Nicht überinterpretieren
Natürlich möchte niemand, dass sich der Nachwuchs ausgerechnet im Urlaub langweilt. Urlaub bedeutet im Idealfall schließlich genau das Gegenteil von Langeweile. Sei dennoch nicht nervös, wenn dein Kind im Laufe der Zeit doch einmal verloren aus dem Fenster blickt. Das muss keine Langeweile bedeuten. Vielleicht beobachtet es einfach die Umgebung oder unternimmt einen gedanklichen Ausflug in die eigene Fantasiewelt. Gib ihm Zeit.
Abenteuerausflug
Nichts bekämpft Langeweile effektiver als ein echtes Abenteuer. Die Aufregung des Ungewissen drängt eintönige Gefühle schnell beiseite. Überrasche dein Kind im Urlaub deshalb doch mal mit einem Abenteuerausflug. Keiner weiß vorher, wo es hingeht. Morgens nimmst du Karte und Zirkel, ziehst einen Kreis von umgerechnet beispielsweise 50 Kilometern rund um euer Urlaubsdomizil. Nun prüfst du, was dort liegt. Ein See? Ein Vergnügungspark? Ein Abenteuerspielplatz? Ein Klettergarten? Hast du euer spontanes Ziel gewählt, brechen alle gemeinsam auf ins Ungewisse.
Schatzsuche Geocaching
Wer suchet, der findet – und wird sich definitiv nicht langweilen. Erst recht nicht, wenn ihr euch mithilfe eines GPS-Geräts oder einer detaillierten Karte auf echte Schatzsuche begebt. Erkundet die wunderschöne, unbekannte Urlaubsumgebung deshalb einfach beim Geocaching. Auf der Website dieser GPS-Schnitzeljagd holst du dir Koordinaten, an denen sich ein wasserdichter Behälter mit einem Logbuch und unterschiedlichen Tauschgegenständen befindet. Gemeinsam trägt sich die Familie ein und legt den Behälter zurück. Unauffällig, natürlich. Schließlich sollen andere nicht mitbekommen, dass ihr soeben einen Schatz gefunden habt. Ein echtes Abenteuer.
Überraschungsspaziergang: Links? Rechts? Die Münze entscheidet
Niemand weiß, wo es hingeht. Niemand kennt den Weg. Verlasse einfach euer Hotel und spaziere gemeinsam mit der Familie drauf los. Anstelle der Karte oder des Smartphones weist euch diesmal jedoch die Münze den Weg. Wann immer ihr an eine Kreuzung kommt, werft ihr die Münze. Kopf bedeutet links, Zahl rechts. So erkundet ihr eure Urlaubsregion nicht nur völlig unorthodox, zudem lernt ihr Ecken kennen, an die ihr sonst vielleicht nie gekommen wärt und bieten deinen Kindern ein kleines Abenteuer.
Langeweile bei Kindern? In Maßen wichtig
So paradox es klingen mag, gerade für Kinder ist Langeweile essentiell. Nicht zu viel, klar, doch das richtige Maß hilft laut Erziehungswissenschaftlern bei der Entwicklung. Denn Langeweile fördert die Kreativität. Sie zwingt den Nachwuchs gewissermaßen, sich mit sich selbst zu beschäftigen, Interessen zu entwickeln, sich zu überlegen, was es wirklich tun möchte. Sie regt die Fantasie an. Das Kind entwickelt eigene Ideen.
Vernimmst du während der Fahrt in den Urlaub oder am Urlaubsziel also das allseits beliebte Wortquartett „Mir ist so langweilig“, lasse deinem Kind ruhig einige Momente – im Auto angesichts des begrenzten Raums und der begrenzten Möglichkeiten natürlich nicht zu lang –, in denen es selbst überlegt, wie es der Langeweile entkommt. So merkt es zudem, dass die Eltern nicht immer sofort für Unterhaltung sorgen, wenn nichts zu tun ist, dass es selbst Ideen entwickeln muss, um sich zu beschäftigen. Eine Erkenntnis, die dir im Urlaub durchaus entgegenkommen kann.