Ein Tagesausflug zur Neptungrotte auf Sardinien

Zwei Wochen im Herbst mit dem eigenen Auto auf Sardinien und so viel zu entdecken. Da meine Frau und ich im Nordosten der Insel, in einem kleinen Ort namens Arzachena unser Ferienhaus hatten, stand auch ein Tagesausflug nach Alghero, ganz im Westen der Insel auf dem Plan.

Zwischenstopp an einer sehenswerten Kirche bei Sassari

146 Kilometer über kurvige Landstraßen, bergauf und bergab, machten die gut zweieinhalbstündige Anfahrt schon zu einem echten Erlebnis. Gott sei Dank war es Ende Oktober nicht mehr so brütend heiß, was die Fahrt im Auto ohne Klimaanlage bei offenen Fenstern erträglich machte. Aber ganz ohne Pause ging es dennoch nicht, wir waren schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Etwa eine Stunde vor dem Ziel, nahe Sassari, der heimlichen Hauptstadt Sardiniens, tauchte eine gewaltige schwarz-weiße Kirche vor uns auf. Die Abteikirche Santissima Trinità di Saccargia bot einen willkommenen Zwischenhalt, nicht nur wegen des wunderschönen Anblicks, sondern auch wegen des kleinen Cafes mit den sauberen Toiletten direkt nebenan. Nach einem Cappuccino ging die Fahrt mit frischer Energie weiter.

Kleine Stärkung in Alghero

Unweit des Hafens von Alghero fanden wir dann einen kostenlosen Parkplatz und schlenderten gemütlich ins Zentrum. Höchste Zeit für einen kleinen Snack, doch da hatten wir bei einer Bar auf dem Marktplatz leider etwas Pech, denn die Mikrowellen-Pasta überzeugte genauso wenig wie der völlig überforderte Service. Zumindest war das Essen nicht ganz so teuer und was uns dann erwartete, machte auch das wieder wett. Direkt nebenan hatten wir in unserer unfreiwilligen Wartezeit nämlich Scharen von Touristen beim Eis essen beobachtet. Wie sich herausstellte verbarg sich hinter einer kleinen Tür die beste Eisdiele im Ort, ausgezeichnet unter anderem von der Sunday Times. In der Gelateria Arcobaleno wird die Kombination der drei hausgemachten Eissorten Stracciatella, Kaffee und Haselnuss empfohlen, was gerade einmal 3,20 Euro in der Waffel kostet. Wir entschieden uns jedoch für die Kombi Schokolade und Mirto, eine Sorte die es scheinbar nur auf Sardinien gibt – großartig! Und das für nur 2,50 Euro.

Zu Besuch in der Unterwelt in der Neptungrotte

Gut gestärkt ging es dann zum Hafen, wo unterschiedliche Anbieter die Überfahrt zur berühmten Grotta di Nettuno (Neptungrotte) anbieten.  Die Fahrt dauert eine halbe Stunde, entlang der Steilküste gibt es dabei beeindruckende Aussichten. Der Eingang zur Höhle ist etwas für mutige Besucher, denn der kleine Ausflugsdampfer schaukelt in den Wellen vor der Grotte teilweise mehrere Meter auf und nieder. Aber der Kapitän und seine Crew brachten jeden sicher an Land.

Am Eingang wurden dann noch einmal 13 Euro für Erwachsene und 7 Euro für Kinder fällig, aber das stand bereits vorher am Hafen auf einer Tafel. Nun erwartete uns eine geführte Tour mit einem Guide, der unter anderem auch Deutsch sprach. Seine Stimme wurde über Lautsprecher, die in der gesamten Grotte verteilt waren, übertragen. Beeindruckend, was die Natur hier in Jahrmillionen erschaffen hat!

Rückweg mit Pizza in Chiaramonti

Schon auf dem Weg nach Alghero fiel mir ein kleines Dorf hoch oben auf einem Felsen auf. Chiaramonti erreichten wir dann tatsächlich auch nach Einbruch der Dunkelheit über einen kleinen Umweg, da ich eine Ausfahrt zu früh abbog. Leider war es für schöne Fotos schon zu spät, aber mit dem Abendessen in einer kleinen Pizzeria hatten wir mehr Glück. Frische Pizza aus dem Holzofen, köstlich belegt mit freundlichem Service in typisch italienischer Atmosphäre – grandios! Zwei Pizzen, dazu eiskalte Getränke und eine kleine Nachspeise für nicht mal 30 Euro, wir waren begeistert.

Nur ein Anblick raubte uns den Atem, aber keine Panik, den werde ich hier nicht zeigen. Es handelt sich um eine in Italien und im Speziellen auf Sardinien, bei Einheimischen sehr beliebte Variante der Pizza. Diese wird entweder mit aufgeschnittenen Wiener Würstchen (Pizza Wurstel), mit Pommes Frites aus der Fritteuse (Pizza Americano) oder im schlimmsten Fall mit beiden Zutaten belegt. Das ist nicht unbedingt etwas für den verwöhnten Gaumen – aber wenn’s schmeckt.

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Daniel Dorfer

Der Reiseblogger Daniel Dorfer (43) stammt aus Bad Tölz in Bayern. Als leidenschaftlicher Kreuzfahrer ist er bevorzugt überall dort unterwegs, wo auch Kreuzfahrtschiffe zu finden sind, aber nicht nur an Bord. Gerne geht die Reise auch mal gemütlich mit dem eigenen Auto nach Italien oder Kroatien.