ein Brötchen gebettet – gibt es in Nürnberg an jeder Imbissbude. Auch die Variante mit Sauerkraut ist sehr beliebt. Liebhaber der deftigen Küche probieren außerdem ein „Schäufele“, eine im Ofen gegarte Schweinschulter, zu der traditionell Kartoffelklöße serviert werden. Auch fränkischer Sauerbraten und gebackener Karpfen gehören zu typischen Spezialitäten der Region. Dazu schmecken ein Bocksbeutelwein und als Nachtisch ein Knieküchle (Schmalzgebäck).

Dialekt

Im „Fränggischen“ machen weiche und harte Konsonanten den feinen Unterschied. Das „t“ wird fast immer wie ein „d“ gesprochen, „p“ und „k“ mutieren zu „b“ und „g“, so dass es zu interessanten Wortkreationen wie „Apodeng“ (Apotheke) und „Dessla Gliehwain“ (Tasse Glühwein) kommt. Wundere dich also nicht, wenn du erst einmal nur Kauderwelsch verstehst – auf freundliche Nachfrage erklärt man dir gerne auch alles auf verständliche Art.

Historische Meile

Nürnbergs Altstadt umfasst so viele Sehenswürdigkeiten, dass so mancher gar nicht weiß, wo er anfangen soll. Seit 2000 führt dich die gut ausgeschilderte „Historische Meile“ durch mehr als 950 Jahre Geschichte. Der Rundgang umfasst rund 30 Stationen, dazu kommen Exkurse in andere Stadtteile.

Spezial-Tipp für den Familienurlaub

Kinder lieben es bekanntermaßen schaurig-schön: Ein „Abstieg“ in Nürnbergs Unterwelt sorgt für ein wohliges Frösteln. In den Kellergewölben des Nürnberger Rathauses warten die mittelalterlichen Lochgefängnisse auf kleine und große Besucher. In den zwölf Zellen und der Folterkammer harrten im 14. Jahrhundert Häftlinge ihrer Bestrafung. Führungen finden – außer in der Woche zwischen den Jahren – täglich von 10 bis 16.30 Uhr statt. Kindern unter 10 Jahren wird von einem Besuch abgeraten.

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Magazin Redaktion

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