Die Schwarzmeerküste Bulgariens

Wie eine spitze Zunge ragt das Kap Kaliakra ins Schwarze Meer. Ganz in der Nähe des kleinen Urlaubsorts Goldstrand liegen ein paar der schönsten Plätze der Schwarzmeerküste.

Über die an der Küste entlang führende Landstraße dauert es von Goldstrand aus nur etwa 50 Minuten, bis wir den Parkplatz an den Klippen des Kaps erreichen. Während wir oben auf dem Weg zum Kap spazieren, springen unten im Meer fünf Delfine fröhlich im Wasser herum. Am Wegesrand bieten ein paar Andenkenverkäufer gehäkelte Strümpfe, selbst genähte Puppen und natürlich auch Matroschkas, Schlüsselanhänger und Schneekugeln an. Es ist angenehm ruhig hier oben. Nur wenige Spaziergänger sind heute unterwegs. An der äußersten Spitze angekommen, stehe und staune ich einfach nur. Das Kap ist wunderschön!

Die Muschelfarm Dalboka

Ganz in der Nähe des Kap Kaliakra liegt etwas versteckt eine kleine Muschelfarm vor der Küste. Die kleine Bucht, in der sich das Restaurant Dalboka und die Muschelfarm befinden, ist vom Kap in Richtung Kavarna fahrend in 15 Minuten zu erreichen.

Es sieht aus wie in der Karibik, wenn die weißen Tischdecken vor dem türkisfarbenen Wasser im Wind hin und her flattern. Die leichte Brise ist jetzt im Sommer sehr angenehm. Auf dem Wasser schaukelt ein kleines Boot in den Wellen.
In dem kleinen Restaurant, das zu der Muschelfarm gehört, gibt es neben den üblichen Fleisch- und Fischgerichten natürlich auch Spezialitäten mit Meeresfrüchten. Wir bestellen ein Muschel-Moussaka und einen Teller Miesmuscheln. Alles ganz frisch gefangen und frisch gekocht. Es schmeckt köstlich. Danach kommt das Dessert: Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass die Kombination aus Muscheln und Apfelkompott gut schmeckt, aber es ist unglaublich lecker! Für das ganze Menü zahlen wir pro Kopf umgerechnet nur rund zehn Euro.

Ein verzauberter Garten in Baltschik

22 Kilometer südlich von Goldstrand liegt Baltschik. Dort gibt es einen kleinen, verwunschenen Garten, angelegt von der rumänischen Königin Maria. Der Eintritt kostet rund fünf Euro für den Garten und den Sommerpalast zusammen.
Früher einmal muss die gesamte Gegend noch zu Rumänien gehört haben. Jedenfalls hatte sich die rumänische Monarchin so sehr in dieses Stückchen Land verliebt, dass sie einen kleinen, privaten Sommerpalast und eben einen botanischen Garten errichten ließ. Ihr „stilles Nest” sollte rustikal und einfach sein. Ihren verwunschenen Garten gestaltete sie jedoch mit einem bunten Mix aus prächtigen Pflanzen und exotischen Skulpturen unterschiedlicher Kulturen.

Während wir durch die große Kakteensammlung und dann durch die labyrinthartigen Wege der Anlage streifen, plätschert immer irgendwo Wasser. Ich liebe das. Es wirkt nicht nur beruhigend, sondern ist auch echt erfrischend, an so warmen Tagen wie heute. Überall gibt es kleine Bäche, Quellen, Kanäle und Wasserbecken. Versteckt zwischen den Bäumen und Hecken entdecke ich orthodoxe Kreuze und sogar eine kleine Kapelle. Direkt unten am Meer liegt dann auch noch ein Rosengarten. Hier hat die Königin echt ein schönes Plätzchen Erde gefunden.

Ausflug nach Nessebar

Nessebar ist nicht nur einer der bekanntesten Orte in Bulgarien, sondern auch einer der ältesten. Längst kein Geheimtipp mehr und schon sehr touristisch erschlossen, aber dennoch einfach niedlich und absolut einen Ausflug wert.

Viele noch aus dem Mittelalter stammende Kirchen haben hier bis heute „überlebt“ und liegen mitten in dem Gewirr aus engen Gassen und hölzernen Häusern. Die rot-weiß gestreiften christlich-orthodoxen Gotteshäuser sind innen über und über mit prächtigen Bildern, bunten Ikonen und Wandmalereien ausgestattet. Von außen sehe ich den eher bescheiden wirkenden Bauten die wertvollen Kunstschätze, die sie verbergen, gar nicht an.

Es wundert mich überhaupt nicht, dass die UNESCO die gesamte Altstadt Nessebars zum Welterbe ernannt hat. Jede Kirche, jedes Häuschen, jeder einzelne Stein erzählt eine Geschichte. Es gibt sogar ein kleines archäologisches Museum. Leider haben wir keine Zeit mehr uns das anzusehen, aber falls ich nochmal nach Nessebar komme, werde ich das auf jeden Fall machen!

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Nicole Biarnés

Seit über sechzehn Jahren lebe ich in Katalonien. Wenn ich gerade nicht auf Reisen bin, genieße ich die Schönheit der Costa Brava, die Natur, das Meer und die Berge.