Costa Brava: Wandern mit Meerblick

Vor mir baumelt eine überdimensionale Katalonien-Flagge im Wind, die an den Überresten einer alten Burg befestigt ist. Es fällt mir schwer, den Blick von ihr zu lösen, so imposant ist sie. Die Aussicht von hier oben auf Torroella de Montgri bis hin zum Meer ist allerdings auch nicht zu verachten.

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Ein Blick von oben auf die Costa Brava

Direkt an den beliebten Ort Torroella de Montgri grenzt ein Naturpark, der durch die beiden Berge Muntanya de Santa Catalina und Coll d’en Garrigars dominiert wird. Mit 302 m bzw. 309 m sind sie zwar nicht vergleichbar mit der Zugspitze, aber sie stechen aus der sonst ebenen Landschaft eindrucksvoll heraus. Genau dorthin zieht es mich, um die Costa Brava abseits der Strände zu erkunden.

Durch den Naturpark führen gleich mehrere Wanderrouten, bei denen man mit etwas Glück auch freilaufenden Pferden begegnet.
Ich entscheide mich für den Aufstieg zum Castell de Montgrí, das ungefähr im Jahr 1301 fertiggestellt wurde. Über einen gut ausgeschilderten Wanderweg geht es recht fix bis nach oben. Keine 30 Minuten später staune ich über die gut erhaltenen Burgreste. Ein nachträglich eingebauter Treppengang macht es möglich, dass ich die Burg auf ihrer alten Wehrmauer umrunden kann. Als Belohnung für den Aufstieg erwartet mich ein wunderbarer Ausblick auf das Umland der Costa Brava und die Küste.

Figueres kann mehr als Dalí

Bekannt ist Figueres bei den meisten wohl wegen des Salvador Dalí Museums. Fast ein Jahr habe ich in der Nähe der Kleinstadt gelebt und sie für viele andere Dinge zu schätzen gelernt. Da wäre zum Beispiel das große Musikfestival Acústica, das jedes Jahr ungefähr Ende August stattfindet. Ganze vier Tage lang werden in der Innenstadt zahlreiche Konzerte unter freiem Himmel aufgeführt, viele davon kosten keinen Eintritt.

Auch dem Wochenmarkt statte ich gerne einen Besuch ab. Immer dienstags, donnerstags und samstags bauen die Händler auf dem Plaça del Gra ihre Stände auf. Zum frischen Obst und Gemüse aus der Region gibt es eine gute Portion katalanische Atmosphäre gratis dazu. Unbedingt dazu gehört für mich auch, Tapas in einer der vielen kleinen Bars zu essen. Es ist dabei üblich, sich die Tapas vom Tresen zu nehmen und die Zahnstocher aufzuheben. Diese werden am Ende vom Kellner zusammengezählt und abgerechnet. Meine Lieblings-Tapasbar ist das Txot`s, das ganz in der Nähe des Dalí-Museums liegt.

Ein kleiner Ort mit großem Charme

Auch Besalú zählt an der Costa Brava zu den Orten, den ich unbedingt empfehlen kann. Während ich mich in großen Städten oft nach kurzer Zeit gestresst fühle, wickelt mich Besalú mit einer erholsamen Beschaulichkeit um den Finger. Ob es an den mittelalterlichen Häusern liegt oder an der sattgrünen Landschaft? Ich weiß es nicht, aber fest steht, dass Besalú sehr charmant ist. Die vielen kleinen Läden mit Kunsthandwerk, Schmuck und Keramik laden sogar einen Einkaufsmuffel wie mich zum Bummeln ein. Noch mehr genieße ich aber meinen Café con leche mit freier Sicht auf die markante, 105 m lange Brücke.

An jedem letzten Augustwochenende heißt es in Besalú übrigens „Zurück ins Mittelalter“. Geschmückte Stände mit köstlichen Leckereien, sowie liebevoll kostümierte Einwohner und Schausteller verwandeln den sonst ruhigen Ort in ein sehenswertes Spektakel.

Die Costa Brava lässt sich hervorragend zu Fuß, mit dem Fahrrad und natürlich mit dem Auto entdecken. Neben den touristischen Zielen an der Küste bietet sie Besuchern wenige Kilometer im Landesinneren ursprüngliche Orte mit authentisch katalanischem Flair.

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Nima Ashoff

Nima Ashoff lebt in einem Oldtimerbus, mit dem sie Europa erkundet. Über ihre Erlebnisse berichtet sie auf ihrem Blog www.abenteuer-unterwegs.de. Seit ihrer zehnmonatigen Rundreise durch Spanien ist sie von der Vielseitigkeit begeistert, die das Land Naturliebhabern zu bieten hat.