Santorin: Familienurlaub auf Griechenlands schönster Insel

Aus dem tiefblauen Mittelmeer ragt steil eine 300 Meter hohe Felswand empor. Auf ihr ziehen sich blendend weiße Häuser wie ein Band entlang. Diesen atemberaubenden ersten Eindruck erhalten Julia, unsere Tochter Emma und ich, als wir uns während der Pfingstferien der griechischen Insel Santorin mit der Fähre nähern. Vor 3.600 Jahren sprengte ein Vulkanausbruch eine riesige Caldera, einen Kratersee, in die Insel und erschuf damit ein spektakuläres Panorama. Vor allem deshalb wird Santorin oft als schönste Insel der Welt bezeichnet. Zu den schönsten von Griechenland zählt sie auf jeden Fall.

Oia zum Sonnenuntergang und frühmorgens

Natürlich blieb die Schönheit Santorins der Welt nicht verborgen. Aber tagsüber vergleichsweise ruhig empfinden wir den malerischen Ort Oia, der sich im äußersten Norden der Insel an einem steilen Hang befindet. Dort sind die meisten Gebäude blendend weiß und die Kuppeln vieler Kirchen blau gestrichen. Aus dem Häusermeer ragen Windmühlen fotogen empor. Wir Erwachsenen genießen die kitschige Kulisse und die Postkartenmotive, die sich an jeder Ecke bieten. Unsere Tochter Emma erfreut sich stattdessen an den beladenen Packeseln, welche die Serpentinen hinauf trotten. Und an der täglichen Kugel Eis natürlich.

Weltberühmt sind die Sonnenuntergänge Santorins – und trotz der vielen Zuschauer besonders schön vom Kraterrand in Oia zu sehen. Auch wir gehören dazu. Aber es gibt Möglichkeiten, dem Trubel zu entgehen. Während Julia und Emma ausschlafen – es ist schließlich Urlaub –, habe ich als Frühaufsteher die pittoresken Gassen und das Kastell von Oia fast für mich allein. Außerdem wandern nur erstaunlich wenige Besucher den atemberaubenden Kraterrandweg mit spektakulären Blicken an der Westküste entlang.

Santorin mit Kind

Manche mögen sich das Reisen mit einem kleinen Kind anstrengend vorstellen. Das kann es im Einzelfall sein. Aber wir richten den Tagesablauf im Urlaub nach den Bedürfnissen unserer Tochter Emma aus und vermeiden so die meisten Stresssituationen. Denn wie zu Hause gilt: Ist der Nachwuchs zufrieden, sind auch wir entspannt. Deshalb verzichten wir auf ein vollgepacktes Besichtigungsprogramm und legen immer wieder Pausen ein mit kindgerechten Aktivitäten. Emmas Interesse an Kraterblick und Kykladen-Architektur hält sich sowieso in Grenzen. Doch schon allein das Abholen auf traditionell santorinische Art mit einem Esel zum Hotel ist – nicht nur für sie – ein Erlebnis. Außerdem erfreut sie sich eher an Kleinigkeiten. Wenn Kinder gern baden, so wie unsere Wasserratte Emma, kann schon das Planschen im Swimmingpool das Highlight des Tages darstellen. Insofern ist eine Unterkunft mit Pool, in den sie – und wir – gleich nach dem Frühstück oder Stadtbummel hinein hüpfen, keine schlechte Idee.

Generell empfinden wir die Menschen auf Santorin als sehr kinderfreundlich.

Tolle Unterkünfte auf Santorin

Auf Santorini gibt es wirklich tolle Unterkünfte. Wer einmal in einer Windmühle oder einer traditionellen Höhlenwohnung, einem sogenannten Cave House, übernachten will, hat hier Gelegenheit dazu. Allerdings hat alles seinen Preis. Mit jedem Meter vom Kraterrand entfernt wird es günstiger. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben Hotels etwas außerhalb der Hauptorte Thira, Kamari und Oia.

Was noch auf Santorin?

Theoretisch lassen sich von anderen griechischen Inseln lange Tagesausflüge nach Santorin unternehmen. Aber wir freuen uns über die Entscheidung, drei Nächte hier zu bleiben. An sich bietet die Insel genug Sehenswertes für einen noch längeren Aufenthalt: zum Beispiel die archäologische Ausgrabungsstätte Akrotiri aus minoischer Zeit, mehrere Bootsausflüge und schwarze Lavastrände zum Baden. Zwar mag es anderswo günstigere Preise und schönere Strände geben. Doch wer nur Zeit für eine einzige Insel in Griechenland hat, sollte das spektakuläre Santorin besuchen.

Urlaub Griechenland buchen

Heiko Meyer

Heiko Meyer lebt und arbeitet in München. Zu seinen Hobbys zählen Reisen und Fotografieren. Meist sind Freundin Julia und Tochter Emma mit dabei.