Frankfurt zu Fuß in 2 Stunden

Über Ihnen erheben sich mächtige Wolkenkratzer, an Ihrer Seite begleitet Sie der Fluss, immer wieder spazieren Sie zwischen Gründerzeit- oder Fachwerkfassaden umher. Ein Stadtspaziergang durch Frankfurt ist ein Erlebnis – zumal wir Ihnen zeigen, wie Sie einige der größten Sehenswürdigkeiten der Mainmetropole binnen zwei Stunden zu Fuß erkunden, wie Sie sowohl Römer als auch Paulskirche, Alte Oper und Main Tower bestaunen und alles mit einem Spaziergang am Mainufer und einem leckeren Snack direkt am Fluss garnieren.

Start am Römer – und direkt weiter zum Kaiserdom

Mit seinem fast 100 Meter hohen Turm ragt der Kaiserdom über die Dächer der Stadt.

Die hervorragende Verkehrsanbindung ist ein Faktor, andererseits auch irgendwie zweitrangig. Haben Sie die U-Bahn-Station Dom/Römer erst mal verlassen, wissen Sie schnell, weshalb. Vor Ihnen erhebt sich die treppenartige Fassade von Frankfurts Rathaus, im Osten reiht sich Fachwerkhaus an Fachwerkhaus, im Zentrum sehen Sie den Gerechtigkeitsbrunnen. Nicht umsonst feierte die Deutsche Nationalmannschaft ihre großen Erfolge einst auf dem Frankfurter Römer. Weltmeister, Europameister, nun Sie. Illustre Gesellschaft.

Blicken Sie sich ausgiebig um, machen Sie Bilder, erkunden Sie den Römerberg und laufen Sie danach in Richtung Osten. Ihr nächstes Ziel ist weder weit noch schwer zu finden. Einfach die Bendergasse gewählt, schon stehen Sie wenige Schritte später direkt vor dem Kaiserdom St. Bartholomäus, dem größten Sakralbau Frankfurts mit seinem 95 Meter hohen Turm. Komplett aus Naturstein gefertigt, war das gotische Bauwerk einst Schauplatz von Kaiserkrönungen. Ein ausgeprägtes Bild der Geschichte können Sie sich im Dommuseum, das sich im Kreuzgang des Doms befindet, machen, ehe Sie Ihr Spaziergang durch Frankfurt wieder hinaus führt.

Die mit Ornamenten geschmückte Eingangstür des Kaiserdoms.

Abstecher zu einem Symbol deutscher Demokratie

Am Ausgang biegen Sie direkt rechts ab. Ihr nächstes Ziel? Die Paulskirche – allerdings nicht, ohne noch einen kurzen Zwischenstopp am Haus der Goldenen Waage einzulegen. Immerhin zählt dieses Fachwerkhaus direkt gegenüber des Doms mit seiner vergoldeten Fassade zu den schönsten Gebäuden der Frankfurter Altstadt. Vielleicht ist die Goldene Waage sogar DAS schönste. Während der Bombardements des Zweiten Weltkriegs zerstört, wurde es erst in den letzten Jahren wieder aufgebaut. Dafür originalgetreu, sogar mit Originalteilen, die jahrelang in unterschiedlichen Sammlungen konserviert worden waren.

Nun dürfen Sie sie bewundern, ehe Sie über den Markt den Römer überqueren und kurz darauf bereits auf dem Paulsplatz stehen. Entscheidend sind dabei natürlich weniger Platz und Obelisk im Zentrum, es geht um den roten Sandsteinbau: die Paulskirche, der Ort, an dem die erste gewählte Deutsche Nationalversammlung zusammenkam, eines der beiden großen Symbole Deutscher Demokratie. Gehen Sie unbedingt hinein und machen Sie sich selbst ein Bild. Und da Sie schon mal da sind, sehen Sie sich danach natürlich Frankfurts altes Rathaus an. Es liegt direkt neben der Paulskirche.

Die Paulskirche auf dem Paulsplatz wird von zahlreichen Touristen besucht.

Auf Goethe folgt Skyline-Panorama

Danach ist Zeit für Lyrik, wenn auch nur im übertragenen Sinne. Denn nun sehen Sie sich genauer an, wo Deutschlands wohl berühmtester Dichter, wo Johann Wolfang von Goethe das Licht der Welt erblickte. Im Rücken der Paulskirche laufen Sie dafür die Berliner Straße nach links entlang, biegen nach wenigen Metern rechts in den Großen Hirschgraben ein und stehen kurz darauf bereits vor dem Goethehaus.

Sobald Sie all die mitunter originalen Gegenstände aus Goethes Geburtshaus genauer angesehen haben, springen Sie in nicht einmal zehn Minuten aus der Geschichte direkt hinein in die Moderne. Am Ausgang links, danach direkt wieder links, eine Links-Rechts-Kombination hinein in den Roßmarkt, danach eine Rechts-Links-Kombination in die Junghofstraße und noch einige Meter gerade aus: Schon erhebt sich eine runde Glasfassade 200 Meter in den Frankfurter Himmel. Sie haben die höchste Aussichtsplattform der Mainmetropole erreicht – und stehen vor einer kleinen Entscheidung: Möchten Sie direkt hinauf und Ihren Stadtspaziergang ein wenig verlängern oder vorab online ein Ticket erstehen und zur Dämmerung noch einmal wiederkommen?

