Spaziergang durch die Geschichte – Berlin zu Fuß in zwei Stunden

Eine Berlin Städtereise ist Vielfalt pur: Unzählige historische, kulturelle und architektonische Highlights ziehen sich durch die Hauptstadt und laden Besucher auf Entdeckungstouren ein. Zu viele, um sie in kurzer Zeit zu erkunden? Nicht unbedingt. Wir nehmen Sie mit auf einen zweistündigen Spaziergang, bei dem Sie einige der beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten Berlins zu Fuß erkunden können.

Start am Brandenburger Tor

© TCGroup

Es sind nur wenige Meter. Mit der U55, der S1 oder S25 am Bahnhof Brandenburger Tor angekommen, baut es sich schon nach einigen Stufen vor Ihnen auf: das Brandenburger Tor, DAS Wahrzeichen Berlins. Mitten auf dem Pariser Platz diente es einst als Symbol des Kalten Krieges, später als Symbol der Wiedervereinigung.

Beginnen Sie Ihren zweistündigen Berlin-Spaziergang genau hier. Blicken Sie sich ein wenig um. Hinter Ihnen liegt Berlins Prachtstraße Unter den Linden, links befinden sch das geschichtsträchtige Hotel Adlon und die Akademie der Künste.

Schnell wandert die Aufmerksamkeit zurück in Richtung Brandenburger Tor und richtet sich auf die Quadriga, die sogar Napoleon so gut gefiel, dass er sie kurzzeitig nach Paris bringen ließ – und unter der Sie nun hindurch spazieren. Im Augenwinkel lockt bereits der Reichstag. Doch Geduld. Zunächst biegen Sie an der Ebertstraße links ab.

Innehalten am Holocaust-Denkmal

Holocaustdenkmal in Berlin.
Das Holocaustdenkmal in Berlin.

Bereits nach wenigen Metern taucht ein nachdenklicher Teil Berlins auf. Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas liegt in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tors und lässt Besucher mental eintauchen in den traurigsten Teil deutscher Geschichte.

Insgesamt 2.711 Stelen erinnern an die Gräueltaten der Nationalsozialisten. Ein beklemmender Ort, ja, dennoch einer, der auf keiner Berlin-Reise fehlen darf. Die Botschaft der Stelen ist übrigens nicht endgültig überliefert. Architekt Peter Eisenman selbst sprach vom Holocaust-Denkmal als „Place of no meaning“.

So bleibt Raum für eigene Interpretationen. Lassen Sie die Anonymität des Mahnmals in aller Ruhe wirken. Leise und zurückhaltend erinnert es an die Juden-Verfolgung. Stehen Sie mittendrin, wirkt die laute Stadt plötzlich weit entfernt.

Grenzübergang am Checkpoint Charlie

© Thomas Röske – Fotolia.com

Die Wilhelmstraße im Rücken des Holocaust-Denkmals bringt Sie zur Zimmerstraße. Einmal links abgebogen, und schon tauchen Sie in ein weiteres Stück Berliner Geschichte ein. Die Umgebung mag nicht mehr aussehen wie noch zu Zeiten des Kalten Krieges, dennoch zählt der Checkpoint Charlie zu Berlins beliebtesten Urlauberattraktionen.

Zwischen 1961 und 1989 diente er Berlin als innerstädtischer Grenzübergang. Genau hier standen sich 1961 nach dem Mauerbau sowjetische und alliierte Panzer mit scharfer Munition kampfbereit gegenüber.

Und so umgibt den Checkpoint Charlie ein Mythos, den jeder Berlin-Besucher gespürt haben muss. Saugen Sie die Atmosphäre auf und machen Sie am Nachbau des Grenzhäuschens unbedingt noch ein Erinnerungsfoto.

Hungrig? Dann ab ins taz.café. Egal ob frisch gebrühter Espresso, belegtes Brötchen oder eines der täglich wechselnden, gesunden und vielfältigen Mittagessen – in entspannter Atmosphäre lässt sich hier perfekt ein wenig Kraft tanken, ehe Sie für Ihren Fußmarsch durch Berlin auf die Zimmerstraße zurückkehren.

Architektur in Vollendung – der Martin-Gropius-Bau

Der Martin Gropius Bau
Der Martin Gropius Bau (© Anibal Trejo – Fotolia.com)

Nach knapp zehn Minuten treffen Sie auf den Martin-Gropius-Bau. Dank seiner beeindruckenden Architektur im Stile der italienischen Hochrenaissance ist er eines der schönsten Ausstellungshäuser Deutschlands. Werfen Sie einen Blick auf den Boden und entdecken Sie die kupfernen Einlassungen mit denen das Gebäude in seiner Umgebung den früheren Verlauf der Berliner Mauer nachzeichnet.

Modernes Berlin am Potsdamer Platz

© davis – Fotolia.com

Kurz darauf löst die Moderne gewissermaßen Kultur und Geschichte ab. Von der Niederkirchnerstraße biegen Sie rechts auf die Stresemannstraße ab und erblicken jetzt bereits Berlins modernes Zentrum, wie es seine Hochhäuser in den Himmel reckt: den Potsdamer Platz. Nun haben Sie die Wahl. Was darf es sein?

  • Entspannen im Innenhof des Sony Centers?
  • Ein Besuch des Berliner Filmmuseums?
  • Ein schneller Blick auf die Berliner Philharmonie?

Vielleicht bahnen Sie sich aber auch direkt Ihren Weg durch die Häuserschluchten in Richtung Großer Tiergarten und setzen dort Ihren Spaziergang durch die Hauptstadt fort.

Durch’s Grüne in Richtung Reichstag: Der Große Tiergarten

Nach all den urbanen Eindrücken lockt der Tiergarten mit grünen Wiesen und kleinen Seen. Nutzen Sie bei Sonnenschein am Venusbassin die Gelegenheit, kurz auszuruhen oder mit den Kindern Ball zu spielen, um wenig später Ihren Weg durch Berlins zweitgrößten Park fortzusetzen.
Schnell ist die Straße des 17. Juni erreicht. Richten Sie Ihren Blick vor dem Überqueren unbedingt für einen Moment nach links. Aus der Ferne grüßt dort die Siegessäule, Berlins berühmte „Gold-Else“. Foto gemacht? Weiter geht’s…

Der Reichstag

Der Reichstag (© whitelook – Fotolia.com)

…endlich zum Reichstag. 1994 vom britischen Architekten Sir Norman Foster umgebaut, dient der historische Neorenaissance-Bau seit 1999 als Sitz des deutschen Parlaments – und als Urlauber-Magnet.

Gerade die Kuppel hat es Besuchern angetan. Für einen Besuch müssen Sie sich aber unbedingt vorab anmelden, dies geht am einfachsten über das Onlineformular des Bundestages. Andererseits vergehen zwei Stunden schnell. Geben Sie sich deshalb vorerst mit dem beeindruckenden Anblick des Reichstags zufrieden, blicken noch schnell in Richtung des Bundeskanzleramts und spazieren kurz darauf erneut zwischen den sechs Säulen des Brandenburger Tors hindurch.

Zurück auf dem Pariser Platz sind es nur noch wenige Schritte und Sie haben wieder den Bahnhof Brandenburger Tor erreicht, den Ausgangspunkt und die Endstation Ihres zweistündigen Fußmarschs durch Berlin.
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Magazin Redaktion

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