Zur Alten Oper – die gar keine Oper mehr ist

Das Schöne an Frankfurt: Auf alt folgt neu, auf neu wieder alt. Daher verlassen Sie den Main Tower in Richtung Neue Mainzer Straße, die Sie nach Norden entlang spazieren, bis sich die Häuserfassaden links plötzlich teilen. Blicken Sie nun in Laufrichtung über den Platz, fällt Ihnen am Ende halblinks sicher dieser wunderschöne Neorenaissancebau auf, der Sie bei aller Schönheit ein wenig anflunkert.

Denn Opern suchen Sie in Frankfurts Alter Oper vergebens – und das schon, seit das Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Damals war die Oper der Stadt schnell in ein Schauspielhaus umgezogen, weshalb die Alte Oper bereits mit Ihrem Wiederaufbau als Veranstaltungs- und Konzerthaus konzipiert wurde. Ein abendlicher Besuch lohnt sich natürlich dennoch (hier finden Sie das Programm).

Verschnauf- und Spielpause im Rothschildpark

Müdigkeit macht sich breit? Die Kinder melden Spielansprüche an? Die Universallösung: der Rothschildpark. Wenige Minuten den Reuterweg entlang gelaufen, bietet er Ihnen am Nordende einen kleinen Spielplatz. Sie setzen sich, wechseln sich ab und die Kinder toben sich ein wenig aus, ehe Sie Frankfurts Nobelviertel besuchen. Das Westend wartet – und dient Ihnen gleichzeitig als Tor zum Mainufer. Vorher spazieren Sie über die Oberlindau jedoch noch einige Meter nach Norden, an der Eppsteinerstraße nach links und an der Freiherr-vom-Stein-Straße nach rechts. Dort finden Sie mit der Westendsynagoge ein weiteres kulturelles Wahrzeichen Frankfurts.

Danach warten endgültig Gründerzeitfassaden. Nirgendwo sonst haben sie sich in der hessischen Metropole so zahlreich versammelt wie im Westend. Bereits im 19. Jahrhundert stellten sich wohlhabende Frankfurter genau hier prachtvolle Domizile hin und legten damit den Grundstein für eines der schönsten Viertel der Stadt. Suchen Sie sich Ihren Weg. Hauptsache er führt nach Süden, lässt Sie irgendwann die Mainzer Landstraße überqueren und endet am Märchenbrunnen.

Auf Märchen folgt Stärkung am Mainufer

Dieser Jugendstilbrunnen liegt in direkter Nachbarschaft zur Frankfurter Oper – also jener, in der Sie tatsächlich Arien lauschen können – und bietet Ihnen in Verbindung mit den Wolkenkratzern im Hintergrund (aus dem richtigen Winkel sehen Sie sogar den EZB-Turm) ein imposantes Fotomotiv. Angesichts all der Bäume, der Stufen, des großen Platzes überkommt Sie womöglich das Bedürfnis nach einer kurzen Pause. Halten Sie noch kurz durch. Es lohnt sich.

Mediterranes Ambiente am Mainufer: Das Restaurant „Main Nizza“ zieht viele Besucher an.

Bis zum Nizza am Untermainkanal sind es zu Fuß nur fünf Minuten. Hier finden Sie Palmen, Feigen- und Zitronenbäume, einen wunderschönen Park mit mediterranem Mikroklima, zudem das Main Nizza. Dort blicken Sie über den Fluss, genießen entweder mediterrane Hauptspeisen – was Ihren Stadtspaziergang durch Frankfurt natürlich über die 2 Stunden hinaus verlängert – oder trinken einen schnellen Café in Begleitung von „Omas Schokoladenpudding“ (7,90 Euro).

Vom Eisernen Steg zum Abschluss im Brückenviertel

Sie könnten sich an das Grün und den Fluss gewöhnen? Tun Sie es ruhig. Gut gestärkt führt Sie Ihr Weg durch Frankfurt nun zunächst über die Untermainbrücke. Kurz bleiben Sie dort stehen, blicken flussabwärts und schießen Ihr erstes Bild vom Eisernen Steg. Danach überqueren Sie den Main endgültig. Am Ende der Brücke links abgebogen, stehen Sie nun mitten auf dem Museumsufer. Die Liebighaus Skulpturensammlung reiht sich hier an das berühmte Städel Museum, das Deutsche Architektur- an das Deutsche Filmmuseum. Suchen Sie sich Ihren Favoriten aus und kommen Sie später noch einmal zurück.

Das Filmmuseum nutzen Sie zudem für einen weiteren Schnappschuss vom Eisernen Steg, ehe Sie das Mainufer bis zur Dreikönigskirche entlang laufen. Einen schnellen Blick ist das neogotische Bauwerk in jedem Fall wert. Sie brauchen mehr Zeit? Kein Problem. Ihr Stadtspaziergang durch Frankfurt neigt sich ohnehin dem Ende entgegen. Die letzten Meter führen Sie über die Schulstraße weg vom Fluss mitten hinein ins Brückenviertel, Frankfurts Paradies für Boutiquen, kleine Cafés und gemütliches Shopping. Einmal angekommen, sind Sie bereit für weitere Taten. Ihre Erkundungstour zu Fuß ist vorbei, nun shoppen Sie, trinken Kaffee und genießen Frankfurts einzigartige Atmosphäre. Und auch der Lokalbahnhof ist nicht weit. Von dort bringt Sie die S-Bahn zurück ins Hotel.

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Magazin Redaktion

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